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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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zum letzten Mal gemeinsam zu einem Konzert gegangen? Wann waren sie das letzte Mal tanzen gewesen? Wann hatten sie zum letzten Mal Geld für totalen Blödsinn ausgegeben, für etwas, das nicht für die Wohnung, das Auto oder Essen war?
    Irgendwo zwischendurch hatten sie vergessen, Spaß zu haben.
    Er wurde langsam wie sein Vater, das war es.
    Er atmete tief ein und ging in Gedanken eine Liste von Sachen durch, die er in der Wohnung verändern musste. Angefangen bei
Radio 2
. Das musste aufhören. Er erwischte sich immer öfter dabei, wie er es einschaltete, während er sich etwas zu essen machte oder aufräumte. Trotz der eingängigen Lieder und dem lustigen Geplänkel der Moderatoren musste es aus dem Speicher des Radios verschwinden.
Radio 2
war etwas, das sein Vater auch gehört hatte. Das hieß ja nicht umsonst Easy Listening. Von jetzt an hörte er
Radio 1
– oder noch besser: eins der avantgardistischen Programme, die mit dem digitalen Radiozeitalter aufgekommen waren. Etwas Radikales. Etwas, damit er sich wieder jung fühlte.
    Als Nächstes musste der Kühlschrank aufgeräumt werden. Für den Anfang galt es, die ganze normale Milch loswerden und durch Magermilch ersetzen. Oder, noch besser, dieses Soja-Zeug. Das Brot musste verschwinden: kein Käsetoast mehr am Abend. Die ganze Pasta in den Regalen war jetzt überflüssig und später würde er eine Menge frisches Obst und Gemüse einkaufen. Er und Gwen konnten ihre Essgewohnheiten über Nacht revolutionieren. Kein Bringdienst, keine indischen Restaurants, nur Salat und gesunde Ernährung.
    Kein Bringdienst, keine indischen Restaurants.
    Und kein Bier mehr.
    Das war das Schlimmste. Doch das war genau das, was ihn an diesen Punkt gebracht hatte. Er strich mit der Hand über seinen Bauch. Du wirst verschwinden müssen, mein Sohn. Wir hatten viel Spaß zusammen, du und ich, aber wenn ich dich opfern muss, um Gwen zu halten, dann werde ich das tun.
    Und ein Sportstudio? Sie waren teuer und jetzt, nachdem Rhys einen langen, genauen Blick in den Spiegel geworfen hatte, wollte er nicht, dass ihn sonst jemand in diesem Zustand sah, beispielsweise wie er keuchend und schwitzend auf einem Rudergerät ackerte. Es musste einen anderen Weg geben. Fußball? Vielleicht konnte er mit ein paar Freunden eine Mannschaft gründen und in einer der Amateur-Ligen spielen. Dieser Tagtraum brachte ihn einen Moment lang zum Lächeln, bevor die Realität ihn einholte. Wie viele Männer konnte man an einem Sonntagmorgen draußen im Park sehen, wie sie ein paar Minuten auf dem Feld herumrannten und dann anhielten, mit den Händen in die Seiten gestemmt nach Atem rangen? Fußball schien nicht zu helfen.
    Dann erinnerte er sich an einen Teil des Gesprächs in der vergangenen Nacht. Lucy hatte über eine Diätklinik gesprochen und beschrieben, wie das Fett geradezu von ihr abgeschmolzen war. Etwas Pflanzliches, hatte sie gesagt.
    Das war’s. Wenn er zur Arbeit kam, würde Rhys sich von Lucy die Adresse holen und einen Termin machen.
    Die Zukunft sah plötzlich rosig aus. Gwen wusste es nicht, aber Rhys wollte zu einem neuen Mann werden – nur für sie.
    „Also, wer von uns ist denn jetzt Ant?“, fragte Owen. Er breitete die Fotos auf der Oberfläche des Autopsietischs aus und schob sie hin und her, bis er die bestmögliche zweidimensionale, lebensgroße Abbildung des toten Weevils aus A3-Nahaufnahmen zusammengestellt hatte.
    „Welcher von den beiden ist andersrum?“, fragte Jack. Er strich auf dem abgedunkelten Balkon des Forensiklabors hin und her wie ein eingesperrter Tiger.
    Owen dachte einen Moment lang nach, dann tauschte er die Fotos der linken und rechten Hand. „Keiner von denen ist andersrum. Obwohl, das wohl abhängig davon ist, was du mit ‚andersrum‘ meinst.“
    „Bist du sicher?“
    „Absolut.“ Er trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu betrachten. Dafür, dass er die Weevil-Leiche nicht hatte mitnehmen können, war das gar nicht so schlecht. Wenn er die Augen etwas zukniff, sah es fast so aus, als ob da eine echte Leiche auf dem Tisch lag. Er konnte sie zwar nicht aufschneiden, aber dennoch ausgiebig untersuchen. Toshiko hatte angeboten, aus verschiedenen Bildern der gleichen Gebiete ein virtuelles 3D-Bild zu generieren, aber irgendetwas an der Beschaffenheit der Fotos gefiel ihm. Es war ein bisschen so, als würde man sich Röntgenbilder ansehen. Die Fotos hatten etwa die gleiche Größe.
    „In Ordnung. Welcher hat die bessere Ausstrahlung?“
    Owen dachte

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