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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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einen Moment lang nach. „Eigentlich sehen beide wie Chucky-Puppen aus.“
    „Chucky-Puppen?“, fragte Jack, während er sich weiter hin und her bewegte.
    „Bösartige Kinderspielzeuge aus Plastik, die zu Serienkillern werden.“
    „In der Woche muss ich freigehabt haben. Puh, du legst dich ein paar Tage mit einer Grippe ins Bett und verpasst einen kompletten Invasionsversuch. Ich hoffe, dass ihr einen Bericht geschrieben habt?“
    Owen sah zu ihm auf, um zu sehen, ob er es ernst meinte oder nicht. Aber das war Jack – man konnte es unmöglich sagen. Vielleicht hatte er es ernst gemeint, vielleicht hatte er einen Witz gemacht. Vielleicht sogar beides gleichzeitig – so war Jack nun mal. „Äh … ja. Wir haben alles Wichtige notiert. Ianto hat die Chucky-Puppen archiviert. Frag ihn mal danach.“
    Jack stand jetzt hinter Owen und betrachtete das Weevil-Bild. „Ant oder Dec? Ant oder Dec? Sag mal, warum müssen wir uns noch mal für eine Seite entscheiden?“
    „Wenn die Aufnahmen ins Internet geraten, müssen wir so tun, als hätten wir sie gefälscht, um den Vorfall unglaubwürdig zu machen. Wie in dem Film.“
    Owen hörte ein Schaudern in Jacks Stimme: „Mann, das will ich nicht noch einmal mitmachen.“
    Owen sah zu ihm auf. „Was – hattest du etwa damit zu tun? Mit der Fälschung der Roswell-Aufnahmen?“
    „Nein, ich meinte, ich will diesen Film nicht noch einmal sehen müssen. Das sind zwei Stunden meines Lebens, die ich lieber damit verbracht hätte, mit Rhinozeros-Dung zu gurgeln.“
    „Hast du je …“
    „Erwähne es lieber nicht.“
    „Okay, dann nicht.“ Owen ging zur anderen Seite des Tisches hinüber. Er sah sich das halb aufgefressene Gesicht des Weevils an und verfolgte die Bissspuren über den Hals zur Brust. Es war schwer zu erkennen, aber dort zeigten sich Strukturen, die durch die Risse im Fleisch fast zu erkennen waren und keine Ähnlichkeit mit Rippen hatten. Da waren definitiv genauere Untersuchungen fällig.
    „Was ist mit der Todesursache?“, fragte Jack.
    „Ich kann nur wenig zu dem hinzufügen, was wir im Lagerhaus beobachtet haben. Etwas hat sein Gesicht weggefressen und auch am Hals und der Brust geknabbert. Die Bissspuren sind sowohl im Fleisch als auch an den Knochen genau zu sehen. Oder dem, was bei Weevils als Knochen durchgehen würde. Ich kann schnell einen Gipsabdruck und eine Computeranimation machen, um dir zu sagen, was für Zähne das waren. Ich gehe davon aus, dass es ziemlich furchteinflößend gewesen sein muss, um ein junges Weevil zu überwältigen und das Gesicht anzunagen.“
    „Jung?“
    Owen nickte. „Kaum über das Teenageralter hinaus, wenn man nach der Größe geht. Wenn du dieses hier neben das in der Zelle stellen würdest, wäre unseres hier mit Sicherheit das kleinere.“ Er sah zu Jack auf. „Okay, machen wir weiter. Der erste Angriff war schnell, aber ich glaube, dass dabei eines der großen Blutgefäße durchtrennt wurde – oder das, was Weevils stattdessen haben. Es ist verblutet, während der Angreifer noch an ihm herumkaute.“
    Jack blickte ihn skeptisch an. „Im Lagerhaus war aber nicht viel Blut.“
    „Ich weiß. Ich glaube, dass der Angreifer das meiste davon getrunken hat, als es heraussprudelte.“
    „Das kannst du allein aus einer Untersuchung der Leiche erkennen?“
    „Nein“, gab Owen zu. „Aber ich besitze eine lebhafte Vorstellungskraft.“
    Die Polizeiwache kam Gwen bekannt und fremdartig zugleich vor, während sie durch das geräumigste der Großraumbüros ging. Sie war von Polizeibeamten umgeben, die damit beschäftigt waren, in ihren mit einer schulterhohen Trennwand abgeteilten Nischen Berichte abzulegen oder zu telefonieren. Es kam ihr deshalb bekannt vor, weil sie hier ein paar relativ glückliche Jahre verbracht hatte. Hier war sie durch die eintönig gestrichenen Korridore gegangen, hatte gerochen, wie die Schinkensandwiches von der Kantine bis hin zu den Vernehmungsräumen dufteten, hatte ihre Kleider am Anfang ihrer Schicht in ihren abgenutzten, grauen Schließfachschrank gehängt und am Ende wieder herausgeholt. Doch nun erschien es ihr auch fremdartig, weil das alles hinter ihr lag. Sie hatte sich weiterentwickelt, war erwachsen geworden. Es fühlte sich an, als käme man zurück in die Schule, nachdem man seinen Abschluss besaß: Plötzlich fiel einem jedes einzelne Ding auf, das einem zuvor so selbstverständlich vorgekommen war, dass man es gar nicht mehr sah. Da war die abblätternde Farbe, die

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