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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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wohnte der Hass. Das war es, womit Gwen sich abfinden musste.
    Sie hatte die Nacht auf dem Sofa verbracht und sich in das Laken eingewickelt. Die Wut, die in ihr gebrannt hatte, hielt sie warm, bis sie verflogen war und sie zitternd und leise weinend zurückließ. Sie hatte früh geduscht und die Wohnung verlassen, noch bevor Rhys aufgewacht war. Wenn er überhaupt geschlafen und nicht die ganze Nacht wach im Bett gelegen und an die Decke gestarrt hatte.
    Sie musste ihm eine SMS schreiben. Sie musste ihn anrufen und reden, aber sie musste erst den Boden bereiten, weil sie noch nicht wusste, was sie zu ihm sagen sollte.
    Vielleicht war alles aus. Vielleicht hatten sie seiner Meinung nach bereits Schluss gemacht und sie wusste es nur noch nicht. Vielleicht war sie plötzlich Single.
    Ihre blindwütigen Schritte hatten sie von der Basis fortgeführt. Sie passierte Owens medizinischen Bereich und den Schießstand. Dann ging sie am Eingang des langen Bahnsteigs vorbei, der parallel zu einem metallenen Schienenstrang lief, der wiederum in einem schwarzen Tunnel verschwand. Es war die Endstation eines unterirdischen Schienensystems, so hatte Ianto es ihr einmal erzählt, das alle Torchwood-Stützpunkte miteinander verband. Obwohl sie vermutete, dass Ianto sie auf seine eigene todernste Art auf den Arm genommen hatte. Sie lief am Archiv vorbei, in dem Ianto die diversen außerirdischen Apparate aufbewahrte, die sie über die Jahre konfisziert hatten. Sie ging weiter, bis sie in einem Bereich ankam, in dem sie noch nie zuvor gewesen war.
    Eine Kältewelle schlug ihr plötzlich entgegen und sie bekam eine Gänsehaut auf den Armen. Sie sah auf und entdeckte eine Öffnung in der Tunnelwand zu ihrer Linken. Licht strömte auf den Boden, allerdings nur innerhalb der Bogenöffnung. Es war ein tiefviolettes Licht. Sie trat wie verzaubert ein.
    Hinter dem Durchgang befand sich ein großer, offener Raum, dessen Wände durch Glasscheiben unterbrochen wurden, die Teil verschiedener Wassertanks waren. Die Dunkelheit hing schwer in dem Gewölbe und selbst das spärliche violette Licht, das aus den Tanks strahlte, war nur eine Variation der Dunkelheit. Sie wartete einen Augenblick, bis ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, dann ging sie weiter in die Mitte des Zimmers, um die Wasserbehälter besser sehen zu können.
    Sie waren voller Albträume.
    Die Wesen in den Behältern waren Fische, aber nicht die Art, die man gerne auf dem Teller hatte. Einige waren durchsichtig, sodass man Organe und Knochen durch die Haut erkennen konnte. Andere waren mit etwas bedeckt, das wie eine schwarze Panzerung aussah, oder mit marmoriertem grauem Fleisch, das ungesund und verseucht wirkte. Alle hatten Mäuler, die zu groß für ihre Körper, oder Augen, die zu groß für ihre Köpfe waren, oder überhaupt keine Augen. Eines der Aquarien enthielt ein Nest voller sich langsam windender, fleischiger, hellroter Würmer, die ungefähr so dick waren wie Gwens Bein. An ihren Enden klafften Löcher, die nicht aussahen wie Mäuler, sondern wie klaffende Risse in ihrem Fleisch.
    So wie diese Kreaturen dort in ihren Aquarien schwebten, sahen sie aus wie Gottes grobe Skizzen für die spätere Bevölkerung der Ozeane.
    „Wo zum Teufel kommen diese Monstrositäten her?“, keuchte sie.
    „Aus dem Pazifischen Ozean“, sagte Jack hinter ihr. Sie fuhr vor Schreck zusammen. „Dem Atlantischen Ozean. Dem Indischen Ozean. So ziemlich aus jedem Meer, das man auf diesem Planeten findet.“
    „Aber – ich hatte angenommen, dass sie durch den Riss gekommen sind, wie alles andere, mit dem wir es zu tun bekommen. Diese Dinger findest du nicht auf Eis liegend im Supermarkt.“
    „Sie leben in zu großer Tiefe. Der Druck in den Gräben innerhalb der Ozeane ist immens. Er kann einen Styropor-Kaffeebecher zu einem Häufchen von der Größe einer Münze zusammenpressen. Wenn jemand so tief fischen könnte – und das kann niemand – und einen dieser Fische an die Oberfläche brächte – und ich möchte noch einmal betonen, dass das niemand kann –, dann würden diese Dinger einfach explodieren. Der Unterschied zwischen dem Druck innerhalb ihres Körpers und dem Atmosphärendruck um sie herum wäre einfach zu viel für ihre Haut.“
    „Aber warum sind sie hier in der Basis? Zu welchem Zweck?“
    „Ich weiß es nicht“, gab Jack zu. „Sie waren schon hier, als ich kam. Jemand hat sich hier wohl ein Aquarium voller Freak-Fische eingerichtet. Ich glaube, dass derjenige,

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