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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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der sie gehalten hat, damit sagen wollte, dass es merkwürdigere Dinge in den Ozeanen der Erde gibt als die, die durch den Riss kommen. Man hätte das auch auf ein Post-it schreiben können, ich hätte es schon verstanden. Das hier ist einfach zu viel, wenn du mich fragst.“
    „Wer füttert sie? Wer kümmert sich um sie?“
    „Ianto, nehme ich an. Entweder das, oder es läuft automatisch. Das wirklich Schwierige ist, den Druck und die Temperatur der Tiefen des Ozeans in diesen Becken aufrechtzuerhalten. Ich glaube, das funktioniert mit einer Technologie, die durch den Riss kam. Wir könnten auf der Erde keine derartigen Behälter bauen.“ Sie hörte, dass er mit den Schultern zuckte. „Hey, vielleicht wurde das ganze Aquarium auch von Torchwood konfisziert und die Fische waren schon drin.“ Er hielt für einen Moment inne und sprach dann leise weiter. „Du hast das außerirdische Gerät, das wir im Club gefunden haben, mit nach Hause genommen, oder? Du hast es aus Torchwood entfernt.“ Rhys betrachtete sich im Spiegel und ihm gefiel nicht, was er sah.
    Er war ausgezehrt und blass, weil er kaum geschlafen hatte, und unter seinen Augen waren dunkle Ringe. Sein Haar fühlte sich fettig an. Der Schlaf hatte ihn für den Großteil der Nacht im Stich gelassen. Er war zu oft fast aufgestanden, um mit Gwen zu reden, die im Wohnzimmer lag. Er hatte sich aber immer wieder zurück ins Bett fallen lassen, weil ihm einfach die richtigen Worte fehlten. Bei jedem Geräusch in der Wohnung dachte er, es wäre Gwen, die zurück ins Bett käme, doch leider war sie nicht zu ihm gekommen. Er hatte sich bereits auf der Arbeit krankgemeldet, aber die Krankheit betraf nicht seinen Körper, sondern seine Seele.
    Er war kurz davor gewesen, auf Gwen loszugehen und ihr den Handrücken quer durchs Gesicht zu ziehen. Ihr schönes, wundervolles Gesicht. Und das wenige Minuten nach dem besten Sex ihres Lebens. Er hatte keine Ahnung, dass er zu derartigen Gewalttätigkeiten fähig war, aber die Wut hatte einfach die Kontrolle übernommen. Sie war vom Nullpunkt auf einen hormonellen Sturm hochgeschossen, der ihm jeden rationalen Gedanken raubte. Er hatte schon Schlägereien gehabt, selbstverständlich – betrunkene Keilereien vor einem Pub, bei denen ein Besoffener eine Beleidigung zu viel gebrüllt hatte, oder Streitereien auf dem Fußballplatz nach einem fragwürdigen Foul. Besonders erinnerte er sich an die Tracht Prügel, die er einem mit Drogen vollgepumpten Möchtegern-Straßenräuber verpasst hatte, der ihn in einer dunklen Gasse, in die er zum Pinkeln gegangen war, ausnehmen wollte. Aber er hatte sich nie als Kämpfernatur gesehen und noch nie den Wunsch verspürt, jemandem den Schädel einzuschlagen. Bis gestern Nacht.
    Er wusste, dass er mit Gwen reden musste, um einige der Risse zu kitten, die dabei entstanden waren. Aber er wusste nicht wie. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Sie war diejenige in ihrer Beziehung, die redete, nachdachte. Er war der Intuitive, der einfach so handelte, wie er sich fühlte.
    Und wo hatte ihn das hingebracht?
    Was machte man in so einer Lage? Blumen? Er hätte sie an ihren Arbeitsplatz liefern lassen können, aber wusste nicht einmal, wo sie arbeitete.
    Vielleicht konnte er ihr einfach eine SMS schicken. Nur ein Wort: sorry. Dann schauen, ob es half.
    Und was war, wenn nicht? Was war, wenn sie gerade herumtelefonierte, um sich eine neue Wohnung zu suchen? Was würde er dann tun? Er war nicht einmal sicher, ob er ohne Gwen leben konnte. Sie hatte sich mit dem Kern seiner Existenz verbunden, bis an den Punkt, an dem der Gedanke Single zu sein sich anfühlte, als würde er über den Verlust seines Arms oder eines Auges nachdenken.
    Hätte er ihr einen Antrag machen sollen? Wollte sie Kinder? Sie hatten noch nie richtig über diese Dinge gesprochen. Die Gespräche über ihre Zukunft hatten sich normalerweise darum gedreht, in welche Gegend von Cardiff sie ziehen wollten. Oder ob Böden aus Kiefernholz und Chenilleüberwürfe für die Möbel einfach nur ätzend waren.
    Er fühlte sich verloren. Es war, als triebe er in tiefen, unerforschten, emotionalen Gewässern, in denen ihn merkwürdige Fischschwärme umgaben.
    Trotz allem machte er eine positive Entdeckung, als er seinen Bauch im Spiegel betrachtete: Er sah definitiv schlanker aus.
    Er strich mit der Hand ungläubig über den Bauch. Die Pille konnte doch unmöglich schon wirken? Wo war das ganze Fett hin? Es verdunstete ja nicht einfach und er

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