Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)
lernen können“, sagte sie.
„Was denn?“, fragte Jack.
„Sie überleben unter massivem Druck. Sie haben einen Weg gefunden, sich anzupassen und zu überleben. Ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Lektion bereits gelernt haben.“
Sie verließen den Raum und gingen wieder auf die Basis zu, in Richtung des Lichts und des Lebens.
Hinter ihnen verblasste das violette Licht in der Dunkelheit.
„Ich dachte, du wärst krank“, sagte Lucy. „Die Kollegen haben gesagt, du hättest dich heute Morgen telefonisch krankgemeldet.“
Rhys versuchte, eine schmerzerfüllte Miene aufzusetzen. Es war nicht schwer. Er hatte nur ein paar Stunden geschlafen, und jedes Mal, wenn er den Kopf drehte, fühlte es sich so an, als würde sein Gehirn sich erst nach ein paar Sekunden mitdrehen. „Ich habe mich heute Morgen etwas aus der Bahn geworfen gefühlt“, sagte er schwach.
„Kater?“ Sie lächelte und nahm ihren Worten damit die Schärfe. Wenn Gwen das zu ihm gesagt hätte, dann wäre er automatisch wegen dieser Bemerkung sauer geworden, ob es stimmte oder nicht. Das sollte ihm etwas über den Zustand ihrer Beziehung sagen, dachte er.
„Leider nicht“, antwortete er. „Ich glaube, ich habe etwas Komisches gegessen.“
Er hatte Lucy gebeten, ihn in einer Saftbar in der Nähe ihrer Arbeitsstelle zu treffen. Er vermutete, dass sie bei dieser Figur nicht mehr als einen Rhabarber- oder Rote-Beete-Smoothie wollte – oder was immer sie in solchen Lokalen servierten. Sie hatte ihn mit dem Vorschlag überrascht, sich bei einer Pizza beim Italiener um die Ecke zu treffen. Seine Überraschung wurde sogar noch größer, als sie eine große Venezianische mit zusätzlichem Belag bestellte.
„Hör zu“, fuhr er fort, „ich muss dich etwas fragen, aber zuerst musst du mir versprechen, dass du es niemandem erzählst.“
Sie machte ein ernstes Gesicht. „Versprochen. Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen.“
„Diese Diätklinik, bei der du warst – die Scotus-Klinik. Ich bin auch dorthin gegangen.“
Ihre Augen weiteten sich überrascht und ihr Blick zuckte schnell zu seinem Bauch hinunter. „Aber du musst doch nichts abnehmen.“ Sie blickte auf das Tischtuch. „Du hast einen tollen Körper.“
„Du hast mich noch nicht nackt gesehen“, sagte er und wurde puterrot, als ihm klar wurde, was er da gesagt hatte. „Aber im Ernst“, sprach er weiter, bevor sie etwas anderes sagen konnte, wie: „Das würde ich aber gern.“ Etwas, das jede Menge Probleme mit sich bringen würde. „Ich wollte dich nach der Pille fragen, die man dort bekommt. Gab es bei dir irgendwelche Nebenwirkungen?“
„Hm, jetzt, wo du es erwähnst … Es gab da schon ein paar Sachen.“ Sie deutete vage auf die halb aufgegessene Pizza auf ihrem Teller. „Ich esse mehr als jemals zuvor und nehme immer noch ab.“
Sie hatte recht. Als sie in das Restaurant gekommen war, hatten viele den Kopf nach ihr verdreht. Ihre Figur war atemberaubend und weil sie so schlank war, wirkten ihre Brüste wirklich aufsehenerregend. Und sie trug neuerdings Kleider, die ihre Figur umso mehr zur Geltung brachten. Rhys hatte eine augenblickliche, körperliche Reaktion verspürt, als sie auftauchte.
„Ich glaube, das hat etwas mit den Tabletten zu tun“, sagte sie. „Sie müssen wohl den Stoffwechsel verändern. Dein Körper ist wahrscheinlich jetzt in der Lage, das Essen optimal zu verwerten. Er nimmt sich nur, was er braucht, und schwemmt den Rest einfach aus.“
„Bei dir klingt das so schön.“
Sie lachte und es klang sehr melodisch. Ein Geräusch, das er öfter hören wollte.
„Da ist noch etwas anderes“, sagte sie. „Mein Magen war in den ersten Tagen, nachdem ich die Pille genommen hatte, sehr empfindlich, aber das hat sich gelegt. Ich fühle mich jetzt toll.“
„Und du siehst fantastisch aus.“ Da, jetzt hatte er es laut gesagt. „Hast du die zweite Tablette schon genommen?“, fragte er schnell, bevor sie reagieren konnte.
„Noch nicht … Ich will es immer, aber … aber ich habe Angst, dass ich dann wieder zunehme und deshalb schiebe ich es vor mir her.“ Sie schaute auf ihre Uhr. „Ups. Ich sollte zurückgehen. Für dich ist das ja unbedeutend – du bist krank zu Hause. Einige von uns müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten.“
Rhys zahlte die Rechnung und sie verließen gemeinsam das Restaurant.
„Danke für das Essen“, sagte sie. „Das war toll. Wir sollten das wiederholen.“
„Das würde ich gern“,
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