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Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition)

Titel: Torchwood 3: Langsamer Verfall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Lane
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sagte Owen abwehrend.
    „Die Japanerin mag mich nicht einmal ansehen. Sie kommt ab und zu her, richtet einen Apparat auf mich und lässt ihn piepen. Dann geht sie wieder. Der amerikanische Typ starrt mich eine Weile an, steht da in seinem langen Mantel und geht auch wieder. Er scheint weitaus mehr Zeit mit demjenigen zu verbringen, der in der Zelle am anderen Ende ist. Ich kann sie reden hören. Hm, eigentlich kann ich ihn reden hören, aber ich verstehe nicht, was er sagt. Und dann ist da noch so ein junger Typ. Ich glaube, er trägt einen Anzug. Manchmal, wenn ich versuche zu schlafen und mich umdrehe, dann steht er plötzlich da und beobachtet mich. Aber er verschwindet immer so schnell wieder, dass ich sein Gesicht nicht erkennen kann.“
    „Es ist ihr Job, eine gewisse Distanz zu wahren“, sagte Owen so tröstlich er nur konnte. „Sie arbeiten alle an diesem Ausbruch von Tapanuli-Fieber und können es sich nicht erlauben, emotionale Bindungen zu ihren Patienten aufzubauen.“
    „Und du?“ Sie blickte auf den Boden. „Lässt
dein
Job eine emotionale Bindung zu?“
    „Das ist nicht mein Job“, sagte er. „Das ist nur eine optionale Zusatzfunktion.“
    „Du bist wirklich nett – ich wünschte, ich hätte dich vor dieser Sache hier getroffen.“
    Owen verzog das Gesicht. „Wenn du mich vorher getroffen hättest“, begann er und die Worte sprudelten aus ihm hervor, ohne dass er Zeit hatte, über seine Worte nachzudenken, „dann hättest du mich nicht gemocht.“
    „Aber ich mag dich.“
    „Es ist eine Barriere zwischen uns.“ Er klatschte mit der Hand gegen das Glas und das Geräusch vibrierte bis in den Ziegelbogen. Irgendwo am anderen Ende es Ganges grunzte das Weevil überrascht. „Ich kann nicht zu dir und du kannst nicht zu mir. Wir können nur reden.“
    „Erinnere mich nicht daran“, sagte sie gefühlvoll.
    „Du verstehst das nicht.“ Er schloss die Augen und lehnte die Stirn gegen das Glas. „Wenn wir uns in einer Bar befänden, dann wäre ich genauso anhänglich wie ein Ausschlag.“
    „Reden wir nicht von Ausschlag.“
    „Du weißt, was ich meine. Du hast schon solche Typen wie mich erlebt. Was wir auch sagen, was wir auch tun, dient alles nur dem Zweck, euch ins Bett zu kriegen. So läuft das bei mir. Ich unterhalte mich nur deshalb schon so lange mit dir, weil ich nicht an dich rankomme.“
    „Du übersiehst das Wichtigste.
Du
redest mit mir. Du hättest weggehen können wie die anderen auch.“
    „Ich weiß. Ich wollte aber nicht, dass du Angst vor dem hast, was mit dir passiert. Da schlägt meine medizinische Ausbildung durch.“
    „Was hat sich geändert?“
    Owen runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“
    „Du hast gesagt, dass du aus dem Grund nicht weggegangen bist, weil du nicht
wolltest
, dass ich Angst habe und nicht, weil du nicht
willst
, dass ich Angst habe. Vergangenheitsform, nicht die Gegenwart. Was hält dich also hier?“
    „Ich mag dich. Ich rede gern mit dir.“
    „Und wenn wir in einer Bar gewesen wären und ich dich mit nach Hause genommen hätte, dann hätten wir uns nicht unterhalten. Und dir wäre nie klar geworden, dass du gerne mit mir redest. Was sagt dir das?“
    Er seufzte. „Das sagt mir, dass ich ’ne Pause brauche.“
    Gwen lag einen Moment einfach nur so da und lauschte, wie Lucys Atem durch ihre Nase blubberte. Das Mädchen war nicht tot und Gwen war sich nicht sicher, ob das eine gute Sache oder eine Schande war. Am liebsten hätte sie die Waffe gezogen und dem Miststück ein paar Kugeln in den Kopf gejagt. Einfach nur, weil sie die Frechheit gehabt hatte, ihren Freund anzumachen. Das kam vom Adrenalin.
    Als Gwen wieder zu Atem gekommen war, zog sie ihr Handy aus der Tasche. Ihr Finger schwebte über der Neun und bewegte sich widerwillig weiter zu der Kurzwahltaste, die für Torchwood stand. Gwen hätte sofort die Polizei benachrichtigen sollen, aber was hätte sie ihnen dann wohl erzählt? Nur vier Leute in ganz Cardiff – wahrscheinlich nur vier Leute auf der ganzen Welt – konnten ihr jetzt helfen.
    Ianto ging ans Telefon.
    „Sag Jack, dass ich eine dieser Frauen festgenommen habe, die alles anfallen, was sich bewegt“, keuchte Gwen. „Ich bin in Grangetown. Achtundachtzig George Avenue. Ich brauche das SUV und die Fesseln.“
    „Wir kommen so schnell wir können“, sagte Ianto. Gwen konnte Alarmsirenen im Hintergrund hören.
    „Was ist denn los?“, fragte Gwen. „Macht ihr eine Feuerübung?“
    „Es gibt ein Problem im

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