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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Wie? “ fragte ich. „ Wie um alles in der Welt konnten Sie das nur bewerkstelligen? Das … das ist illegal! “
    „ Es ist, im Gegenteil, vollkommen legal “ , sagte er. „ Glauben Sie mir, es wurde unter notarieller Aufsicht ang e fertigt. “
    „ Nun, warten wir ab, was die Gerichte zu dieser Sache meinen “ , sagte ich. „ Ich hätte niemals zu einer Graduierung zugelassen werden können, ich habe weder eine Dissertation vorgelegt, noch habe ich mich irgendwelchen mündlichen Prüfungen unterzogen, geschweige denn meine Gradui e rungsunterlagen eingereicht. Und nun sagen Sie mir einmal, wie Sie mich rechtens zum Doktor machen wollen. Das würde mich wirklich sehr interessieren. “
    „ Zuerst einmal sind Sie hier eingeschrieben “ , sagte er. „ Das macht Sie würdig, hier graduieren zu dürfen. “
    „ Würdig, ja – berechtigt, nein. Das ist ein großer Unte r schied. “
    „ Das stimmt, aber die Voraussetzungen für eine Gradui e rung werden von der Universitätsleitung erstellt. “
    „ Was haben Sie getan? Sich mit ihnen zu einer speziellen Audienz verabredet? “
    „ Natürlich gab es eine außerordentliche Konferenz. Dort wurde unter anderem das Postulat aufgestellt, daß die Ei n schreibung zum Vollzeitstudenten nur mit dem Ziel erfolgen kann, als Abschluß zu graduieren. Konsequenterweise, wenn alle anderen Faktoren zutreffend sind …“
    „ Ich habe kein einziges Hauptfach beendet “ , sagte ich.
    „ Die formalen Vorlesungsbestimmungen sind dehnbar, wenn es zu einer vorgezogenen Graduierung kommt. “
    „ Aber ich habe überhaupt kein Vordiplom gemacht! “
    Er lächelte, überlegt es sich dann aber und verbarg sein Grinsen.
    „ Wenn Sie sich die Regeln sehr sorgfältig durchlesen “ , sagte er, „ dann werden Sie sehen, daß das Vordiplom ni r gendwo als Voraussetzung für eine vorgezogene Gradui e rung genannt wird. Bei einem ‚ qualifizierten Kandidaten ’ genügt auch ein angemessener Ersatz ’ . Das sind die Phrasen, Fred, die Auslegung besorgt der Vorstand. “
    „ Zugegeben, diese Bestimmungen stehen in der Dissert a tionsordnung, ich habe sie gelesen. “
    „ Gut. Dazu kommt dann noch Geheiligte Erde – Eine Studie über Kultstätten, ein Buch, das Sie im Verlag der Universität herausgebracht haben. Es ist so gut, daß man es als eine Dissertation in Anthropologie ansehen kann. “
    „ Auf diesem Punkt werde ich Sie vor Gericht festnageln “ , sagte ich. „ Aber fahren Sie fort. Ich bin fasziniert. Sagen Sie mir, wie Sie das Problem der mündlichen Prüfung gelöst haben. “
    „ Nun “ , sagte er, dabei wegblickend, „ die Professoren, die in Ihrem Prüfungsausschuß gesessen hätten, stimmten ei n hellig darin überein, in Ihrem speziellen Fall auf mündliche Prüfungen zu verzichten. Sie sind schon so lange hier und bei allen so gut bekannt, daß es als überflüssige Formalität angesehen wurde. Zudem waren zwei der Profs Klassenk a meraden von Ihnen, damals, in den Erstsemestern, und diese Tatsache erschien ihnen doch zu komisch. “
    „ Das kann ich mir vorstellen. Lassen Sie mich die G e schichte nun selbst beenden. Die Vorsitzenden der Sprachl i chen Fakultät waren der Meinung, ich hätte bereits gen ü gend Kurse in den jeweiligen Sprachen belegt, und sie kön n ten mir ohne weiteres die geforderten Fertigkeiten besche i nigen. Richtig? “
    „ Könnte man sagen. “
    „ War es einfacher, mir ein Doktorat zu geben als ein Vordiplom? “
    „ Ja. “
    Ich wollte ihm noch mal eine reinhauen, aber das wäre keine Lösung gewesen. Daher schlug ich mir nur mehrmals mit der Faust in die hohle Hand.
    „ Warum? “ fragte ich. „ Nun weiß ich, wie Sie es ang e stellt haben, aber die grundlegende Frage bleibt nach wie vor, warum? “ Ich begann, hin und her zu gehen. „ Ich habe dieser Universität sämtliche Vorlesungs - und Praktikumsg e bühren bezahlt, dreizehn Jahre lang – ein ansehnliches Sümmchen, wenn man alles zusammenzählt –, und ich habe mir niemals etwas zuschulden kommen lassen. Ich bin i m mer bestens mit den Fakultätsleitern, den Vorsitzenden und meinen Mitstudenten ausgekommen. Abgesehen von me i nem Klettern habe ich den Verantwortlichen niemals Grund für Ärger gegeben, und ich habe auch dem Ansehen der Universität nie geschadet … Bitte entschuldigen Sie. Was ich damit sagen wollte ist, daß ich ein sehr angenehmer Kunde für das war, was hier verkauft wird. Und was g e schieht? Ich kehre der Uni den Rücken, verlasse die

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