Tore in der Wüste
onstest, mit dem Sie ja vertraut sind. Der einzige Unte r schied ist, ich werde es von innen her tun. Ich werde Ihre Reaktionen nicht erraten müssen. Ich werde sie genau wi s sen. “
„ Wie ich dem entnehmen kann, sind Sie außerstande, d i rekt in mein Unterbewußtsein zu blicken. “
„ Das ist richtig. Das kann ich nicht. Ich kann nur Ihre oberflächlichen Gedanken lesen. Wenn ich auf diese Weise etwas Interessantes erfahre, dann kann ich diesem Gedanken aber bis an seine Wurzeln folgen. “
„ Ich verstehe. Dann gehört dazu also auch eine beträchtl i che Kooperationsbereitschaft von meiner Seite, ohne die sie wenig ausrichten können. “
„ O ja. Nur ein außerordentlich erfahrener Profi könnte gegen Ihren Willen eindringen. “
„ Gott sei Dank sind keine verfügbar, ein Glück für mich. “
„ Ich wünschte, wir hätten welche. Ich bin sicher, die Pr o zedur wird mir keinen sonderlichen Spaß machen. “
Ich trank meinen Kaffee leer und schenkte mir noch eine Tasse ein.
„ Was halten Sie davon, wenn wir heute nachmittag b e ginnen? “ fragte Sibla.
„ Warum nicht gleich? “
„ Ich würde lieber warten, bis Ihr Nervensystem wieder seinen Normalzustand erreicht hat. Die Alkoholika, die Sie konsumiert haben, bewirken noch immer beträchtliche Ne beneffekte. Diese machen das Gedankenlesen schwier i ger. “
„ Ist das immer so? “
„ Im Prinzip, ja. “
„ Interessant. “
Ich nippte an meinem Kaffee.
„ Jetzt machen Sie es ja schon wieder! “
„ Was? “
„ Diese Zahlen. Nur Zahlen! “
„ Tut mir leid. Es ist schwer, nicht an sie zu denken. “
„ Das ist nicht der Grund. “
Ich stand auf. Ich streckte mich.
„ Entschuldigen Sie mich bitte. Ich muß noch einmal das Badezimmer benutzen. “
Sibla sprang auf, um mir den Weg zu verstellen, aber ich war schneller.
„ Sie denken doch nicht daran, sich aus dem Staub zu m a chen? Sind das die Gedanken, die Sie vor mir verbergen? “
„ Ich habe nichts dergleichen gesagt. “
„ Das ist auch nicht nötig. Ich kann es fühlen. Sie machen einen Fehler, wenn Sie das tun. “
Ich ging zur Tür. Sibla beeilte sich, mir zu folgen.
„ Ich werde Ihnen nicht erlauben zu gehen – nicht nach all den Erniedrigungen, die ich in diesem miesen Körper Ihre t wegen habe hinnehmen müssen. “
„ Das ist keine Art, mit jemandem zu reden “ , sagte ich. „ Schon gar nicht, wenn man von dem Betreffenden etwas will. “
Ich rannte den Korridor entlang ins Klo hinein. Sibla kam hinterhergeklappert.
„ Wir tun Ihnen einen Gefallen! Sie sind nur zu dumm, um das zu erkennen! “
„ ,Uninformiert ’ wäre wohl das bessere Wort – und das ist einzig und allein Ihre Schuld! “
Ich schlug die Tür zu und verriegelte sie.
„ Warten Sie! Hören Sie zu! Wenn Sie jetzt gehen, dann können Sie in ernsthafte Schwierigkeiten kommen! “
Ich lachte. „ Tut mir leid. Sie tragen ein wenig zu dick auf! “
„ Dann gehen Sie eben, Sie ungebildeter Affe! Werfen Sie Ihre Chance auf Zivilisation weg! “
„ Wovon sprechen Sie? “
Stille.
Dann: „ Nichts. Tut mir leid. Aber Sie müssen wissen, es ist sehr wichtig. “
„ Das wußte ich bereits. Was ich noch wissen möchte ist, warum? “
„ Das kann ich Ihnen nicht sagen. “
„ Dann gehen Sie zum Teufel “ , sagte ich.
„ Ich wußte, es würde den Aufwand nicht wert sein “ , sagte Sibla. „ Nach allem, was ich gesehen habe, ist Ihre Rasse lediglich ein Haufen von Barbaren und Degenerierten. “
Ich wandte mich dem Fenster zu, öffnete es weit. Dann schwang ich mich auf den Sims, wo ich einen Moment ve r harrte, um die Entfernung zu schätzen.
„ Immer noch besser als ein Haufen Klugscheißer “ , sagte ich, dann sprang ich.
7
Dennis Wexroth sagte kein einziges verdammtes Wort. Hä t te er es getan, ich hätte ihn wahrscheinlich auf der Stelle erschlagen. Er stand da, die Handflächen gegen die Wand gepreßt, eine zunehmende Röte verunstaltete seine rechte Augenhöhle, wahrscheinlich würde binnen kurzem ein a n sehnliches Veilchen daraus werden. Der Hörer seines Tel e fons lag im Papierkorb, dort hatte ich ihn hingeschleudert.
In meinen Händen hielt ich ein prächtig aussehendes Pe r gament, das besagte, daß ybissaC m ah gninnu C kcirederF sich den Grad eines eigoloporhtn A red drotkoD erworben ha t te.
Ich kämpfte um meine Selbstbeherrschung, legte das D o kument auf den Schreibtisch zurück und dämmte den Strom meiner Verwünschungen ein.
„
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