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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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antwortete er. „ Die Koinzidenz, die in jeder Geschichte vorkommen kann. Es überrascht mich, daß Si e g ar nicht gefragt haben, woher der Wachsoldat seine Kopie hatte. “
    Ich ließ die Schultern hängen. Ich fragte mich dabei, ob das meiner Brust weniger weh tun würde als ein Lachen.
    „ Doch nicht etwa … Paul? “ fragte ich. „ Sagen Sie mir nicht, er hat die erste Fälschung gemacht! “
    „ Doch, das hat er “ , sagte Ragma. „ Nur mit Hilfe von ein paar Fotos und einer schriftlichen Beschreibung. Das ist der wahre Tribut an seine Fähigkeiten. Als es um die Nachbi l dung ging, da war er wirklich die beste Wahl. “
    Ich drückte meine Zigarette aus.
    „ Also bekam er sein eigenes Duplikat zum Duplizieren wieder? “
    „ Präzise. Das brachte ihn in eine sehr peinliche Situation. Da hatte er nun das Original und arbeitete bereits an einer besseren Nachbildung, und nun bat die UN ihn, seine eigene Arbeit zu kopieren. “
    „ Moment! Hatte er den echten Stein? Ich dachte, der Wachsoldat hätte ihn gehabt. “
    „ Darauf komme ich gleich zu sprechen. Der Soldat nahm ihn und brachte ihn zu Professor Byler. Byler hatte Angst, die erste Nachbildung könne einer näheren Untersuchung nicht standhalten, besonders nicht der eines außerirdischen Besuchers, der das Ding schon einmal anderswo gesehen hatte und etwas über die physische Erscheinung wußte – etwas, das vielleicht nur ein Außerirdischer bemerken kon n te. Er hatte vorgehabt, dem Original eine zweite Kopie nachzubilden, die derselbe Wachsoldat dann gegen die erste hätte austauschen sollen. Diese zweite Version sollte einer wesentlich eingehenderen Untersuchung standhalten kö n nen. Also befand er sich bereits zu diesem Zeitpunkt in e i nem großen Dilemma: Sollte er ihnen den ersten Stein und eine Kopie zurückgeben oder zwei Steine der zweiten Gen e ration, auf die er sehr stolz war. Er beschloß, den ersten und eine neue Kopie zurückzugeben, da er fürchtete, die Ve r antwortlichen hätten zu dem Zeitpunkt bereits eine eing e hende Untersuchung des Objektes vorgenommen und alle Besonderheiten aufgezeichnet. “
    Ich schüttelte den Kopf.
    „ Aber warum? Warum hat er dieses ganze Affentheater denn überhaupt aufgeführt? “
    Ragma drückte seufzend seine Zigarette aus.
    „ Der Mann hatte eine überaus starke emotionelle Bindung zur britischen Monarchie …“
    „ Die Kronjuwelen! “ rief ich.
    „ Genau. Der Sternstein kam, und sie gingen. Er war zo r nig über diesen Tausch, den er für ungerecht hielt. “
    „ Aber die Juwelen gehören noch immer den Briten, und sie sind noch immer zugänglich. Die Briten stimmten nur der zeitlich unbegrenzten Leihgabe zu. “
    „ So sehen wir beide das “ , sagte Ragma. „ Aber er nicht. Und auch einige andere nicht – wie etwa der Wachsoldat –, die ihm behilflich waren. “
    „ Welche Pläne verfolgten sie eigentlich im speziellen? “
    „ Sie wollten einige Zeit abwarten, bis unsere Beziehu n gen zu den Außerirdischen sich konsolidiert hatten und die Vorzüge des Kulturaustausches fest im Bewußtsein des Volkes verankert waren. Dann wollten sie öffentlich b e kanntgeben, der Sternstein sei eine Fälschung – eine Tats a che, bei der sie sich ohne weiteres auf das Urteil außerird i scher Kapazitäten berufen konnten –, um dann den Besitz des Originals zuzugeben, das sie wieder gegen die Kronj u welen eintauschen wollten. “
    „ Also steht eine ganze Interessengruppe dahinter. Das e r klärt natürlich einiges von dem, was ich in meiner Wohnung gehört habe. Zweifellos wollten sie mich ausfragen, um zu erfahren, wo sie den echten Stein wieder stehlen konnten. “
    „ Ja. Man hat nach Ihnen Ausschau gehalten. Aber wir h a ben sie mittlerweile unter Kontrolle. Sie sind mehr ein Ärge r nis als eine wirklich Bedrohung; vielleicht helfen sie uns s o gar, den Stein wiederzufinden, wenn wir sie in Ruhe la s sen. “
    „ Was wäre geschehen, wenn alles nach ihren Plänen ve r laufen wäre? “
    „ Dann wäre die Erde wahrscheinlich vom Handel ausg e schlossen und zusätzlich auf eine schwarze Liste gesetzt worden, was Handel, Tourismus sowie kulturelle und wi s senschaftliche Beziehungen angeht. Zudem wäre wah r scheinlich die Eingliederung in unsere Galaktische Föderat i on, einer Organisatio n v ergleichbar mit Ihren eigenen Ve r einten Nationen, ernsthaft in Frage gestellt worden. “
    „ Und das kann so ein intelligenter Mann wie Paul nicht verstehen? Das läßt mich fragen,

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