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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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von diesem dummen L ä cheln oder einfach nur von morbider Neugier geleitet wurde, als ich meine nächsten Handlungen plante. Dr. Drade wollte mich zur weiteren Beobachtung im Hospital behalten, o b wohl er sich doch mit eigenen Augen von der Heilung me i ner Brustwunde überzeugen konnte. Trotzdem konnte ich mich seiner Obhut entziehen; ungefähr fünf Stunden nac h dem Nadler und Ragma gegangen waren, verabschied e te ich mich. Hal holte mich ab und fuhr mich nach Hause.
    Ich lehnte eine Einladung von Hal und Mary zum Essen ab und ging an diesem Abend früh zu Bett, aber erst, nac h dem ich Ginny angerufen hatte, die nun ängstlich bemüht schien, genau dort wieder an unser Zusammenleben anz u knüpfen, wo wir in meinen Tagen als Student stehengebli e ben waren. Wir verabredeten uns für den kommenden Nachmittag, und nach einer kurzen Tour über die Dächer der Nachbarhäuser legte ich mich schlafen.
    Ob mein Schlaf ungestört verlief? Nein, keinesfalls. Ich lag lange wach, döste hin und wieder einmal ein, während mich düstere Gedanken heimsuchten. Ich wog meine Situ a tion ab und machte mir Sorgen über meine Zukunft, en t schlummerte wieder kurz, von Alpträumen geplagt, bis ich schließlich dankbar zur Kenntnis nahm, daß es bereits sechs Uhr in der Frühe war.
    Danach schlief ich noch einmal längere Zeit relativ ruhig. Ich erwachte und wußte auch sofort, was ich zu tun hatte. Ich machte mich sofort daran, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, damit es nicht wieder wie eine Zwangshan d lung wirkte. Nach einer gewissen Zeit kam ich zu der Au f fassung, daß man es wirklich nicht als solche bezeichnen konnte. Wahrscheinlich würde jeder gern Näheres über den Ort erfahren wollen, wo er um ein Haar sein Ende gefunden hätte.
    Es war ein kühler, klarer Morgen, der den Geruch nach Frost mit sich brachte. Während ich seewärts fuhr, dachte ich an meinen neuen Job, an Ginny und an das Lächeln. Der Job trug viel dazu bei, meine augenblicklichen Schwieri g keiten aus der Welt zu schaffen. Nadler hatte mir sein Wort gegeben; je mehr ich darüber nachdachte, desto ruhiger wurde ich. Wenn man schon arbeiten muß, dann ist es ganz gut, wenn man eine interessante Aufgabe hat, eine, die e i nem ein klein wenig Spaß macht. Sämtliche Rassen dort draußen, von denen wir noch so gut wie überhaupt nichts wußten … ich hatte die Gelegenheit bekommen, das Unb e kannte auszuloten, das Exotische zu erforschen, und konnte dabei noch etwas zum gegenseitigen Verständnis beitragen.
    Plötzlich merkte ich, wie ich mich auf meine Arbeit fre u te. Ich wollte sie haben. Ich gab mich keinen Illusionen da r über hin, warum ich eingestellt worden war, aber nun, da ich den Fuß zwischen Tür und Angel hatte, wollte ich auch den letzten Schritt noch tun und wirklich arbeiten. Es kam mir vor, als hätte ich mich die ganze Zeit über nur auf außerird i sche Anthropologie (Xenologie, wie man es wohl richtiger ne n nen müßte) vorbereitet. Ich kicherte. Augenblicklich freute ich mich nur, aber ich hatte das dumpfe Gefühl, daß ich mit dieser Arbeit auch glücklich werden könnte.
    Da ich mich inzwischen etwas mehr an meinen inversen Zustand gewöhnt hatte, fand ich es nicht mehr besonders schwer, ein Steroisoauto zu fahren. Ich kam bei jedem Stop-Schil d v orschriftsmäßig zum Halten, und als ich die Stad t grenze erst einmal hinter mir gelassen hatte, hatte ich übe r haupt keine Probleme mehr mit dem Verkehr. Das einzige, was mir seit meiner Inversion wirklich Schwierigkeiten machte, war das Rasieren. Mein traumatisiertes Nervens y stem hatte auf das umgekehrte Spiegelbild meines umg e kehrten Gesichtes mit zittrigen Fingern reagiert, die wiede r um zu diversen blutenden Schnitten geführt hatten. Daher griff ich zum Elektrorasierer. Damit war es zwar immer noch ein ganz spezielles Erlebnis, aber wenigstens war die Verletzungsgefahr geringer, was meinem Gesicht sehr zug u te kam.
    Während ich dem Spiegelglas meine Grimassen schnitt und mir selbst zulächelte, hatte ich mich an ein einziges Fragment aus meinen nächtlichen Träumen erinnert. Da war dieses Lächeln. Wessen Lächeln? Ich habe keine Ahnung. Es war einfach ein Lächeln, etwas oberhalb der Linie, wo die Dinge anfangen, einen Sinn zu haben. Es ging mir nicht mehr aus dem Kopf; zwar wurde es manchmal in den Hi n tergrund gedrängt, aber es kehrte mit regelmäßiger Stetigkeit wieder zurück.
    Während ich der Route folgte, die ich erst vor kurzem mit Hal zusammen gefahren

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