Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
Warum sollte ich kein Geld für meine Nachforschungen annehmen – besonders, da die Schecks von den Leuten kommen, die meinen bisherigen Lebensstil zerstört haben? “
    „ Dann verbleiben wir vorerst einmal so. Der Transport des Analytikers, den ich ausgesucht habe, wird einige Tage in Anspruch nehmen. Mister Nadler hat noch einige Form u lare, die Sie bitte unterzeichnen wollen. Während Sie das tun, werde ich ein kleines Apparatchen aufbauen, das wir mitgebracht haben. “
    „ Was für ein Apparatchen? “
    „ Ihr Bein heilte damals doch famos, nicht wahr? “
    „ Ja. “
    „ Dasselbe werde ich jetzt mir Ihrer Brustverletzung tun. Sie werden voraussichtlich noch heute abend die Klinik wieder verlassen können. “
    „ Das wäre mir mehr als recht. Und was dann? “
    „ Dann müssen Sie nur noch ein paar Tage jeden Ärger meiden. Das könnte erreicht werden, indem wir Sie einspe r ren oder in dem wir Sie einfach unter Beobachtung halten, zusammen mit Ihrem Versprechen, sich aus allen Schwieri g keiten herauszuhalten. Ich vermute, Sie wählen das letzt e re. “
    „ Da vermuten Sie richtig. “
    „ Dann füllen Sie bitte die Formulare aus. Ich werde die Einheit warmlaufen lassen und Sie dann vorsichtshalber b e täuben. “
    Und so geschah es auch.
    Später, als sie wieder gingen – ich hatte alle Formulare unterzeichnet, Nadler hatte seine Brille wieder aufgesetzt, und Ragma war in sein Kostüm geschlüpft –, wandte Ragma sich noc h e inmal um und sagte zu mir: „ Ganz nebenbei, nun, da wir so etwas wie eine Einigung erzielen konnten – wollen Sie mir nicht sagen, warum Sie sich umkehren ließen? “
    Ich wollte es ihm sagen. Es schien zwecklos, ihm etwas zu verheimlichen, nun, da wir im selben Boot saßen, um es einmal so auszudrücken. Ich konnte ihm durchaus behilflich sein.
    Ich öffnete den Mund. Aber die Worte kamen mir nicht korrekt über die Lippen. Ich verspürte eine Trockenheit in der Kehle, meine Zunge wurde dick und pelzig, ich spürte, wie sich meine Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln zusa m menzogen, und ich sagte: „ Darauf würde ich gerne etwas später zu sprechen kommen, ja? Sagen wir morgen oder übermorgen? “
    „ Einverstanden “ , sagte er. „ Ist auch nicht so wichtig. Wir können ja zu gegebenem Zeitpunkt die Umwandlung wieder rückgängig machen. Ruhen Sie sich jetzt aus, essen Sie tüc h tig, und sehen Sie zu, daß Sie wieder gesund werden. Mister Nadler wird im Laufe dieser Woche noch einmal zu Ihnen kommen. Guten Tag. “
    „ Auf bald. “
    „ Ich lasse von mir hören “ , sagte Nadler.
    Sie schl osse n die Tür hinter sich. Ich war mir sicher, daß ich noch nicht die ganze Geschichte kannte. Aber sie auch nicht. Ich war zwar bereit gewesen, mich ihnen rückhaltlos anzuvertrauen, aber mein Körper hatte mir einen Streich g e spielt. Das erschreckte mich auch ein wenig, da es mich an mein Erlebnis im Bus erinnerte. Ich sah noch immer das sorgenvolle Gesicht des alten Mannes vor mir, der mich g e fragte hatte, ob es mir gutgehe. War mir eben ein vergleic h bares Ereignis widerfahren, eine bizarre Posse meines Ne r vensystems? Ein Effekt der Umkehr? Dieser Gedanke gefiel mir überhaupt nicht. Auch meine sämtlichen Erfahrungen und Studien über das Wesen der Menschen waren mir nun keine Hilfe mehr.
    President Eliot, wir haben Probleme.

10
     
    Während die reben - oder kabelähnlichen Tentakel, die mich an Hüfte und Schulter umklammert hielten, mich hoch in die Luft hoben, wo mir, wenn ich den Kopf drehte, ein Blick auf den massiven Unterbau des Dinges gewährt wurde, bis hi n unter, wo es aus einem Schleimtümpel im Zen t rum des Raumes auftauchte, dachte ich nach, gleichzeitig klappten die enormen Kiefer der Venusfliegenfalle ausei n ander, ihr rötliches Inneres enthüllend, ich überlegte, daß man mir, obwohl die meisten Unfälle auf Achtlosigkeit beruhen, di e ses Mal ganz bestimmt keinen Vorwurf machen konnte. Seit meiner Entlassung aus dem Krankenhaus war ich ein redl i cher Angestellter des Innenministeriums gew e sen, ich war ganz in meiner Arbeit aufgegangen.
    Als das Ding einen Moment zögerte, wahrscheinlich, um über die beste Disposition der Alkaloide nachzudenken, die die Verdauung meines Körpers freisetzen würde, sch osse n mir die Erinnerungen an die letzten paar Tage durch den Kopf. Viele waren es nicht, denn es war noch nicht lange her, seit ich dem Tod zum letzten Mal ins Antlitz hatte schauen müssen.
     
    Ich weiß nicht mehr genau, ob ich

Weitere Kostenlose Bücher