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Tore in der Wüste

Tore in der Wüste

Titel: Tore in der Wüste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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aufwärts gerichteter Klinge in der Hand, ohne einen Blick von der Halluzination zu lassen.
    „ Ich dachte, du seist tot “ , keuchte er.
    „ Offensichtlich hast du dich getäuscht “ , lautete die An t wort.
    „ Was für Interessen hast du in dieser Angelegenheit? “
    „ Du hast versucht, Fred Cassidy zu ermorden “ , sagte er. „ Und ich habe eine Menge in die Ausbildung des Jungen investiert. “
    „ Ich brachte seinen Namen nicht mit deinem in Verbi n dung “ , gestand Zeemeister. „ Zudem wollte ich ihm nie auch nur ein Härchen krümmen. “
    „ Da habe ich aber etwas ganz anderes gehört. “
    Zeemeister wich unaufhörlich zurück. Er passierte die Lücke im Absperrseil, und danach bewegte er sich langsam auf die rotierende Plattform der Rhenniusmaschine zu. Dort angekommen, schlug er kurz zur Seite, in Richtung Charvs, der mit erhobenen Fäusten auf ihn zugetrippelt kam. Charv kreischte und sprang von der Plattform herunter. Nahe bei M ’ mrm ’ mlrr und Nadler blieb er stehen.
    „ Was hast du vor, Al ? “ fragte Zeemeister, der sich wieder dem anderen zuwandte.
    Aber er bekam keine Antwort; sein Gegenüber schritt nur langsam weiter, lächelte, schwang die Keule.
    Im letzten Augenblick, bevor er in Reichweite des Knü p pels kam, sprang Zeemeister. Er schnellte auf die Plattform hoch und rannte los, so schnell er konnte. Aber durch die Rotation kollidierte er mit der zentralen Einheit, von der die Hand ausging, die aussah, als würde sie ihn kratzen.
    Durch seine Geschwindigkeit und den Aufprallwinkel wurde er auf den Gürtel geschleudert. Das Messer und der schillernde Sternstein fielen ihm aus der Hand, als er ve r suchte, seinen Sturz abzufangen. Sie kullerten in dem A u genblick auf den Boden, als er in den Tunnel getragen wu r de. Sein Schrei wurde merkwürdig abrupt abgebrochen. Ich sah weg, aber nicht schnell genug.
    Die Maschine kehrte sein Innerstes nach außen.
    Natürlich klatschte der Inhalt seines Kreislauf - und Ve r dauungssystems auf den Boden.
    Zudem hatte sie alle inneren Organe nach außen g e schafft, man konnte sie deutlich sehen.
    Der Inhalt meines eigenen Magens kam ebenfalls hoch, ich würgte noch immer, als die anderen bereits wieder alle durcheinander sprachen. Wie gesagt, ich hatte nicht schnell genug weggeblickt.
    Charv war schließlich der erste, dessen Magen gefestigt genug war, daß er zu den Überresten gehen und sie mit e i nem Mantel unseren Blicken entziehen konnte. Sie alle w a ren am Ausgang der Rhenniusmaschine auf den Boden g e fallen. Dann, erst dann, kam Ragma wieder näher, er rief immer wieder hysterisch: „ Der Stein! Der Stein! Wo ist der Stein? “
    Aus wäßrigen Augen suchte ich danach, da sah ich die blu tv erschmierte Gestalt Paul Bylers, der mit dem Handtuch unter dem Arm zum Ausgang rannte.
    „ Einmal Monarchist “ , rief er dabei, „ immer Monarchist! “ Und schon war er draußen.
    Soweit zu den Ehrlichen und den fast Ehrlichen. Aus und vorbei.
    Die Halluzination ließ ihre Keule ein letztes Mal kre i sen, wandte sich um, nickte mir zu und näherte sich dann unserer Gruppe. Ich erhob mich, nickte zurück, nahm allen Mumm zusammen und schaffte auf diese Weise sogar ein Lächeln.
    „ Fred, mein Junge, wie groß du geworden bist “ , sagte er. „ Wie ich hörte, hast du einen hohen Titel und eine gutdotie r te Stelle. Gratuliere. “
    „ Vielen Dank “ , entgegnete ich.
    „ Wie geht es dir? “
    „ Durchwachsen “ , versicherte ich ihm. „ Ich habe nie g e wußt, wie dein Export-Import-Geschäft tatsächlich au s sieht. “
    Er kicherte. Dann schloß er mich in die Arme.
    „ Gemach, Junge, gemach “ , sagte er, wobei er mich wi e der auf Armeslänge von sich stieß. „ Laß mich dich a n schaun. So. Das also ist aus dir geworden. Könnte schlechter sein, könnte wirklich schlechter sein. “
    „ Byler hat den Stein! “ kreischte Charv.
    „ Der Mann, der gerade getürmt ist …“ begann ich.
    „… wird nicht weit kommen, Junge. Frenchy ist draußen und sieht zu, daß keiner von hier entkommen kann. Wenn du genau hinhörst, kannst du vielleicht sogar das Klappern von Hufen auf Marmor hören. “
    Ich hörte und ich konnte. Ich hörte auch Flüche und die Geräusche eines Kampfes.
    „ Wer, Sir, sind Sie? “ fragte Ragma, der sich auf die Hi n terbeine stellte und näher kam.
    „ Das ist mein Onkel Albert “ , sagte ich. „ Der Mann, der mir den Schulbesuch ermöglichte: Albert Cassidy. “
    Onkel Albert sah Ragma aus

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