Tori und die verschwundene Stute
Pferde, die versorgt werden müssen. Die übrigen Tiere machen auch eine Menge Arbeit.â
Die übrigen Tiere, das waren die beiden Hängebauchschweine, die Ziege Ilka, Esel Fritz und eine Unmenge an Gänsen, Enten und Hühnern. Und natürlich Washington, ein riesiger Neufundländer, der jeden Tag Berge von Hundefutter vertilgte und trotzdem ständig hungrig war.
âIst schon klar.â Tori nickte. âAber wir haben doch Ferien. Und wenn wir alle mit anpacken, dann schaffen wir das auch.â
Sina öffnete den Mund, um zu widersprechen, aber jetzt fuhr ein schwarzer Mercedes mit verdunkelten Scheiben auf den Hof. Ein groÃer Mann im Anzug schob sich aus dem Fahrersitz und klappte sich dabei richtiggehend auseinander.
âFrau Mirador?â, fragte er, als er Sue erblickte.
âHerr Müller. Den hab ich ja vollkommen vergessenâ, murmelte Sue. Ihr Gesicht verfinsterte sich. Während sie auf den Mann zuging, wurden ihre Lippen ganz schmal.
âMüllerâ, wiederholte Hannah, während Sue und der Fremde im Büro verschwanden. âWas ist das denn für ein Typ?â
âVielleicht wieder ein Bewerber?â, mutmaÃte Sina.
Sue suchte seit Monaten nach einem Verwalter für die Sunshine Ranch. Aber bisher hatte sie niemanden gefunden, der auch nur im Entferntesten ihren Vorstellungen entsprochen hätte.
âWeil du einfach Unmögliches erwartestâ, sagte Robert, Sues Freund, der gleichzeitig auch ihr Exmann war. âDu suchst einen Superman, der sich mit Tieren auskennt, deine Buchhaltung macht und am besten auch noch auf der Ranch mit anpackt. So einen Typ gibt es nicht.â
âNa, der Kerl sieht nicht so aus, als hätte er schon mal einen Pferdestall von innen gesehenâ, meinte Tori abfällig. âDer macht sich doch nicht mit Tieren die Finger schmutzig.â
âMuss er ja auch nicht als Verwalterâ, sagte Sina. âUnd man sollte nicht nach dem ÃuÃeren gehen.â
Tori verdrehte die Augen. Egal was sie sagte, Sina war einfach immer anderer Meinung.
âMeintest du das wirklich ernst, dass wir uns alleine um die Ranch kümmern könnten?â, wechselte Hannah das Thema.
âWarum nicht? Sind doch nur zwei Wochen.â
âHm.â Hannah rieb nachdenklich ihre Stupsnase. âIch würde Sue liebend gern helfen.â
âSag ich doch.â
âBevor wir irgendwas beschlieÃen können, müssen wir erst mal mit den anderen redenâ, bestimmte Sina.
Getönte Scheiben
âEs wird garantiert nicht einfachâ, sagte Myriam. âAber irgendwie kriegen wir das schon hin.â
Die sechs Pferdemädchen saÃen in Albertos Eisdiele am Marktplatz und tranken Milkshakes. Auch Viktor, der in der Eisdiele jobbte, hatte sich für einen Moment zu ihnen an den Tisch gesetzt.
âIch werd in den nächsten Wochen ziemlich viel im Eiscafé gebrauchtâ, sagte er. âAber wenn es irgendwie geht, helf ich euch auf der Ranch.â
âDas ist nettâ, antwortete Ayla. âAlso, ich glaube, wenn wir alles gut organisieren und die Aufgaben verteilen, dann klappt das super.â
âWir brauchen einen genauen Planâ, gab Myriam zu bedenken. âWer übernimmt was? Also zusätzlich zum eigenen Pflegepferd.â
âIch würde mich um die Hängebauchschweine kümmernâ, bot Juliana an.
âUnd ich mich um die Hühner und Gänseâ, sagte Hannah.
âIch kümmere mich um Ilkaâ, sagte Ayla.
âUnd ich übernehme Washingtonâ, meinte Tori.
âTollâ, sagte Sina. âDer macht ja nun wirklich keine Arbeit. Der schläft doch den ganzen Tag.â
âUnd Becky und Fritzâ, ergänzte Tori, ohne Sinas Einwurf zu beachten. Die Haflingerstute, die sich mit Esel Fritz einen AuÃenstall teilte, war trächtig und würde in den nächsten Wochen ihr Füllen zur Welt bringen. Die Geburt wurde von allen mit groÃer Spannung erwartet. Bisher hatte sich Becky wie eine Mutter um Fritz gekümmert, seit er als Eselsfüllen auf die Ranch gekommen war. Nun fragten sich natürlich alle, wie Fritz auf Beckys erstes eigenes Fohlen reagieren würde.
âDann kümmere ich mich auch noch um Harlekinâ, bot Myriam an.
âUnd ich übernehme Maximâ, erklärte Viktor. âIch schaff es vielleicht nicht jeden Tag, ihn auszureiten, aber ich tu mein
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