Tori und die verschwundene Stute
zurück war, dass er Frida gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hatte. Nach der glücklichen Wiedervereinigung hatte er zuerst einmal vier Tage durchgeschlafen, danach hatte er Frida als kleine Schwester akzeptiert.
âUnd mich freut am meisten, dass wir wieder Freundinnen sindâ, murmelte Sina so leise, dass nur Tori es hörte.
âMich auchâ, gab Tori ebenso leise zurück. âWas wär ich ohne dich?â
âIn Geschichte auf jeden Fall eine Note schlechter.â
Tori grinste. Nachdem sie beide in den Ferien keine Zeit gehabt hatten, ihr Geschichtsreferat vorzubereiten, waren sie am ersten Schultag gemeinsam zu Herrn Pleger gegangen. âWir haben uns etwas überlegtâ, erklärten sie ihm.
âAch ja? Und was?â Herr Pleger musterte sie skeptisch über seine Lesebrille hinweg.
âWir möchten unsere Themen kombinierenâ, sagte Tori. âWir erarbeiten ein Referat über den Einfluss des antiken Griechenlands auf die Römerwelt.â
âDas ist aber ein sehr komplexes Themaâ, meinte Herr Pleger.
âDeshalb brauchen wir ja auch noch mehr Zeitâ, sagte Sina. âMindestens bis zum Ende der Woche.â
Sie hatten vier Nachmittage an ihrem Vortrag gearbeitet, und als sie das Referat dann am Freitag gehalten hatten, war Herr Pleger sehr zufrieden mit ihnen gewesen.
âTolle Zusammenarbeitâ, sagte er und gab ihnen beiden eine Eins.
â Ladies and gentlemen! â, rief Sue jetzt und klopfte zur Verstärkung mit einem Messer gegen ihr Punschglas. âBevor wir mit dem Essen beginnen, möchte ich euch noch meine special guests präsentieren. Ich freue mich ganz besonders, dass sie es geschafft haben, heute dabei zu sein.â
Die Pferdemädchen sahen sich irritiert an. Special guests? Was kam denn jetzt? Oder vielmehr â wer?
Sue klopfte noch einmal gegen ihr Glas und dann bogen Dr. Müller, Hannes und Heinrich um die Ecke des Stalls. Hannes grüÃte etwas verlegen mit seinem Gipsarm. Heinrich hechelte begeistert.
Sina schnappte nach Luft.
âOweia!â, stöhnte Jonas.
âIhr habt doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ihr die Geschichte geheim halten könnt?â, fragte Sue. âNatürlich standen gleich nach meiner Rückkehr die Fischers hier auf der Matte. Ich hab überhaupt nicht verstanden, was die wollten. Frau Fischer faselte etwas von Fritz 2, der die ganze Zeit vor Heimweh durchgebrüllt habe, vom Ordnungsamt, das ihn nun abholen und einschläfern würde, und von einem Einbruch auf der Ranch. Ich kapierte überhaupt nichts. Also hab ich Dr. Knopfler angerufen.â
âKnopfler, der Verräterâ, stieà Sina zwischen den Zähnen hervor. âNa, der kann was erleben!â
âEr wollte mir zuerst nichts sagen, aber nach und nach kam die Wahrheit doch ans Licht.â
Sue musterte die Mädchen einen Moment lang drohend.
â I was completely stunned . Total fassungslosâ, sagte sie. âWas ihr da gemacht habt, das war ungeheuer â¦â Sie unterbrach sich und schüttelte den Kopf. Tori senkte den Blick und biss sich auf die Lippen. Es war allein ihr Fehler, sie hatte nicht richtig auf Becky aufgepasst. Und sie hatte die anderen Mädchen überredet, Sue nicht zu informieren. Also würde sie jetzt die Schuld auf sich nehmen und die Konsequenzen tragen. â⦠it was just wonderful!â , rief Sue. â Congratulations! Well done! â Sie hob das Glas zum dritten Mal.
âDem schlieÃe ich mich an. Und herzlichen Glückwunsch zum Pferdenachwuchsâ, erklärte Dr. Müller.
Jonas legte seinen Arm um Tori. âPuhâ, murmelte er.
âWollte ich auch gerade sagenâ, gab sie zurück.
âDas ist noch nicht allesâ, rief Sue in das erleichterte Lachen und Jubeln der Mädchen hinein. âIch habe noch eine Neuigkeit, die uns alle betrifft.â
Noch etwas Neues? Sue wirkte plötzlich so ernst.
âIhr wisst ja, dass ich schon lange nach einem Verwalter für die Ranch suche. Jemanden, dem ich vertraue, weil er Tiere genauso liebt wie ich, der sich mit Pferden auskennt und gleichzeitig organisieren kann. Jemand, der mich unterstützt. Was soll ich sagen: Ich habe meinen Partner gefunden. Und übergebe hiermit das Wort an Stefan.â
âStefan!â, flüsterte Sina. âSie duzen sich schon!â
âLiebe Freundeâ, sagte
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