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Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition)

Titel: Torschlussmami: Eine Frau auf der Suche nach dem großen Babyglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Edwards
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Schluss, nach Hause zu gehen, mir die Sache gründlich zu überlegen und wiederzukommen, wenn ich mich für ein Baby entschieden habe.
    »Wohl eher falls statt wenn«, sage ich.
    Dr. Lucy schenkt mir ein schiefes Lächeln, als wolle sie sagen: »Wollen wir wetten?«
    Ich verlasse die Praxis schlecht gelaunt. Wie kann mir die Natur nur so übel mitspielen? Wie können meine Eierstöcke es wagen, mich derart in die Ecke zu drängen? Meine Fruchtbarkeit ist auf eine Gehhilfe angewiesen! Ich bin völlig entrüstet und empört, dass mein Körper mich zu einer Entscheidung zwingt, bevor mein Verstand dafür bereit ist. Für wen halten sich meine ollen Eierstöcke, dass sie sich so in meine Lebensplanung einmischen?
    Erst als ich beim vorletzten Riegel der Monstertafel Cadbury-Schokolade angelangt bin – wen kümmern in so einem Moment Dellen am Oberschenkel und Dr. Lucys Zystenvergleich? –, wird mir klar, dass mein Leben sich wahrscheinlich für immer verändert hat. Und wenn nicht mein Leben, dann zumindest meine Lebensperspektive.
    Bis zu diesem Moment war ich fest davon überzeugt, dass mir alle Möglichkeiten offenstanden. Ich konnte alles tun und alles sein, was ich wollte – jedenfalls glaubte ich das. Ich versuchte stets, mir nicht zu viele Gedanken über die Entscheidungen zu machen, die ich in meinem Leben traf, denn wenn es nicht klappte oder ich es mir anders überlegte, konnte ich immer noch eine Kehrtwende machen und eine neue Richtung ausprobieren. Das habe ich oft getan. Ich habe auf fünf Kontinenten gearbeitet, in mehr Häusern gelebt, als ich mich erinnern kann, und mit mehr Männern geschlafen, als meine Mutter in diesem Buch lesen soll. Aber bis zu diesem Punkt hatte ich den Zeitplan immer unter Kontrolle. Abgesehen von ein paar gebrochenen Herzen und einer Entlassung im Zuge von Personalabbau war ich diejenige, die bestimmte, was in ihrem Leben zu welcher Zeit lief und was nicht. Aber nun winken meine Eierstöcke schadenfroh mit ihrer Gehhilfe, weil eine dieser wichtigtuerischen modernen jungen Frauen, die meinen, alles zu wissen, mit ihrer Lebensplanung auf die Schnauze gefallen ist.
    Ich will mein Leben nicht ändern. Ich lebe in einer winzigen, aber gemütlichen Wohnung, zusammen mit meinem Freund Chris und meiner neurotischen Pudeldame Toffee. Ich arbeite Teilzeit im Management Consulting, wo ich großen Unternehmen glaubhaft mache, dass sie ihr Personal im Griff haben. In der restlichen Zeit widme ich mich meiner Leidenschaft, dem Schreiben. Ich habe eine Handvoll Freunde, die mir alles bedeuten, ein Paar rote Stepptanzschuhe, die gleich an zweiter Stelle kommen, und eine Abmachung mit Chris, erst in zwölf Monaten und keinen Moment früher wieder über die Kinderfrage zu diskutieren.
    Sieht so aus, als müsste ich gegen diese Abmachung verstoßen.

2
Verdammte Katholiken

    C hris ruft mich nach meinem Arzttermin an und erkundigt sich nach den Untersuchungsergebnissen. Ich sage ihm, dass alles in Ordnung ist und Dr. Lucy die Endometriose erfolgreich beseitigt hat. Ihm zu erklären, was das für uns beide bedeutet, kann warten bis heute Abend. Lucys Worte, »Es kann vielleicht schon zu spät sein«, hallen in meinem Kopf wider, und mir wird übel bei dem Gedanken, Chris die schlechte Neuigkeit mitzuteilen.
    Chris und ich lernten uns über eine Internetsinglebörse kennen. Ich suchte im Umkreis von fünfzehn Kilometern einen gebildeten, kinderlosen, nichtrauchenden Mann, politisch links und tierlieb. Nur wenige Männer erfüllten diese Kriterien, und ich arbeitete sie systematisch ab, bis Chris an der Reihe war. Bei unserem ersten Treffen äußerte er die Vermutung, dass die meisten seiner vorherigen Dates nur auf der Suche nach einem Ehemann und Erzeuger gewesen seien. Es schien ihn zu kränken, dass die Frauen offenbar mehr Interesse an der Qualität und Lebensfähigkeit seiner Spermien als an ihm hatten.
    Ich machte Chris damals unmissverständlich klar, dass er, falls er eine Ehefrau und Mutter suche, bei mir an der falschen Adresse sei. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich keinen einzigen Funken Mutterinstinkt im Leib trug. Und was die Ehe betraf, so war die kürzliche Scheidung meiner Eltern immer noch eine offene Wunde für mich, genau wie die Offenbarung, dass sie sich nie geliebt haben. Was für eine Verschwendung von 32 Jahren! Daraus zog ich den Schluss, dass die Ehe eine überholte Institution ist, die die Menschen ins Verderben stürzt. Sie ertragen sich nur so lange, bis der

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