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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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solche Wunde zu verursachen. So hätte sie sich nur den Arm ausgekugelt. Niemand würde in dieser Haltung eine Pistole abfeuern.«
    »Wenn also Archer die Mörderin ist, hat sie den Fahrer irgendwie vom Vordersitz aus erschossen, sprang auf die Rückbank, blies Brophy das Licht aus - was sie, wie wir bereits bewiesen haben, gar nicht getan haben kann und pustete zu guter Letzt Goldman um, aus einem völlig unnatürlichen, ja sogar unmöglichen Schußwinkel.« Sawyer stand vom Stuhl auf und schüttelte den Kopf.
    »In einigen Punkten hast du ja recht, Lee, trotzdem gibt es jede Menge unbestreitbarer Hinweise, die Sidney Archer mit dem Tatort in Verbindung bringen«, mischte Liz sich ins Gespräch.
    »Am Tatort gewesen zu sein und die Tat begangen zu haben, sind zwei verschiedene Dinge, Liz«, gab Sawyer hitzig zurück. Liz runzelte die Stirn über die scharfe Erwiderung.
    Beim Verlassen des Labors stellte Sawyer eine letzte Frage. »Hast du schon ein Ergebnis vom PRT-Test?«
    »Ich hoffe, dir ist bewußt, daß die Abteilung Feuerwaffen des FBI diese PRT-Tests eigentlich gar nicht mehr durchführt, weil die Ergebnisse in der Regel unbrauchbar waren. Da aber du den Test wolltest, hat sich natürlich niemand quergelegt. Wenn du mir eine Minute Zeit läßt, frage ich mal nach«, meinte Liz, nunmehr höchst frostig. Sawyer, der mißmutig zu Boden starrte, gab vor, den Tonfall nicht zu bemerken.
    Liz ging zurück an ihren Schreibtisch und griff zum Telefon. Sawyer starrte zur Limousine hinüber, als wünschte er, sie verschwinden lassen zu können. Aufmerksam beobachtete Jackson seinen Partner; eine Spur von Besorgnis lag in seinem Blick.
    Liz kam zurück. »Negativ. Keines der Opfer hatte in den sechs Stunden vor dem Todeseintritt eine Waffe abgefeuert oder eine kürzlich abgefeuerte Waffe mit der bloßen Hand berührt.«
    »Bist du sicher? Ein Fehler ist ausgeschlossen?« bohrte Sawyer nach, die Stirn von tiefen Falten zerfurcht.
    Sogleich verfinsterte sich Liz’ ansonsten so freundliches Gesicht. »Meine Leute verstehen was von ihrer Arbeit, Lee. So kompliziert ist ein PRT-Test nicht, obwohl er, wie ich schon sagte, routinemäßig nicht mehr durchgeführt wird, weil ein positives Ergebnis einfach nicht immer besonders aussagekräftig ist. Es gibt so viele Substanzen, die in der Praxis das Ergebnis verfälschen könnten. Aber diese 9mm hätte eine Menge Rückstände abgegeben; trotzdem war das Resultat negativ. Meiner Meinung nach ist die Zuverlässigkeit des Ergebnisses in diesem Fall äußerst hoch. Aber falls es dir entgangen ist, ich habe eine Einschränkung über bloße Hände hinzugefügt. Natürlich hätten sie Handschuhe tragen können.«
    »Bei den Toten wurden aber keine gefunden«, hob Jackson hervor.
    »Stimmt«, bekräftigte Liz und blickte triumphierend zu Sawyer.
    Der schenkte ihrem Tonfall keine Beachtung. »Wurden irgendwelche anderen Abdrücke auf der 9mm gefunden?« wollte er wissen.
    »Ein teilweise verwischter Daumenabdruck. Er stammt von Parker, dem Chauffeur.«
    »Parker?«
    Liz nickte.
    »Sonst keine?« fragte Sawyer. »Bist du sicher?«
    Liz erwiderte nichts. Ihr Gesichtsausdruck beantwortete die Frage hinreichend.
    »Na gut, du hast gesagt, Parkers Abdruck war teilweise verwischt. Was ist mit Archers Fingerabdrücken? Wie deutlich waren die?«
    »Soweit ich mich erinnern kann, ziemlich deutlich. Obwohl einige ein wenig verschmiert waren. Damit meine ich die Abdrücke an Griff, Abzug und Abzugshahn. Die Abdrücke am Lauf waren sehr deutlich.«
    »Am Lauf?« meinte Sawyer mehr zu sich selbst. Er schaute zu Liz. »Liegt der Bericht der Ballistiker schon vor? Die Flugbahnen der Kugeln interessieren mich brennend.«
    »Die Autopsieberichte werden gerade erstellt. Bald werden wir Genaueres wissen. Ich habe darum gebeten, über die Ergebnisse informiert zu werden. Wahrscheinlich wird man dich ohnehin zuerst anrufen, aber falls nicht, melde ich mich, sobald ich etwas erfahre.« Mit einem Hauch Sarkasmus fügte sie hinzu: »Natürlich mußt du dich vergewissern, daß keine Fehler gemacht wurden.«
    Sawyer starrte sie eine Weile an. »Danke, Liz. Du warst eine große Hilfe.« Weder Liz noch Jackson entging der sarkastische Unterton. Tief in Gedanken versunken und mit herabhängenden Schultern schlurfte Sawyer schwerfällig aus dem Labor.
    Jackson blieb noch kurz bei Liz stehen. Sie beobachtete, wie Sawyer davontrottete, dann sah sie Jackson an. »Was ist denn bloß los mit ihm, Ray? So hat er mich noch

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