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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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durchaus bewußt war. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis man sie fand.
    Mit pochenden Schläfen kroch sie, hinter dem Sofa verborgen, aus dem Zimmer. Wieder im Gang, lief sie rasch zurück zu dem Raum, wo sie Lucas zurückgelassen hatte; sie hatte die Absicht, ihn als Fahrkarte nach draußen zu verwenden. Vielleicht würde es ihnen egal sein, ihn umzubringen, um sie zu bekommen, doch im Augenblick sah Sidney keine andere Chance.
    Ihr Plan scheiterte jedoch an einem Problem, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Lucas war nicht mehr da. Dabei hatte sie ziemlich hart zugeschlagen; flüchtig wunderte Sidney sich über Lucas’ Standvermögen. Anscheinend war es kein Scherz gewesen, was er über den KGB erzählt hatte. Sie rannte aus dem Zimmer und auf die Tür zu, durch die sie das Haus betreten hatte. Gewiß würde Lucas Alarm schlagen. Wahrscheinlich blieben ihr nur noch Sekunden für die Flucht. Nur noch ein paar Meter war sie von der Tür entfernt, als sie es hörte.
    »Mami, Mami.«
    Sidney wirbelte herum. Amys Wimmern hallte durch den Korridor.
    »O mein Gott!« Sidney machte kehrt und raste auf das Geräusch zu.
    »Amy? Amy?« Die Türen zu dem großen Raum, in dem sie vorher gewesen war, waren geschlossen. Sidney sprengte sie mit der Schulter auf und stürmte mit vorgehaltener Waffe ins Zimmer. Wo war ihre Tochter?
    Nathan Gamble starrte sie an, Richard Lucas tauchte hinter ihm auf. Diesmal lächelte er nicht. Die eine Gesichtshälfte war dick angeschwollen. Im Nu war Sidney entwaffnet und von Gambles Männern gepackt. Die Diskette wurde aus der Handtasche geholt und Gamble übergeben.
    Der hielt ein hochmodernes Tonbandgerät hoch, woraufhin Amys Stimme neuerlich den Raum erfüllte: »Mami? Mami?«
    »Gleich, nachdem ich herausfand, daß Ihr Mann mir auf die Schliche gekommen war, ließ ich Ihr Haus verwanzen. Auf diese Weise erfährt man jede Menge.«
    »Sie Dreckskerl.« Sidney funkelte ihn an. »Ich wußte doch, daß es ein Trick war.«
    »Sie hätten sich auf Ihren ersten Instinkt verlassen sollen, Sidney. Tue ich immer.« Gamble schaltete das Band aus und schlenderte zu einem an der Wand stehenden Schreibtisch. Erst da bemerkte Sidney, daß sich darauf ein Laptop befand. Gamble ergriff die Diskette und steckte sie in das Laufwerk. Dann holte er einen Zettel aus der Tasche und sah Sidney an. »Netter Einfall, den ihr Mann mit dem Paßwort hatte. Alles rückwärts. Sie sind zwar intelligent, aber ich wette, daraus wurden sie nicht schlau, was?« Ein Lächeln trat aufsein Gesicht, als er vom Zettel zu Sidney blickte. »Ich wußte schon immer, daß Jason ein cleverer Bursche war.« Mit einem Finger drückte Gamble auf eine Reihe Tasten und betrachtete den Bildschirm. Währenddessen zündete er sich eine Zigarre an. Zufrieden mit dem Inhalt der Diskette, setzte er sich auf einen Stuhl, faltete die Arme vor der Brust und klopfte Zigarrenasche auf den Boden.
    Sidney hielt den Blick auf ihn gerichtet. »Bei uns liegt Verstand in der Familie. Ich weiß alles, Gamble.«
    »Ich glaube, Sie wissen einen Scheißdreck«, erwiderte er gelassen.
    »Ich weiß zum Beispiel von den Milliarden Dollar, die Sie durch Spekulationen mit dem Federal-Funds-Satz verdient haben. Jene Milliarden, mit denen Sie Triton Global aufgebaut haben.«
    »Interessant. Und wie habe ich das angestellt?«
    »Sie kannten die Lösungen schon vor dem Test. Sie haben Arthur Lieberman erpreßt. Nathan Gamble, der mächtige Geschäftsmann, der’s ohne Betrug zu keinem Cent gebracht hätte.« Den letzten Satz spie sie ihm förmlich entgegen. Finster funkelte Gamble sie an. »Dann drohte Lieberman, Sie auffliegen zu lassen, woraufhin sein Flugzeug abstürzte.«
    Gamble erhob sich und schritt langsam, mit zornig zur Faust geballter Hand, auf Sidney zu. »Ich habe aus eigener Kraft Milliarden verdient. Dann bezahlten ein paar neidische Konkurrenten meine Börsenmakler, damit sie mich heimlich in den Ruin trieben. Zwar konnte ich nichts beweisen, aber plötzlich bekamen sie tolle Jobs angeboten, und ich verlor alles, was ich besaß. Nennen Sie das fair?« Er blieb stehen und holte tief Luft. »Trotzdem haben Sie recht. Ich erfuhr von Liebermans kleinem Geheimnis. Irgendwie kratzte ich genug Geld zusammen, um meinen Köder in Luxus zu baden und übte mich in Geduld. Aber so einfach war es nicht.« Seine Lippen verzogen sich zu einem boshaften Grinsen. »Ich wartete, bis die Leute, die mich verarscht hatten, Spekulationen mit den Zinssätzen eingingen,

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