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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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mysteriösen Umständen verschwunden und hatte ihr eine Diskette mit irgendwelchen Informationen geschickt. Auch das war eine Tatsache. Jason hatte keine Geheimnisse an RTG verkauft, nicht mit Brophy als Zuträger. Auch das war ihr klar. Und dann waren da noch die Quartalsberichte. Anscheinend hatte Gamble sie einfach so an CyberCom übergeben. Weshalb also der Wirbel bei der Sitzung in New York? Warum hatte Gamble unbedingt mit Jason über seine Arbeit an den Quartalsberichten reden wollen, vor allem, da er ihm doch eine E-Mail geschickt hatte, in dem er seine Arbeit lobte? Wieso hatte er so versessen darauf gewirkt, Jason ans Telefon zu bekommen? Warum hatte er sie in eine derart unmögliche Lage gebracht?
    Sidney verlangsamte die Fahrt und rollte an den Straßenrand. Es sei denn, es war von Anfang an seine Absicht gewesen, sie in eine unmögliche Lage zu bringen; den Anschein zu erwecken, sie hätte gelogen. Von jenem Augenblick an war sie ständig auf Mißtrauen gestoßen. Was genau enthielten die Unterlagen in der Lagerhalle? War es das, was sich auf der Diskette befand? Etwas, das Jason herausgefunden hatte? In jener Nacht, als man sie in Gambles Limousine zu seiner Villa brachte, wollte der Generaldirektor von Triton offensichtlich ein paar Antworten von ihr. Ob er womöglich versucht hatte herauszufinden, ob Jason ihr etwas erzählt hatte?
    Triton war seit einigen Jahren ein bedeutender Mandant der Kanzlei. Ein riesiges, mächtiges Unternehmen mit wenig bekannter Vergangenheit. Doch wie paßte das zu allem übrigen? Der Tod der Page-Brüder. Tritons Triumph über RTG bei der
    CyberCom-Übernahme. Als Sidney neuerlich an jenen entsetzlichen Tag in New York dachte, funkte es. Ironischerweise schoß ihr derselbe Gedanke, den zuvor schon Lee Sawyer gehabt hatte, durch den Kopf, wenngleich aus anderem Grund. Eine Inszenierung.
    Mein Gott! Sie mußte sich mit Sawyer in Verbindung setzen. Sidney legte den Gang ein und lenkte zurück auf die Straße. Ein schrilles Klingeln riß sie aus den Gedanken. Auf der Suche nach der Quelle des Geräusches ließ sie den Blick durch das Innere des Wagens schweifen, bis sie das Mobiltelefon entdeckte, das in einer magnetischen Halterung unten am Armaturenbrett steckte. Bis zu diesem Augenblick hatte sie es gar nicht bemerkt. Wieso klingelte es? Unwillkürlich streckte sie die Hand aus, um den Anruf entgegenzunehmen, dann zuckte sie zurück. Schließlich ergriff sie es dennoch. »Ja?«
    »Ich dachte, Sie wollten keine Spielchen mit uns treiben.« Die Stimme knisterte vor Zorn.
    »Genau. Und Sie haben vergessen zu erwähnen, daß Sie einen Sender in meiner Handtasche hatten und nur darauf warteten, mich zu überrumpeln.«
    »Na schön, reden wir über die Zukunft. Wir wollen die Diskette, und Sie werden sie uns bringen. Und zwar sofort!«
    »Das einzige, was ich tun werde, ist auflegen. Und zwar sofort!«
    »Das würde ich an Ihrer Stelle nicht.«
    »Hören Sie, wenn Sie vorhaben, mich hinzuhalten, damit Sie meinen Aufenthaltsort feststellen können, wird das nicht funktionieren, -« Sidneys Stimme versagte, und ihr ganzer Körper verwandelte sich in weiches Wachs, als sie das dünne Stimmchen vom anderen Ende der Leitung vernahm.
    »Mami? Mami?«
    Ein gewaltiger Kloß im Hals hinderte Sidney daran zu antworten. Ihr Fuß rutschte vom Gaspedal, die kraftlosen Arme waren nicht länger in der Lage, den Kastenwagen zu steuern.
    Das Fahrzeug verlangsamte die Fahrt und schlitterte in einen Schneehügel am Straßenrand.
    »Mami? Papi? Bitte komm?« Die Stimme klang verängstigt, mitleiderregend.
    Von einer plötzlichen Übelkeit übermannt, am ganzen Körper heftig zuckend, stammelte Sidney: »AA-Amy. Baby.«
    »Mami?«
    »Baby, hier ist Mami. Ich bin da.« Eine wahre Tränenflut ergoß sich über Sidneys Gesicht.
    Sie hörte, wie Amy der Hörer weggenommen wurde.
    »Sie haben zehn Minuten. Hier sind die Anweisungen.«
    »Lassen Sie mich noch mal mit ihr reden. Bitte!«
    »Jetzt haben Sie noch neun Minuten und fünfundfünfzig Sekunden.«
    Unvermittelt kam Sidney ein Gedanke. Was, wenn die Stimme von einem Tonband stammt? »Woher soll ich wissen, daß Sie meine Tochter wirklich haben? Das könnte nur eine Aufzeichnung gewesen sein.«
    »Wie Sie meinen. Wenn Sie das Risiko eingehen wollen, dann kommen Sie einfach nicht.« Die Stimme hörte sich überaus selbstbewußt an. Nichts auf der Welt konnte Sidney veranlassen, das Risiko einzugehen. Auch der Sprecher am anderen Ende der Leitung war

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