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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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spekulierte genau anders herum und gab Lieberman vor, in welche Richtung die Zinsanpassungen zu erfolgen hatten. Nachdem alles vorbei war, stand ich wieder ganz oben, und diese Penner konnten sich kein Glas Wasser mehr leisten. Unblutig und sauber, und trotzdem äußerst befriedigend.«
    Bei der Erinnerung an die persönliche Genugtuung strahlte er übers ganze Gesicht. »Wer sich mit mir anlegt, dem zahle ich es heim. Nur tausendmal schlimmer. Wie Lieberman. Bei seiner Scheidung hat er alles verloren. Da ich nun mal ein netter Kerl bin, bekam der Mistkerl von mir über hundert Millionen Dollar für die Manipulation der Zinssätze. Und wie dankt er es mir? Indem er versucht, mich auffliegen zu lassen. War es vielleicht meine Schuld, daß er Krebs bekam? Hat wohl geglaubt, er wäre schlauer als ich, dieser Eliteuniabsolvent. Er dachte, ich wüßte nicht, daß er bald sterben würde. Wenn ich mit jemandem Geschäfte mache, bringe ich alles über ihn in Erfahrung. Wirklich alles!« Einen Augenblick lief Gamble rot an, dann setzte er ein bösartiges Grinsen auf. »Schade nur, daß ich kein Bild von seinem Gesicht habe, als das Flugzeug abstürzte.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß auch Massenmord zu Ihrem Geschäft gehört, Nathan. Männer, Frauen, Kinder.«
    Gamble wirkte plötzlich bekümmert und sog nervös an der Zigarre. »Glauben Sie vielleicht, ich wollte, daß es so kommt? Mein Lebensinhalt ist Geldverdienen, nicht Leute umbringen. Wäre mir eine andere Möglichkeit eingefallen, hätte ich die probiert. Aber ich hatte zwei Probleme: Lieberman und Ihren Gatten. Beide kannten die Wahrheit, also mußte ich beide loswerden. Das Flugzeug war der einzige Weg, eine Verbindung zwischen den beiden zu schaffen: Lieberman töten und Ihrem Mann die Schuld in die Schuhe schieben. Hätte ich Lieberman allein auf die Reise schicken können, hätte ich’s getan.« Er hielt inne und sah Sidney an. »Falls Ihnen das ein Trost ist, meine Wohltätigkeitsstiftung hat bereits zehn Millionen Dollar für die Familienangehörigen der Opfer gespendet.«
    »Großartig, so polieren Sie mit den eigenen dreckigen Machenschaften auch noch Ihr Image auf. Glauben Sie, Geld ist
    für alles eine Lösung?«
    Gamble blies Rauch in die Luft. »Sie wären überrascht, wie oft das zutrifft. Und Tatsache ist, daß ich es ja nicht tun mußte. Wie ich Ihrem Kumpel Wharton schon sagte: Wenn ich jemandem ans Leder will, der mich verarscht hat, dann ist mir scheißegal, wer mir dabei im Weg steht. Zu schade.«
    Sidneys Züge verhärteten sich. »So wie Jason? Wo ist er? Wo ist mein Mann, Sie mieses Schwein?« In unbeherrschter Wut brüllte sie Gamble die Worte ins Gesicht und wäre ihm an die Kehle gesprungen, hätten seine Männer sie nicht zurückgehalten.
    Gamble trat unmittelbar vor sie. Er schlug ihr mit der Faust ins Gesicht. »Halten Sie die Klappe!«
    Sidneys Kopf flog zurück, aber der Schlag hatte den Griff ihrer Bewacher gelockert, und so bekam sie die Hand frei und kratzte Gamble mit den Fingernägeln über die Wange. Völlig verblüfft taumelte dieser rücklings und hielt die Hand über die aufgerissene Haut. »Verdammte Scheiße!« schrie er.
    Gamble preßte ein Taschentuch auf die Wunde; seine Augen funkelten. Unnachgiebig erwiderte Sidney den Blick; ihr gesamter Körper bebte vor Zorn. Schließlich gab Gamble Lucas ein Zeichen. Lucas verließ kurz den Raum, und als er zurücckam, brachte er jemanden mit.
    Unwillkürlich zuckte Sidney zusammen, als Kenneth Scales das Zimmer betrat. Er starrte Sidney mit Augen an, die von unvorstellbarem Haß zeugten. Sie schaute zu Gamble. Der schlug die Augen nieder und seufzte, während er das Taschentuch zurück in die Tasche steckte und behutsam sein Gesicht betastete. »Ich schätze, das habe ich verdient. Wissen Sie, eigentlich wollte ich Sie nicht töten, aber Sie konnten einfach keine Ruhe geben, wie?« Mit der Hand fuhr er sich durchs Haar. »Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde einen üppigen Treuhandfond für ihr Kind einrichten. Sie sollten dankbar sein, daß ich an alles denke.« Damit winkte er Scales, sich an die Arbeit zu machen.
    Sidney brüllte ihn an. »Ach ja? Haben Sie auch daran gedacht, daß Sawyer sich die Geschichte ebenfalls zusammenreimen könnte, wenn ich dazu in der Lage war?« Ausdruckslos starrte Gamble sie an. »Wie zum Beispiel, daß Sie Arthur Lieberman erpreßten, indem Sie ihm mit Steven Page eine Falle stellten. Aber just zu dem Zeitpunkt, als Lieberman für die

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