Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
Vom Netzwerk:
»Pumping up with Hans & Franz«. Ich war schon immer ein Ziel für Spott und Scherze gewesen, nur dadurch, dass ich Österreicher war, Maria heiratete, die Republikaner wählte und diesen Akzent hatte. Aber wenn man über die nötige Portion Selbstironie verfügt, fällt es einem nicht schwer, mit den anderen einfach mitzulachen.
    Im Jahr 1985, dem Jahr nach dem Erfolg von Terminator , war ich eingeladen zum Carousel Ball, einem berühmten Benefizspektakel in Denver, das von Marvin und Barbara Davis organisiert wurde. Marvin gehörten damals die Fox-Studios, für die ich Das Phantom-Kommando drehte, und er war bekannt für seinen ausgeprägten Humor. Beim festlichen Abendessen saßen er und Barbara mit mehreren berühmten Komikern, die auf der Gala auftreten sollten, an einem Tisch, darunter Lucille Ball und ihr Ehemann Gary Morton. Da ich mit dem Sohn der Davis, John, und ein paar anderen jungen Leuten am Tisch nebenan saß, ging ich kurz zu Marvin, begrüßte ihn, dankte ihm für die Einladung und schüttelte ihm die Hand.
    Später wurde am Tisch der Davis viel gelacht, und die Witze flogen nur so hin und her. »He, Arnold«, hörte ich Marvin rufen, »komm doch mal her. Erzähl auch mal einen Witz!« Hinterher erfuhr ich, dass das typisch war für Marvin. Ich war ratlos, denn ich hatte keinen Witz parat, und ich hatte auch keine Ahnung, was für Scherze man bei so einer Gelegenheit macht.
    »Lass mich ein bisschen nachdenken«, war alles, was ich darauf sagen konnte. »Vielleicht fällt mir bis morgen einer ein.«
    »Keine Sorge, Arnold ist sehr komisch«, sprang Lucille Ball mir bei. »Ich habe schon mit ihm zusammengearbeitet.« Doch ihr Mann, Gary Morton, fiel ihr ins Wort und gab einen Witz zum Besten, und Milton Berle, der ebenfalls anwesend war, knüpfte an Gary an und warf eine witzige Bemerkung ein, sodass keiner mehr auf meinen Witz wartete. Ich war gerettet, aber die Episode war ein klassisches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, auf alles vorbereitet zu sein.
    Milton Berle lernte ich auf der Verlobungsfeier von Maria und mir, 1985, an der Westküste kennen. Berles Frau Ruth und Maria kannten sich von The Share Girls, einer Wohltätigkeitsorganisation, der Maria beigetreten war, als sie nach Los Angeles zog. Der Organisaton gehörte unter anderem auch die Frauen von Johnny Carson, Dean Martin und Sammy Davis Junior an. Wir bezeichneten die Gruppe gern als »Reiche-Bräute-Stiftung«. Zwischen den Berles und den Kennedys gab es eine alte Verbindung, weil Milton ein großer Verehrer von John F. Kennedy gewesen war. Die beiden hatten sich oft getroffen, und Milton hatte JFK einen Zigarrenbefeuchter, einen Humidor, geschenkt, der später auf einer Kennedy-Auktion für 520000 Dollar an den Herausgeber und Verleger der Zeitschrift Cigar Aficionado verkauft wurde. Er schenkte mir exakt solch einen Humidor. Es war einer von nur dreien, die er hergab.
    Da Maria und Ruth gute Freundinnen wurden, brachte Ruth Milton mit zu unserer Verlobungsparty an der Westküste. Als er den Raum betrat, marschierte er zum erstbesten männlichen Gast und schüttelte ihm die Hand. »Es ist so schön, heute Abend hier auf diesem Verlobungsfest zu sein. Maria heiratet Arnold Schwarzenegger! Und, Arnold, das ist wunderbar, danke, dass Sie mich eingeladen haben.«
    Ich war begeistert. »Ich bin hier!«, rief ich. Was für ein bescheuerter Trick, aber die Leute lachten, das Eis war gebrochen, und anschließend spulte er sein gesamtes Programm ab: »Ruthie, meine Frau«, stellte er seine Gattin vor. »Sehen Sie sich diese Lippen an. Das letzte Mal, dass ich solche Lippen gesehen habe, war ein Haken dran.«
    Ruthie, die neben Maria saß, sagte zu ihr: »Gott, wie oft habe ich den Scherz schon gehört …«
    Berle setzte sich hinterher zu uns, und wir amüsierten uns prächtig. Schließlich schlug er vor: »Treffen wir uns doch einmal wieder.«
    »Unbedingt!«, erwiderte ich.
    Wer verabredeten uns im Caffé Roma in Beverly Hills, wo wir uns regelmäßig zum Mittagessen trafen. Ich unterhielt mich mit Milton und seinen Freunden, Sid Caesar, Rodney Dangerfield, Milt Rosen und anderen. Hin und wieder besuchte ich ihn auch zu Hause. Wir rauchten Zigarren, und ich löcherte ihn mit Fragen über Komödien.
    Milton war Vorsitzender des Friars Club, den er in den vierziger Jahren mit anderen Komikern wie Jimmy Durante und George Jessel gegründet hatte. Er lag in einer Nebenstraße zwischen Wilshire Boulevard und Santa Monica Boulevard in

Weitere Kostenlose Bücher