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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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schlief bald wieder ein. Und ich dachte: »Das hab ich gemacht!« Es war ein überwältigendes Gefühl, diese Sache gemeistert zu haben, und es machte mir Spaß. Das lernte ich erst beim zweiten Kind.
    Aber beim dritten Kind wurde es wieder ein Kampf, denn Patrick war der erste Junge. Er musste anders behandelt werden, eben wie ein Junge, was immer das heißen mochte. Natürlich waren wir beide froh darüber, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Maria derart begeistert sein würde, dass wir einen Jungen bekommen hatten. Aber sie wurde wirklich zur entscheidenden Kraft bei seiner Erziehung. Deshalb war es am Anfang ziemlich schwierig, gleichberechtigte Eltern zu sein, aber wir schafften es. Und als dann 1997 unser zweiter Sohn, Christopher, geboren wurde, hatten wir die Balance zwischen uns schon ziemlich gut im Griff. Wenn man Jungen in der Familie hat, kauft man nicht mehr Barbiepuppen, sondern Autos und Bagger. Man kauft Baukästen und baut Burgen und spielt mit elektrischen Eisenbahnen. Später kommen dann Messer hinzu, und noch später nimmt man sie zum Schießstand mit. Und das alles machte mich sehr glücklich.
    Unsere Töchter wurden in einem Zeitraum geboren, in dem meine Schauspielerkarriere geradezu in die Stratosphäre schoss. An Weihnachten 1990, also ein paar Wochen nach Katherines erstem Geburtstag, setzte mich das Time -Magazin als Hollywoods Mega-Star auf das Cover und schrieb, ich sei »mit dreiundvierzig Jahren das mächtigste Symbol für die weltweite Vorherrschaft der amerikanischen Unterhaltungsbranche«. Mein Film Kindergarten Cop kam über die Feiertage in die Kinos und wurde sofort zu einem großen Kassenschlager. Die totale Erinnerung – Total Recall wurde Nummer eins und wurde zum größten Actionfilm-Blockbuster des Sommers. Und ich arbeitete an einem noch größeren Projekt: Terminator 2 – Tag der Abrechnung .
    Sieben Jahre waren vergangen seit dem ersten Terminator , der sowohl Jim Camerons Karriere als auch meiner den entscheidenden Auftrieb gegeben hatte. Ich war immer bereit gewesen, eine Fortsetzung zu drehen. Jim wiederum hatte seither ein paar große Filme gedreht – Aliens und Abyss und andere –, und 1990 erhielt er endlich die Rechte und eine Anschubfinanzierung für Terminator 2. Aber als mir Jim in einem Restaurant sein Konzept für meine Rolle in dem Film erläuterte, war ich ein wenig verwirrt.
    »Aber der Terminator muss doch irgendwelche Typen umlegen!«, protestierte ich. »Er ist schließlich ein Terminator! Das wollen die Leute sehen, sie wollen sehen, wie ich Türen eintrete und alle mit dem MG ummähe.« Ich hatte das Gefühl, das Studio wollte versuchen, den neuen Terminator auf »jugendfrei« zu trimmen, wie im Fall von Conan der Zerstörer , und was daraus geworden war, hatte ich ja erlebt.
    »Nein, nein«, beruhigte mich Jim. »Du bist immer noch gefährlich und gewalttätig. Aber dieses Mal kommt der Terminator zurück, als John Connor noch ein Junge ist, und ist so programmiert, dass er ihn schützen muss. Er ist nicht mehr der Böse. Der Böse ist ein neuer, kleinerer Terminator, der aber sogar noch furchteinflößender ist, der T-1000, und der ist darauf programmiert, Connor zu töten. Du, als Terminator, musst das verhindern.« Das Töten würde weitergehen, aber vom T-1000 erledigt werden. Als mir klarwurde, dass der Film weiterhin als »R«-Film konzipiert war (»R« wie »Restricted«, was bedeutet: »Frei ab 17« in den USA), ging es mir gleich viel besser.
    Während Terminator 2 allmählich Gestalt annahm, gingen auch meine übrigen Geschäfte glänzend. Ich hatte einen Teil meiner Filmgagen als Kapital investiert und damit Immobilien erworben. Inzwischen besaß ich drei recht große Apartmenthäuser in Los Angeles mit insgesamt mehr als zweihundert Einheiten, außerdem die Liegenschaft in Denver, die ich zusammen mit Al Ehringer zu einem Geschäftskomplex mit Büros, Restaurants und Läden entwickelte. Unser Risikoeinsatz in dem heruntergekommenen Bezirk von Santa Monica hatte sich ebenfalls ausgezahlt: 3110 Main Street war zu einer beliebten Adresse für Büros und Geschäfte geworden. Die gesamte Umgebung war jetzt sehr angesagt. Unsere ersten Mieter waren eher langweilig gewesen: eine Bank, eine Versicherungsagentur, ein Immobilienbüro. Aber sie hatten Produzenten und Regisseuren und anderen Leuten aus der Unterhaltungsbranche weichen müssen. Johnny Carson hatte sein Büro im ersten Stock, und ich teilte mir den zweiten Stock mit

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