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Total Recall

Total Recall

Titel: Total Recall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Dürr (VS Mihr)
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Secret Service meinte: »Wir können solche Menschenmengen nicht überwachen, wenn der Präsident von Station zu Station geht. Zu riskant.«
    Nach dem Treffen sagte ich zu Jim Pinkerton, einem politischen Berater im Weißen Haus, mit dem ich zusammenarbeitete, dass das die schlimmste Besprechung gewesen sei, die ich je erlebt hätte. »Warten Sie erst einmal ab, bis ich mit dem Präsidenten gesprochen habe«, meinte er. »Und dann sollten Sie noch mal direkt mit ihm sprechen.« Ein paar Tage später traf ich erneut mit dem Präsidenten zusammen und beschrieb ihm die offizielle Reaktion auf meine Vorschläge.
    »Ach, das ist typisch für den Regierungsapparat«, lachte er. »So fängt das immer an. Aber lassen Sie sich nicht entmutigen. Ich werde mal mit den Leuten reden.«
    Bei der nächsten Planungsbesprechung erklärten alle: »Das ist eine großartige Idee. Wir haben auch Lösungen für die angesprochenen Probleme gefunden. Es ist zwar alles sehr kompliziert, aber der Präsident will, dass die Sache stattfindet.«
    Und so traten am Dienstagmorgen, dem 1. Mai 1990, exakt um 7.19 Uhr, Präsident Bush und Mrs. Bush aus dem Weißen Haus und beteiligten sich an der ersten Jahresveranstaltung des »Great American Workout«, wie der Präsident sie genannt hatte. Zweitausend Besucher waren auf dem Südrasen bereits mit den Aktivitäten beschäftigt, die wir auf fast 20000 Quadratmetern aufgebaut hatten: Aerobic, Fitnessmaschinen, Hufeisenwerfen, Basketball und Fußball und andere Ballspiele. Die Kameras begleiteten das Präsidentenpaar, als es von Station zu Station ging. Wir hatten ein Spektakel auf die Beine gestellt, das selbst John F. Kennedy beeindruckt hätte, den ersten Fitness-Präsidenten. Die Veranstaltung vermittelte erfolgreich unsere Botschaft, wie wichtig Fitness war und wie viel Spaß die Sache machte.
    Am Vortag waren wir die ganze Veranstaltung durchgegangen. Damals hatte ich zwar nicht darüber nachgedacht, aber bei all den Vorbereitungen hatte ich doch eine Menge gelernt, was sich später bei meinen eigenen Kampagnen als sehr nützlich erweisen sollte. Vor allem kriegte ich aus erster Hand mit, wie man ein größeres Event mit Blick auf die Medien plant und durchführt, bei welchen Teilen man die Medien unbedingt dabeihaben will und bei welchen nicht, wann und wie man sie einlädt und so weiter. Der offizielle Teil des Great American Workout dauerte zwei Stunden, von sieben bis neun Uhr. Ich erfuhr auch den Grund, warum der Präsident ausgerechnet um 7.19 Uhr erschien: Um 7.19 Uhr war die Einschaltquote bei den Frühstücksnachrichten von Today und Good Morning America am höchsten. Schon vor dem Event hatte ich zahlreiche Auftritte im Frühstücksfernsehen gehabt, hatte aber nicht weiter darauf geachtet, um welche Uhrzeit ich auf Sendung war. Seit dieser Sporttagveranstaltung bestand ich immer darauf, möglichst spätestens um 7.30 Uhr auf Sendung zu sein.
    Nicht lange nach dem Great American Workout nahm ich mir eine Auszeit von den Verpflichtungen als Fitness-Beauftragter und flog nach Cannes. Der wichtigste Grund war, dass ich Werbung für Total Recall machen sollte, dessen Kinostart für Juni geplant war. Aber schon beim Flug im Carolco-Firmenjet ging es immer nur um Terminator 2 . Jim Cameron hatte gerade mit seinem Co-Autor das Skript abgeschlossen und hatte versprochen, es mitzubringen, damit wir es auf dem Flug lesen konnten. Gleich nach dem Start verteilte er mehrere Exemplare. Bis wir landeten, hatten wir alle das Skript gelesen und hüpften buchstäblich vor Aufregung im Flugzeug herum. Die Story war großartig, und es war klar, dass sie auch in technologischer Hinsicht ein absoluter Hammer war. Ich hatte zwar nicht erwartet, dass Terminator 2 nur einfach eine Fortsetzung der Story sein würde, denn Cameron ist davon überzeugt, dass man das Publikum immer wieder neu überraschen muss, deshalb war ich sozusagen auf Überraschungen gefasst. Aber dieses neue Skript haute mich um.
    Natürlich hatte ich eine Menge Fragen über den Terminator-1000 und seine Fähigkeit, seine Gestalt zu verändern, schließlich würde meine Figur gegen ihn kämpfen müssen. Es war eine echte Herausforderung, sich eine Maschine vorzustellen, die aus Flüssigmetall bestand. An diesem Punkt wurde mir auch klar, dass Camerons Kenntnisse über die Naturwissenschaften und die Welt der Zukunft weit über das Durchschnittswissen der meisten hinausgingen. In Cannes blätterten dann auch die Vertreter von

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