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Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markku Ropponen
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selbst gesehen. Die Ermittler dürften herausfinden, ob die Wunden von deinem Eisdorn stammen. Die moderne Technik ist erstaunlich.«
    »Warum sollte ich eine Mordwaffe aufbewahren?«
    »Weil du so ein lässiger Typ bist? Oder weil du Übermenschsymptome hast? Von wegen, mir kann keiner was.«
    Der Sandbildhauer grinste Kuhala einen schlaffen Applaus lang an, dann hob er den Eisdorn und stocherte damit verlangsamt herum, als wollte er seine Atemluft perforieren. »Komm und hol dir deinen Trumpf!«
    »Zweikampf, oder wie? Das lassen wir besser bleiben. Leg das Ding weg!« Kuhala wich in die Diele zurück und sah seine schwere Gestalt im Spiegel. Er würde es nicht schaffen, sich umzudrehen und die Tür zu öffnen, er würde so viele Stiche in den Rücken bekommen, dass er es nicht überlebte. Er musste die Hand zum Schutz heben.
    Ein Räuspern im Treppenhaus ließ den Sandschnitzer auf der Stelle erstarren, und seine zum Zustoßen bereite Hand sank herab, als es an der Tür klingelte. »Mach auf, und du bist tot.«
    Mit dem trottelhaften Gesichtsausdruck eines ungebetenen und zu allem Überfluss auch noch in Lebensgefahr geratenen Gastes stand Kuhala in der Diele und war nicht in der Lage, sich zu rühren. Es kam kein zweites Klingeln, der Hausierer schien sich davonzumachen.
    Plötzlich rappelte das Schloss, und die Tür ging auf. Kuhala wich zur Seite. Der Besuch war Ville Parkkinens Vater, eskortiert von Kriminalkommissar Nevakivi. Ville Parkkinen ließ den Eisdorn fallen, sank auf die Knie und von dort auf die Seite. Er fiel in die Embryonalstellung zurück, in die Zeit seiner Unschuld.
    »Kuhala, verdammt«, stöhnte Nevakivi.
    Kuhala zuckte mit den Schultern und vertrieb den Kälteschauer. »Der junge Mann hat ein Geständnis abgelegt.« Er hätte gern gefragt, wie Nevakivi Ville Parkkinen auf die Spur gekommen war, begnügte sich aber damit, dem Kommissar den Plastikbeutel mit dem Eisdorn auszuhändigen. »Man hat versucht, mich damit abzustechen. Das Gegenstück liegt da drüben auf dem Fußboden, und Helena Jokela ist mit einem von beiden erstochen worden. Ihr müsst das untersuchen.«
    »Eines Tages bist du … kriege ich dich«, zischte Nevakivi und schnappte sich den Plastikbeutel.
    »Alles klar.«
    Die Polizei war dem Sandbildhauer auf die Schliche gekommen, nachdem sie herausgefunden hatte, dass Antikainen ihn seinerzeit verhaftet hatte. So musste es gewesen sein, aber der schwerfällige Polizeiapparat war zum zweiten Platz verurteilt, wenn er es mit den flinken Bewegungen eines begabten Privatdetektivs, der sich im Hexenkessel turbulenter Ereignisse wohlfühlte, aufnehmen musste.
    Kuhala stieg die Treppe hinunter und beeilte sich, zu seinem Wagen zu kommen. Er wurde von dem Hund mit einem vertraulichen Lecken bedacht und versprach ihm, die Tage der Markknochen und des Faulenzens lägen näher, als er glaube. »Ich schreibe nur ein paar Rechnungen.«
    Am selben Abend stiegen Kuhala und Jeri auf dem Parkplatz von Fyrabuskes Tierfriedhof aus dem Wagen und schritten würdevoll am Verwaltungsgebäude vorbei. Der Betreiber selbst winkte ihnen vom Fenster aus zu, aus dem Schornstein des Krematoriums ringelte sich die Seele eines Kunden zum Himmel. Kuhala fand das Grab der Geckos und stellte den Grabstein auf den Hügel. Dann traten der Hund und er einen Schritt zurück. Kuhala senkte den Kopf, Jeri stieß ein wehmütiges Jaulen aus.

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