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Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markku Ropponen
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Wasser auf die Ofensteine zu gießen, bis die Herzschrittmacher aussetzten und der Letzte mit knallroter Haut von der Pritsche rutschte, um sich von den anderen wiederbeleben zu lassen.
    Kuhala ging das Risiko ein, sich zwei Bierflaschen vom Verandageländer zu schnappen und mitzunehmen. Wenn er die intus hatte, wäre es vielleicht leichter zu ertragen, dass niemand Helena Jokela, den Gefräßigen und Antikainen umgebracht hatte.
    Der Wald roch nach Sonne und Nadelbäumen, ein Elch, der vom Festland zur Insel geschwommen war, leckte an einem Findling, wobei seine Schnauze im träumerischen Licht der Sommernacht badete. Kuhala machte einen weiten Bogen um das Tier und bewunderte dessen stolze Erscheinung. Da er keine Lust hatte, im Dämmerlicht nach dem Kajak zu suchen, stolperte er über das Geröll zum Lappenzelt, um dort die Biere zu trinken.
    Der Elch hörte Kuhalas Schnarchen und erstarrte verwundert. Dann drehte er den Kopf und richtete die Ohren in die Richtung, wo Meltaus und seine Begleiter feierten.

33
    29. Juni Nach der Nacht auf einer Unterlage aus Filzresten im Lappenzelt taten Kuhala die Knochen weh, auch dann noch, als er vor Ratskus Gartentor stand. Zwar war er am Morgen am Inselufer eine Runde schwimmen gewesen, aber bei einer abbauenden sterblichen Hülle von knapp fünfzig Jahren schüttelte man Wehwehchen nicht so schnell ab, wie man es mit dreißig noch gekonnt hatte, falls man damals überhaupt welche gehabt hatte. Und seit wann pflegte er in Gedanken eigentlich Vokabeln wie »sterbliche Hülle«? Das war eine Pfarrerformulierung, die auf den Inhalt eines Sargs verwies.
    Das Tor knarrte, Jeri kam mit flatterndem Bauchfell angerannt, sprang an seinem Herrchen hoch und wusch ihm mit einem gezielten Zungenschlag das ganze Gesicht. Ratsku harkte das Beet vor dem Haus, dabei trug er eine Biogärtnerkombination aus roter Baskenmütze und bunten Shorts mit dem Logo einer Arzneimittelfirma.
    »Wie seid ihr klargekommen?«, fragte Kuhala, wobei er versuchte, die spielerischen Angriffe von allen Seiten abzuwehren.
    Der Hund war außer Rand und Band. Raatikaines Frühpetersilie spross in schüchternem Grün, die Salate sahen schon etwas kräftiger aus. Ratsku bot an, Jeri zu kaufen, weil der am Abend zuvor einen Gauner, der über den Zaun klettern wollte, so scharf in die Flucht geschlagen hatte, dass der Typ wahrscheinlich den ganzen Weg in die Innenstadt gerannt war. »Hast du was auf die Nase bekommen? Oder ist was Schlimmeres passiert? Du siehst schlecht aus, wie wär’s, wenn ich uns einen Kaffee koche?«
    »Abgemacht. Eine Scheibe Brot würde mir auch guttun. Ich habe vor, deinen Rat zu befolgen und meine berühmten Mordermittlungen einzustellen. Nevakivi war die ganze Zeit schon derselben Meinung, und Annukka hat auch Andeutungen in die Richtung gemacht. Kann man nichts machen, aber unter uns gesagt geht es mir auf den Sack, andauernd mit dem Kopf gegen eine Wand zu rennen. Oder gegen eine Kiefer. Irgendwie bin ich ständig mit dem Kopf unter Wasser gewesen, und das führt über kurz oder lang zu Sauerstoffverlust.«
    Kuhala berichtete von seinen bisherigen Heldentaten und zählte an den Fingern alle Täterkandidaten auf, die sich einer nach dem anderen als unschuldig erwiesen hatten. »Vikman ist tot, der Junge hat nur das Auto genommen, aber niemandem das Leben, Meltaus ist ein Ganove, aber kein Mörder. Der Täter ist der berühmte Unbekannte, der Fremde.«
    »Geh noch mal in Ruhe alle durch. Einer hat dich angelogen. Ich hole was zu essen.«
    Wenig später stellte Raatikainen ein Tablett unter den Pflaumenbäumen ab. Die Kaffeekanne dampfte, Butterkäse, dicke Wurstscheiben und rotbackige Tomaten ließen dem Hund wie Kuhala das Wasser im Mund zusammenlaufen, und als die erste Tasse getrunken war, schien das Leben wieder möglich zu sein. Jeri schnappte sich ein Stück Käse aus der Luft, im Radio auf der Fensterbank sang Diana Ross »Mac Arthur Park«.
    Raatikainen sagte, er habe aus zuverlässigen Quellen gehört, dass Rauschmittel aus dem Zwischenlager der lokalen Polizei verschwunden waren und Antikainens Schuld so gut wie sicher feststand. Man versuche das Ganze dennoch so lange geheim zu halten, bis Antikainen ehrenvoll beerdigt und der Glanz seines Heiligenscheins ein wenig verblasst sei. »Ich weiß nicht, wie das mit der Geheimhaltung funktionieren soll. Stell dir mal vor: Sogar ich weiß davon, obwohl ich nicht mal mehr zum Personal gehöre. Ich wette, irgendeine Pressehyäne schmiedet

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