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Tote Maedchen luegen nicht

Titel: Tote Maedchen luegen nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Asher Knut Krueger
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Augen waren auf den Boden gerichtet, und so hast du nicht bemerkt, dass ich es war. Wir sagten gleichzeitig »Entschuldigung«.
    Nachdem ich so lange Zeit im Haus gewesen war, wollte ich ein bisschen frische Luft schnappen. Und ausnahmsweise mal eine Heldin sein.

    Dann hast du deinen Kopf gehoben. Und mich erkannt. Was war das für ein Ausdruck in deinen Augen? Trauer? Schmerz? Du bist um mich herumgegangen und hast versucht, dir die Haare aus dem Gesicht zu streichen. Deine Fingernägel waren dunkelblau lackiert. Ich habe dir nachgeschaut, während du den Flur hinuntergingst und mehrere Leute mich anrempelten. Aber das war mir egal.
    Ich blieb einfach stehen, bis du verschwunden warst. Für immer.
    D4 ist an der Reihe. Das Haus von Courtney Crimsen. Der Ort der Party.
    Nein, nein, Courtney steht auf dieser Kassette nicht im Mittelpunkt... obwohl sie eine gewisse Rolle spielt. Aber Courtney hat keine Ahnung, was ich jetzt erzählen will, weil sie gegangen ist, als die Dinge gerade richtig in Schwung kamen.
    Ich drehe mich um und entferne mich von Courtneys Haus.
    Ich wollte dort einfach nur vorbeischauen. Vielleicht würde ich ja jemanden treffen, der Schwierigkeiten hat, seine Autotür aufzuschließen, dann konnte ich ihn oder sie möglicherweise nach Hause bringen.
    Ich werde nicht zu Courtneys Haus gehen, sondern zum Eisenhower Park, dem Ort von Hannahs erstem Kuss.
    Aber die Straße war leer. Alle waren schon gegangen.
    Jedenfalls schien es so.
    Doch dann rief jemand meinen Namen.
    Über dem hohen Lattenzaun, der ihr Grundstück an der Seite begrenzt, wurde ein Kopf sichtbar. Und wessen Kopf war es? Der von Bryce Walker.
    Oh nein! Das muss ein böses Ende nehmen. Wenn irgendjemand
in der Lage war, Hannah den Rest zu geben, dann Bryce.
    »Wo willst du hin?«, fragte er.
    Wie oft habe ich nicht schon beobachtet, wie er eine seiner Freundinnen an den Hüften packt und herumdreht. Sie wie Fleisch behandelt.
    Und zwar in aller Öffentlichkeit.
    Mein Körper, meine Schultern, einfach alles an mir wollte einfach weitergehen, ohne ihm Beachtung zu schenken. Und das hätte ich auch tun sollen. Doch plötzlich drehte sich mein Kopf in seine Richtung. Auf seiner Seite des Zauns stieg Dampf auf.
    »Komm rüber zu uns«, sagte er, »wir nüchtern gerade aus.«
    Und wessen Kopf stieg plötzlich neben seinem in die Höhe? Der von Miss Courtney Crimsen.
    Was für ein Zufall. Sie hatte mich damals als Chauffeur benutzt, um zu der Party zu kommen. Und jetzt störte ich ihre kleine Nachfeier. Sie hatte mich damals einfach allein gelassen. Ohne jemanden zum Reden. Und jetzt konnte sie sich mir nicht entziehen.
    Aber das ist doch nicht der Grund, warum du zu ihnen gegangen bist, Hannah, obwohl du wusstest, dass es die schlechteste Entscheidung war, die du treffen konntest. Du wusstest es.
    Außerdem wollte ich nicht nachtragend sein.
    Du wolltest, dass deine Welt zusammenbricht. Deshalb hast du es getan. Du wolltest deinen Untergang beschleunigen. Und da kam dir Bryce gerade recht.
    Du sagtest, ihr würdet euch ein wenig entspannen. Dann hast du, Courtney, mir angeboten, mich nachher nach Hause zu fahren. Du wusstest ja nicht, dass ich nur ein paar Häuser
weiter übernachten würde. Und dein Angebot hörte sich vollkommen aufrichtig an, was mich überraschte.
    Ich hatte sogar fast ein schlechtes Gewissen.
    Ich war bereit, dir zu vergeben, Courtney. Und das tat ich dann auch. Ich vergebe fast allen von euch. Aber ihr müsst mir bis zu Ende zuhören. Ihr müsst die Wahrheit erfahren.
    Ich ging über das feuchte Grass und zog die Tür auf, die sich im Zaun befand. Dann sah ich, woher der heiße Dampf kam... von einem Whirlpool aus Rotholz.
    Da die Düsen nicht an waren, hörte man nur das sanfte Plätschern des Wassers gegen die Holzwände. Ihr saßt mit geschlossenen Augen im Wasser und hattet eure Köpfe in den Nacken gelegt. Das entspannte Lächeln in euren Gesichtern machte den Whirlpool so einladend.
    Courtney bewegte den Kopf in meine Richtung, ohne die Augen zu öffnen. »Wir haben Unterwäsche an«, sagte sie.
    Ich zögerte. Sollte ich auch?
    Nein... aber ich tat es.
    Du wusstest, worauf du dich eingelassen hast, Hannah.
    Ich zog Schuhe, Oberteil und Hose aus und ging die hölzernen Stufen hinauf. Dann stieg ich ins Wasser.
    Es war so wohltuend. So entspannend.
    Mit beiden Händen ließ ich das Wasser über mein Gesicht laufen, strich meine Haare zurück und schloss die Augen. Dann ließ ich mich ganz hineingleiten und lehnte

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