Tote reden nicht - Gyllander, V: Tote reden nicht - Det som vilar pa botten
Minos’ an Bord gekreuzt. Vielleicht arbeiteten sie ja sogar zusammen«, meinte Levin.
»Und was hat das Krokodil mit der Sache zu tun?«
»Weiß ich nicht. Das ist vielleicht auch nicht so wichtig. Das Wichtige ist, dass eine Verbindung besteht.«
»Aber selbst wenn Minos und Kramer zusammengearbeitet haben sollten, würden wir das nie erfahren, weil ihre Kontakte von der GEN geheim gehalten wurden, oder? Diese Tür ist verschlossen. Wir werden von dort keine weiteren Informationen erhalten.«
»Die Besatzung wird uns aber doch wohl sagen können, ob Greger Minos mit jemandem zusammen zu reisen pflegte. Du kannst dich doch noch einmal mit dieser Hausdame unterhalten. Weiß die nicht über alles Bescheid, was an Bord vorgeht?«
Holtz wurde verlegen.
»Vielleicht. Aber wir brauchen ein Foto, und wir haben keins.«
»Kein Problem.« Levin nahm ihr kleines silbernes Notebook aus der Tasche. »Ich habe Zugriff auf die gesamten Ermittlungsakten.«
Sie klappte den Computer auf und schaltete ihn ein. Holtz zählte Wellen. Er gelangte nun doch zu der Überzeugung, dass die siebte Welle höher war als die anderen. Das verhieß nichts Gutes.
»Hier ist ein Bild von ihm«, sagte sie und reichte Holtz den Computer. Er betrachtete einen Augenblick das Foto.
»Das lässt sich zur Identifizierung verwenden«, murmelte er. »Du, es blinkt. Du hast eine Mail bekommen.«
Rita Murenius nahm ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Kleiderschrank und faltete es ordentlich zusammen. Das meiste waren weiße Blusen und dunkle Röcke, es gab aber auch ein paar bunte Tops und einige Hosen. Sie hatte sie nie angezogen und wusste eigentlich nicht, warum sie sie überhaupt gekauft hatte. Vielleicht sollte ich sie einfach hängen lassen, überlegte sie, aber dann faltete sie auch diese zusammen und legte sie zu den anderen Kleidern in die Tasche. Schließlich war nur eine silbrig glänzende, tief ausgeschnittene Bluse übrig. Sie hielt sie sich vor die Brust.
Die bleibt hier, dachte sie und hängte sie zurück.
Die Affäre mit Ulf Holtz hatte sie aufgemuntert. Sie wusste, dass sie eine attraktive Frau war, war aber immer wieder überrascht, wie leicht es ging. Männer waren wirklich sehr simple Wesen.
Als sie alles gepackt hatte, setzte sie sich auf ihre Koje und sah sich in der Kabine um. Die letzte Fahrt. Was würde nur aus ihr werden? Vermutlich konnte es nicht schaden. Ein Neubeginn. Die Dinge waren komplizierter geworden, und sie wusste nicht, wie sie sich aus der Sache herausreden sollte. Eine gewisse Schuld traf sie wohl, aber selbst wenn sie es versuchte, konnte sie sich nicht schuldig fühlen. Greger Minos hatte bekommen, was er verdient hatte. Warum hatte sich Gert Andersson auch nur mit ihm eingelassen? Ihr war klar gewesen, dass diesem schmierigen Typen nicht zu trauen war, und sie hatte Gert vor ihm gewarnt. Jetzt war Minos tot, und die Polizei hatte Gert abgeholt. Sie wusste nicht genau, was er dieses Mal wieder falsch gemacht hatte, aber ihr war klar, dass man ihn des Mordes an Greger Minos verdächtigte. Rita bedauerte dies nicht, aber leise Gewissensbisse regten sich durchaus.
Sie wusste, dass Gert Andersson ein schwacher und unzuverlässiger Mensch war. Er würde der Polizei alles Mögliche erzählen, nur um seine Haut zu retten. Es gab nur einen Ausweg, sie musste alle Verbindungen beseitigen.
Sie kniete sich hin und tastete mit der Hand die Kante der Koje ab. Sie folgte mit dem Finger einem Spalt und drückte dann. Ein Teil der Verblendung klappte nach hinten weg. Sie schob die Hand in den Hohlraum und tastete den Fußboden ab. Er war staubig und schmutzig, und ein muffiger Geruch schlug ihr entgegen, als sie unter die Koje spähte. Hektisch fuhr sie mit der Hand im Dunkeln herum.
Vielleicht hat jemand sie gefunden, dachte sie noch, da berührten ihre Finger etwas Weiches. Rita Murenius zog es heraus. Sie setzte sich im Schneidersitz hin, lehnte sich mit dem Rücken an die Koje und nahm das Päckchen auf den Schoß. Langsam rollte sie das Segeltuch auseinander, in das der Gegenstand eingewickelt war. Der Anblick der schwarzen Pistole beeindruckte sie nicht besonders. Sie hatte keine Erfahrung mit Waffen, und es fiel ihr schwer zu begreifen, dass ein so kleiner Gegenstand aus Metall so viel Unordnung und Tod verursachen konnte.
Rita Murenius konnte nicht umhin, ein wenig zu lächeln, als sie daran dachte, wie sie nur wenige Zentimeter von der Pistole entfernt in Ulf Holtz’ Armen gelegen hatte, aber ihr
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