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Tote Stimmen

Tote Stimmen

Titel: Tote Stimmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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den Anfang der Bilderserie zurück. Er sah sich die Fotos an, die der IT -Techniker ihm von der Überwachungskamera aus dem Einkaufszentrum bereitgestellt hatte. Er suchte nach Frank Carroll. Sie gingen von der Annahme aus, dass Carroll an jenem Tag Dave Lewis gefolgt sein musste, ihm auf den Fersen blieb, also hätte er auf dem Film gleich hinter dem Mann erscheinen müssen. Er musste einfach drauf sein.
    Aber verdammt, er
war
nicht drauf.
    Currie nahm Carrolls Foto aus der Akte und betrachtete es genau. Dann legte er es wieder hin und fing an, sich durch die Bilder zu klicken. Vielleicht hatte er ihn beim ersten Mal übersehen, obwohl er praktisch mit der Nase am Bildschirm geklebt hatte. Oder vielleicht war Carroll irgendwie schon im Einkaufszentrum gewesen.
    Du wirst also auch noch die früheren Bilder überprüfen müssen, oder?
    Currie blickte zum Telefon und wünschte sich, es möge klingeln. Swann musste inzwischen dort sein. Er versuchte sein Bestes, nicht an die hundert Dinge zu denken, die er, so schien es ihm, hätte anders machen können. Was hatte Bright gesagt?
Die Leute sehen das, was sie sehen wollen. Oder was sie erwarten
.
    Aber er hätte es besser machen müssen. Und jetzt war vielleicht das Leben eines weiteren Mädchens in Gefahr. Eines Mädchens, das ihn gebeten hatte, ihr zu helfen, während er ihr die ganze Zeit nicht zuhören wollte …
    Er begann wieder, die Bilder anzuklicken. Alles war besser, als nur zu warten.
    Zwei Minuten später kam Dan Bright ins Büro zurück und stellte einen Kaffee neben ihm auf den Tisch.
    »Irgendwas gefunden?«
    »Nein.«
    Currie schob angewidert die Maus über den Schreibtisch, dann lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück, faltete die Hände hinter dem Kopf und starrte an die Decke.
    »Lassen Sie mich mal ran«, sagte Bright.
    »Sie haben ihn in letzter Zeit nicht gesehen, Dan.«
    »Nein, aber ich würde ihn trotzdem noch erkennen, glauben Sie mir. Und ein frisches Augenpaar könnte vielleicht helfen. Ich lasse einfach das Material durchlaufen und sehe zu, ob mir etwas auffällt.«
    Es konnte nicht schaden. Currie überließ ihm seinen Platz, nahm seinen Kaffee und stellte sich vor die weiße Tafel. Trotz all der Dinge, die geschehen waren, verstand er jetzt nicht mehr als gestern. Vielleicht sogar noch weniger.
    Was wäre, wenn er es nicht ist?
    Und das war durchaus möglich.
    Currie begriff immer noch nicht, warum Carroll gerade Dave Lewis zur Zielscheibe genommen hatte, und egal, was Bright sagte, war er sicher, dass es einen Grund dafür geben musste. Und dann war da die Frage, wie Carroll sich seiner Fußfessel entledigt hatte. Aber vor allem begriff er nicht, welche Rolle Alex Cardall in diesem Szenario spielte. Wenn Carroll der Mörder war, hieß das, dass Alison Wilcox’ Handy irgendwann weitergegeben worden sein musste. Also hatte entweder Carroll es dort versteckt, oder Alex Cardall hatte es irgendwie an sich gebracht und Carroll wollte es zurückhaben.
    Beide Möglichkeiten ergaben keinen Sinn. Überhaupt nichts ließ einen Sinn erkennen.
    Sein Telefon klingelte.
    Currie eilte zurück an seinen Schreibtisch und nahm ab.
    »Currie.«
    »Sam? Hier James. Ich bin jetzt in Mary Carrolls Wohnung.«
    »Gibt’s irgendwas?«
    »Nichts Gutes. Wir haben einen schwerverletzten Mann hier. Der Krankenwagen kam zusammen mit uns an. Jemand hat vom Haus hier angerufen. Stichwunde im Bauch.«
    »Ist der Verletzte identifiziert?«
    »Rob Harvey. Das ist der Typ, der mit Lewis zusammenarbeitet, oder?«
    »Ja.« Currie hielt inne. »Er war heute Vormittag im Büro, als ich dort war.«
    »Also, jetzt ist er hier, und ihm geht’s nicht gut. Er ist bewusstlos, und sie behandeln ihn hier vor Ort. Die Haustür ist eingetreten worden, aber kein Anzeichen von sonst irgendjemandem hier.«
    »Mary ist fort.«
    »Ja. Und es war ein Mann, der von hier angerufen hat.«
    Currie setzte sich auf die Schreibtischecke und rieb sich die Schläfen.
    Was zum Teufel hatte Rob Harvey dort gewollt? Jedes Mal, wenn er meinte, sie machten in diesem Fall Fortschritte, passierte etwas Neues, und wenn er glaubte, die Sache in den Griff zu bekommen, entglitt sie ihm wieder.
    »Wie kommt Harvey in Mary Carrolls Wohnung?«, sagte er.
    »Ich weiß es nicht, Sam. Wir übersehen einfach etwas, das ist alles. Aber jeder Polizist in der Stadt hält jetzt nach Dave Lewis, Frank Carroll und Charlie Drake Ausschau. Wir werden sie finden, und wir werden auch Antworten bekommen.«
    Currie hoffte, dass

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