Totenacker
gesagt.
Van Appeldorn kehrte ins Büro zurück und berichtete.
«Bei der Tatzeit hat sich Bonhoeffer sehr genau festgelegt», erinnerte sich Schnittges. «Zwischen 17 Uhr 45 und 18 Uhr.»
«Was auf Heller als Täter hindeuten könnte», vollendete Penny seinen Gedankengang. «Heller tötet Schraven, duscht, dazu hat er genug Zeit, verwischt seine Spuren, überzeugt sich noch davon, dass seine Kleider ordentlich brennen, aber dann wird es eng, denn er weiß ja, dass um 18 Uhr 45 Norberts Onkel kommen wird, und bis dahin muss er über alle Berge sein.»
«Klingt plausibel», nickte Schnittges. «Und ich denke mal, er hatte zunächst gar nicht geplant, den Hof niederzubrennen. Die Idee ist ihm ganz spontan gekommen, als seine Kleider brannten.»
«Wie er ja auch den Mord nicht geplant hatte», ergänzte van Appeldorn. «Dreiundzwanzig Messerstiche, das sieht wirklich nicht nach Vorsatz aus. Und auch sein Vorgehen nach der Tat war nicht wirklich überlegt. Was sollte zum Beispiel die Geschichte mit den Gummistiefeln?»
«Vielleicht liest er keine Krimis und hat geglaubt, es reicht, wenn er das Blut abwäscht», schlug Penny vor.
«Okay, aber warum rennt er ums ganze Haus herum und bringt sie in den Wirtschaftsraum? Das sieht alles nach Panik aus, genauso wie das Verbrennen der besudelten Kleider. Die hätte er doch mitnehmen und anderswo entsorgen können. Wie auch immer, morgen müssen wir als Erstes Hellers Alibis für die letzten beiden Dienstage überprüfen. Was ist mit Peter?», fragte er Penny.
«Der muss morgen noch einmal nach Düsseldorf.»
«Dann schlage ich vor, ich übernehme die Banken, seine Kunden und den Golfclub, und ihr beide fahrt zu Hellers Frau nach Xanten, überprüft, wann ihr Mann zu Hause oder unterwegs war und ob möglicherweise in ihrer Apotheke Digoxin fehlt.»
Bernie und Penny nickten.
«Der Gedanke kommt einem schon in den Sinn», sagte Schnittges. «Aber wo ist das Motiv? Warum sollte Heller Gereon Vermeer vergiften und seinen Schwager erstechen? Was verbindet die beiden Männer? Soweit wir wissen, doch nur die Tatsache, dass sich beide nicht auf Greenparc einlassen wollten.»
«Womit sich die Frage stellt: Was hat Heller mit Greenparc zu tun?», folgerte Penny.
«Woraufhin ich jetzt mal versuchen werde, Zomer zu erreichen», schloss van Appeldorn.
Aber dazu kam er nicht, denn Ackermann stolperte herein, sein Mobiltelefon in der ausgestreckten Hand. «De zwarte Pit für dich.»
«Norbert, alter Kicker, kannst du schon wieder gehen?»
«Als Gehen würde ich das nicht bezeichnen …»
«Freut mich, bei mir ist es auch eher ein Humpeln. Ich habe Gott heute schon oft gedankt, dass es in unserem Gebäude einen Aufzug gibt. Aber Spaß beiseite. Ich habe die Greenparc B.V . in Nimwegen unter die Lupe genommen. Greenparc ist tatsächlich eine Monsanto -Tochter und hat ihren Stammsitz auch in St. Louis. Ihr Ziel ist es, den europäischen Markt zu erobern. Greenparc liefert den Landwirten ein Komplettpaket, das heißt, sie lässt von Subunternehmern die Treibhäuser bauen, den Boden aufbereiten und stellt auch die Maschinen für die Direktsaat zur Verfügung. Das Saatgut, die Düngemittel und die Herbizide kommen dann direkt von Monsanto oder ‹Syngenta›, die ja auch bei euch in Kleve sitzt. Ich habe mit dem obersten Chef gesprochen, Willem de Bruyn. Das ist ein ehrbarer Mann, ein, wie soll ich es sagen, ein honoriger Holländer. Selbstverständlich gibt es hier keinen Porsche und keine bösen Männer mit schwarzen Hüten. Wir haben uns freundlich in die Augen geblickt und beide gewusst, dass man nicht nur beim Treibhausbau, sondern auch für gewisse andere Dinge manchmal ‹Subunternehmer› braucht.»
Zomers amüsierter Unterton verschwand. «Ich finde hier nichts, Norbert, aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet.»
«Unser Bauer Hetzel hat eine Anzeige aus St. Louis bekommen, weil auf einem seiner Äcker patentierter MON 810 wächst.»
Zomer pfiff durch die Zähne. «Verdammt, sind die schnell inzwischen! Darüber muss ich nachdenken …»
«Könntest du mir wohl noch einen Gefallen tun? Wir haben hier eine Spur. Könntest du de Bruyn fragen, ob er einen Markus Heller kennt?»
«Ja, das tu ich gern. Markus mit ‹k› und Heller mit zwei ‹l›? Gut, ich melde mich dann. Aber ich muss nun gehen. Meine Frau steht hier vor mir und versucht, mich mit ihren Blicken zu töten, wir haben Heiratsjubiläum.»
Van Appeldorn gab Ackermann sein Handy zurück und nahm
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