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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sagte Trask zu seinen Hellsehern. »Ich und einer von Ihnen. Werfen wir eine Münze.« Er hielt einen Penny zwischen Daumen und Zeigefinger, seinen Glücksbringer aus einer Zeit, bevor die Währung auf das Dezimalsystem umgestellt worden war.
    Ian Goodly schüttelte den Kopf. Mit schriller Stimme, die so gar nicht zu seiner trübsinnigen Miene passte, erwiderte er: »Das ist nicht notwendig, Ben. Wir wissen bereits, wer geht.«
    Guy Teale verzog das Gesicht. »Ich bleibe hier. So jedenfalls sehen wir die Sache.«
    Trask zuckte die Achseln und sagte, zu Goodly gewandt: »Dann packst du jetzt besser deine Siebensachen. Es wird nicht mehr lange dauern.« Der Ratschlag war zwar überflüssig, doch die ESPer versuchten, so normal wie nur möglich miteinander zu kommunizieren. Als der Hellseher aus dem Büro ging, sah Trask, dass David Chung auf dem Flur wartete, und bat ihn herein.
    »David?«
    »Ich würde gern mitkommen.«
    »Meinst du, du würdest uns dort von Nutzen sein?«
    »Ich will unbedingt herausfinden, welche Verbindung zwischen diesem Wesen und Harry Keogh besteht.«
    »Ist das alles?«
    »Mehr oder weniger.«
    Trask schüttelte den Kopf. »Du bist einer unserer besten Männer, David, und ich weiß, dass du hier schon genug zu tun hast. Außerdem muss ich an das Dezernat denken. Sollte uns da draußen irgendetwas passieren ... nun, dann wäre die Organisation schon zur Genüge geschwächt, ohne auch noch dich zu verlieren. Darüber hinaus liegt die Entscheidung nicht allein bei mir. Ich habe gerade mit dem zuständigen Minister gesprochen. Er hat sein Okay gegeben, wenn auch widerwillig, aber nur für zwei von uns. Ich fürchte also, das war’s. Da fällt mir ein: Du wirst mich vertreten, solange ich weg bin. Und sollte uns in Perchorsk tatsächlich etwas zustoßen, wirst du den Posten aller Wahrscheinlichkeit nach behalten. Du siehst, wir dürfen unter keinen Umständen das Leben des zukünftigen Chefs aufs Spiel setzen!«
    Chung erwiderte nichts darauf und blieb vor Trasks Schreibtisch stehen, bis der Leiter des Dezernats sich genötigt fühlte, zu fragen: »Liegt sonst noch etwas an?«
    Chung wirkte verlegen. »Meinst du nicht, dass dir womöglich ein Fehler unterlaufen ist, als du dich mit Tzonov via Bildschirm unterhalten hast?«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Als du ihn gefragt hast, ob er glaubt, dass der Besucher in Perchorsk ein Spion der Wamphyri sei, der möglicherweise für Harry arbeitet? Bis dahin ist Harry Keogh mit keinem Wort erwähnt worden. Ich halte es für einen Fehler, dass du die Frage nach dem Necroscopen aufs Tapet gebracht hast.«
    Trask schüttelte den Kopf. »Ich habe lediglich seinen Namen erwähnt, nicht sein Talent. Ich habe es sogar absichtlich vermieden, überhaupt an Harrys Fähigkeiten zu denken. Aber weißt du, den Gedanken an Harry hattest du mir ja bereits in den Kopf gesetzt. Er war da drin, ganz frisch nach sechzehn Jahren. Tzonov ist wahrscheinlich der sensibelste Telepath der Welt. Seine Augen blicken dir direkt ins Bewusstsein. Sogar hinter dem mentalen Schutzschirm war ich mir nicht sicher, ob er nicht doch etwas lesen konnte. Der einfachste Ausweg bestand darin, Harry zu erwähnen, allerdings ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen. Auf diese Weise habe ich ihm die Bestätigung geliefert, dass ich zu wissen glaubte, was in seinem Kopf vorging, und ihn gleichzeitig daran gehindert, tiefer zu blicken. Siehst du, David, aufgrund deines Talents sind wir uns ziemlich sicher, dass etwas von Harry Keogh in unsere Welt zurückgekehrt ist. Aber davon weiß die Gegenseite noch nichts.« Er lächelte. »Das ist nur ein Grund mehr, warum ich dich nicht mit in den Osten nehmen werde. Du bist viel zu wertvoll für uns da, wo du im Moment bist.«
    Er erhob sich und begleitete Chung zur Tür. Davor lag still und verlassen der Flur. »Was ist mit Harrys Zimmer?«, fragte Chung.
    Trask nickte. »Es kann nicht schaden, mal einen Blick hineinzuwerfen. Was hast du mir darüber erzählt? Da drin wäre es immer kalt?«
    »Ganz recht, kalt, und zwar immer«, erwiderte Chung, während sie den Korridor entlanggingen und vor der fraglichen Tür stehen blieben. »Die Heizung ist an, aber in dem Zimmer wird es einfach nicht warm.« Er streckte die Hand nach dem Türknauf aus ...
    ... und die Tür öffnete sich!
    Beide Männer zuckten zusammen und hielten vor Schreck die Luft an, nur um dann erleichtert aufzuatmen und einander betretene Blicke zuzuwerfen, als Mrs. Wills, die Reinemachefrau, in

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