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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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erteilen?«
    Canker schien nicht allzu erfreut darüber. Dennoch knurrte er: »Na gut! Aber müssen wir dazu alle gemeinsam aufbrechen? Ich habe noch keine Gelegenheit gehabt, die Ausbeute dieser Nacht richtig ... in Augenschein zu nehmen. Es sind ein paar Frauen darunter, und ich habe so meine Bedürfnisse, wie ihr wohl wisst!«
    »Uns ergeht es nicht anders«, hielt ihm Nestor entgegen. »Auch wir müssen nach unseren neuen Knechten sehen und uns darum kümmern, dass sie wissen, wo es langgeht. Und du ... verlierst doch ohnehin keine Zeit, wenn es darum geht, deine Bedürfnisse zu befriedigen!«
    Canker grinste. »Der Teufel soll dich holen, Nestor! Du kannst in mir lesen wie in einem offenen Buch!«
    »Wir haben es gemeinsam angefangen«, mischte Wratha sich ein, »also führen wir es auch gemeinsam zu Ende. Sechs Stunden vor Anbruch der Morgendämmerung fliegen wir los, nur wir drei und ein paar Knechte, und jeder nimmt noch einen Krieger mit für den Fall der Fälle!«
    Während sie sich anschickten, ihrer Wege zu gehen, meinte Canker: »Ich würde zu gern Wrans Gesicht sehen, wenn er davon hört, was für einen Erfolg wir heute Nacht hatten!«
    »Er weiß bereits Bescheid«, entgegnete Wratha und lächelte boshaft. Dann senkte sie den Kopf und sagte mit unschuldigem Blick: »Ihr wisst doch, dass ich in allen Stätten meine Spione unterhalte ... Nun, in der Saugspitze und der Räudenstatt selbstverständlich nicht mehr, nun, da wir sozusagen Waffenbrüder sind; aber in Gorvisumpf und der Irrenstatt natürlich! Ich habe gewisse Personen, die für mich arbeiten, angewiesen, uns genau im Auge zu behalten und ihren sogenannten Herren jede unserer Bewegungen zu melden. Man kann Spione nämlich nicht nur einsetzen, um sich Nachrichten zu beschaffen, sondern auch dazu, sie zu verbreiten. Wran und Spiro wissen, wie es uns heute Nacht ergangen ist, aye, und Gorvi der Gerissene ebenfalls. Wahrscheinlich sitzen sie in ebendiesem Augenblick beisammen und sinnen auf einen Plan, um es uns gleichzutun. Allerdings sind wir ihnen einen Schritt voraus, darum müssen sie sich anstrengen.«
    Canker und Nestor quittierten dies mit einem Grinsen und machten Anstalten zu gehen. »Bis später!«, rief Wratha ihnen nach. Aber warte nicht zu lang, erscholl es in Nestors Geist. Kümmere dich um deine neuen Knechte und dann komm zu mir zurück. Ich werde ein heißes Bad einlassen ...
    Sie wusste, dass er diesem Angebot nicht widerstehen konnte.
    Während der nächsten vier Monate lief alles wie geplant, oder doch zumindest beinahe. Es erwies sich als ziemlich schwierig, dienstbare Stämme anzusiedeln, und zunächst meldeten sich die Szgany-Gruppen nur spärlich. Doch nachdem die ersten Dörfer und die ersten unsicheren Kontakte zu den Vampirlords und der Lady erst einmal aufgebaut und die ersten Tribute gezahlt worden waren, ohne dass dabei Blut floss, griff der Gedanke allmählich. Die Szgany, die östlich des Großen Passes lebten, waren es müde, ewig davonzulaufen. Sie wussten, dass es den Metall bearbeitenden Schmieden, die ein feiges Leben als Diener der Wamphyri führten, vergleichsweise gut ging. Zumindest waren sie sicher vor den Wamphyri und mussten nicht mehr unstet in der Wildnis umherziehen oder sich in den Höhlen des Vorgebirges verstecken und Hunger leiden. Genau wie diese Schmiede waren auch die übrigen Szgany nun bereit, für ihren Schutz zu zahlen, solange der Tribut nur in Gütern und nicht aus Fleisch und Blut bestand. Ein derartiges Dasein war vielleicht nicht unbedingt erstrebenswert, aber zumindest erträglich und allemal besser, als in ständiger Angst vor den Überfällen der Wamphyri zu leben, die einem ein Schicksal in Sklaverei oder als menschliches Schlachtvieh verhießen.
    Gorvi und die Gebrüder Todesblick nahmen die Herausforderung ohne zu zögern an. Denn nichts anderes sahen sie in Wrathas Bündnis mit Nestor und Canker, auch wenn die Lady beteuerte, alles, was sie und ihre Verbündeten taten, diene lediglich defensiven Zwecken. Dem mochte zwar durchaus so sein, schließlich musste man noch immer mit einer Invasion aus Turgosheim rechnen. Dennoch bereitete ihnen dieses überstürzte Ausheben neuer Truppen einige Sorgen. Was, wenn es keine Bedrohung von außerhalb gab? Was würden Wratha und ihre Spießgesellen dann mit ihren Kampfkreaturen und neu gewonnenen Soldaten anfangen? Etwa den Rest der Feste in ihre Gewalt bringen? Wahrscheinlich!
    Doch obgleich Gorvi, Wran und Spiro ihre Kräfte vereinten,

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