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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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behandelt worden, ganz zu schweigen von der Drohung, an Tzonovs Apparat angeschlossen zu werden, könnte er sich jetzt ebenso gut bei Ihnen in Moskau aufhalten. Mit anderen Worten: Nathan, der sogenannte ›Außerirdische‹, befindet sich genau dort, wo er auch sein möchte. Ist das nicht sein gutes Recht in einem Europa ohne Grenzen, Passkontrollen und Repressalien? Es ist doch offensichtlich, dass Tzonov all die alten Hemmnisse und Schranken wieder errichten und einen eisernen Vorhang über die ganze Welt breiten wird, sofern er nur eine Chance bekommt, seine Sache voranzutreiben! Ich bitte Sie, Sir, geben Sie ihm diese Chance nicht!«
    »Das habe ich nicht vor! Er steht unter Beobachtung, sowohl Tzonov als auch ... seine Sache.« In Turchins Augen lag ein gefährliches Funkeln. »Also immer mit der Ruhe, Mister Trask! Eile mit Weile.«
    »Nun ja, so sagt man jedenfalls.« Trask beruhigte sich wieder etwas und zwang sich sogar zu einem gequälten Lächeln. »Aber wenn ich Ihnen einen Rat geben darf: Verweilen Sie nicht zu sehr!«
    »Tzonovs Sache«, fuhr Turchin fort, ohne Trasks Lächeln zu erwidern. »Landesverrat, wenn mich nicht alles täuscht! Aber sein Arm reicht weit, bis in die äußersten Provinzen der Vereinigten Sowjetstaaten. Ich kann mir vorstellen, dass er selbst vor einem bewaffneten Aufstand nicht zurückschrecken würde – sofern es nur einen Weg gäbe, ihn auch zu finanzieren.«
    »In der Tat«, pflichtete ihm Trask bei. »Und wie es aussieht, glaubt er, einen ebensolchen Weg gefunden zu haben. Auf Starside gibt es Gold im Überfluss. Es ist dort ein ganz gewöhnliches Metall.«
    »Aber so wie ich meine ... hm, Informanten habe, verfügt auch Tzonov über seine Spione.« Turchin schien noch immer nicht richtig zuzuhören; doch Trask brauchte ihn nur anzusehen, und sein Lügendetektor versicherte ihm das Gegenteil. »Tatsache ist, dass er einige unserer besten Agenten unter seiner Kontrolle hat. Gedankenspione, wie Sie es wohl nennen würden, Mister Trask. Oder sollte ich lieber sagen: die ›Gegenseite‹?«
    »Damals traf das mit Sicherheit zu, zugegeben. Tzonov sehnt sich nach diesen Zeiten zurück. Wir dürfen nicht zulassen, dass es wieder so weit kommt. Ich bin sicher, jeder vernünftige Mensch wird mir da zustimmen, es sei denn, er wäre größenwahnsinnig. Aber der Schaden, den Tzonov allein bei dem Versuch anrichten könnte ...«
    »... ginge ins Unermessliche, ich weiß! Er könnte zunichte machen, was wir alle seit nunmehr fünfzehn Jahren aufzubauen suchen, und dabei auch gleich noch mein Land in den Ruin treiben.«
    »Mit Verlaub, Sir!« Trask schüttelte den Kopf. »Aber mir scheint, Sie verstehen nicht ganz! So sehr ich Ihre Besorgnis um Ihr Land nachempfinden kann, geht es hier doch um wesentlich mehr. Die ganze Welt steht auf dem Spiel! Um es einmal offen zu sagen, es würde mir nicht das Geringste ausmachen, ginge Tzonov heute Abend durch das Tor nach Starside. Im Gegenteil, der Gedanke würde mir sogar gefallen – hätte ich eine Garantie, dass er auf keinen Fall wiederkehrt. Oder falls doch, dann wenigstens als Mensch! Es geht mir nicht so sehr darum, was er in der Vampirwelt für sich zusammenrauben könnte, als vielmehr um die Tatsache, dass er dem, was ihn dort erwarten mag, unsere Welt praktisch auf einem Silbertablett präsentiert. Dies bereitet mir wirklich Sorgen, nämlich dass etwas – in seinem Innern – mit ihm zurückkehren könnte.«
    Einen Augenblick lang schwieg Turchin. Er wirkte sehr nachdenklich. »Ist die Bedrohung denn wirklich so ernst?«, fragte er schließlich.
    »Viel ernster!«, erwiderte Trask. »Das können Sie mir glauben! Die Tore sind Portale in das reinste Pestloch! Durch sie könnte eine Seuche über die Menschheit hereinbrechen und sich mit rasender Geschwindigkeit über den gesamten Planeten ausbreiten, die jeden Einzelnen von uns entweder vernichtet oder versklavt. Über kurz oder lang müssen wir eine Möglichkeit finden, die Tore für immer zu verschließen. Selbst die Lösung, die Sie in Perchorsk gefunden haben, reicht nicht aus, nicht, solange es Männer wie Tzonov gibt, und schon gar nicht, wenn er auch noch die Befehlsgewalt darüber hat! Warum berufen Sie ihn nicht einfach ab und setzen ihn auf einen Posten in Moskau, wo Sie ihn im Auge behalten können? Dann wäre er zumindest weg aus Perchorsk.«
    Nun war es an Turchin zu lächeln, wenn auch voller Grimm. »Ja, wenn es nur so einfach wäre. Sie haben ja keine Ahnung, wie begrenzt

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