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Totenbeschwörung

Totenbeschwörung

Titel: Totenbeschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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zu sehr abgelenkt.
    Mit der Nachricht »Der unterirdische Fluss bei Radujevac führt so wenig Wasser wie seit fünf Jahren nicht mehr« weckte Trask ihn in Harrys ehemaligem Zimmer. »Ich habe unsere Flüge nach Belgrad für Freitag in acht Tagen gebucht. Anna Marie English ist bereits seit Monaten da unten und hat alles vorbereitet. Sie hat mich wissen lassen, dass unsere Höhlentaucher es bis zum Tor geschafft haben. Sie können dich mit allem, was du dir hier zugelegt hast, hinbringen – Waffen, Munition, überhaupt allem, was du tragen kannst, nebst allem, was du gelernt hast, natürlich, und jetzt in deinem Kopf mit dir herumschleppst.«
    »Was ich am sehnlichsten wollte, habe ich mir nicht anzueignen vermocht.« Erst allmählich dämmerte Nathan, was Trask ihm da sagte. Er war noch nicht ganz wach und blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. »Werden einige deiner Leute mit mir kommen?«
    Trask schüttelte den Kopf. »Nein. Wir haben eine Abmachung mit Gustav Turchin getroffen. Wir verhalten uns ruhig, bis Turkur Tzonov den ersten Schritt unternimmt – fall s er dies tut. In der Zwischenzeit schleust Turchin ein paar vertrauenswürdige Männer in Perchorsk ein. Er glaubt, Tzonov dort, noch auf eigenem Terrain, stoppen zu können.«
    Nathan war dabei, sich anzuziehen. Doch nun hielt er inne. »Ich hoffe, dass es ihm nicht gelingt! Ich würde gern in meiner Welt auf diesen Mann treffen. Oder, besser noch, ich wünsche ihm, dass er einigen ihrer Bewohner in die Arme läuft. Dann würde er einmal sehen, was ein richtiges Ungeheuer ist!«
    »Denkst du immer noch an Siggi?«
    »Falls Tzonov sie an seinen Apparat angeschlossen und ihr ihren Geist geraubt hat, bevor er sie auf die Reise nach Starside schickte ...« – Nathan schüttelte den Kopf. Sein Haar war völlig zerzaust – »... dann sollten wir besser aufhören, uns noch Gedanken um sie zu machen. Aber ich hätte gern eine Gelegenheit, es ihm heimzuzahlen, das ja!«
    »Kümmere dich zunächst lieber um deine Angelegenheiten, Nathan«, riet Trask ihm. »Denn wenn es so etwas wie Gerechtigkeit auf der Welt gibt – und aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass dem so ist –, wird Tzonov auch ohne dein Zutun noch mit genügend Schwierigkeiten zu kämpfen haben.« Bereits im Hinausgehen fügte er hinzu: »Ach, übrigens, Zek lässt dir ausrichten, sie würde gerne mit dir zusammen frühstücken, unten im Hotel. Es scheint, ihr liegt sehr viel daran.«
    Nathan wusste sofort, worum es ging ...
    Drei Tage später flogen sie auf die griechischen Inseln. Nathans vornehmliches Interesse galt Samos. Die zahllosen Toten hatten ihm berichtet, Pythagoras liege dort begraben, auf ebendem Eiland, auf dem er geboren worden war. Es war Nathans letzter Versuch, mit einem Fachmann zu sprechen, der ihm vielleicht noch weiterhelfen konnte, einem der größten, die die Welt je gesehen hatte. Oh, er hatte zahlreiche Gespräche geführt, sowohl mit Schulmathematikern als auch mit eher unorthodoxen Denkern, doch der Zahlenwirbel hatte sie alle in kein geringeres Erstaunen versetzt als J. G. Hannant. Es war die Art, wie er sich ständig veränderte, ohne auch nur einmal innezuhalten, nicht einen Augenblick, um sich untersuchen zu lassen. Wie konnte man überhaupt jemals sicher sein, dass man gerade den richtigen Teil unter die Lupe nahm?
    Zek hatte natürlich Jazz Simmons im Sinn. Das Grab ihres Mannes befand sich auf Zakinthos in der Nähe ihrer Villa. Mitte Mai auf den griechischen Inseln war eine wundervolle Zeit. Für Nathan war es die Chance, zur Ruhe zu kommen und sich etwas zu erholen, während sie ... Gelegenheit haben würde, Jazz all die Dinge zu sagen, die sie ihm niemals gesagt hatte. Jazz wusste dies alles zwar ohnehin, doch sie wollte noch ein letztes Mal Abschied von ihm nehmen.
    Trask bot den beiden an, sie zu begleiten. Als Zek jedoch ablehnte, zeigte er Verständnis dafür. Er hatte nicht mitgedacht, das war alles. Denn trotz allem, was geschehen war, trotz der unübersehbaren Beweise, die sein innerer Lügendetektor allesamt als wahr einstufte, fiel es ihm immer noch schwer, Nathans Talent zu akzeptieren. Er vermochte einfach nicht nachzuvollziehen, was Nathan da tat, und so würde es wohl jedem ergehen, wenn er nicht gerade selbst ein Totenhorcher war. Für Zek war es eine letzte Gelegenheit, noch einmal mit Jazz »zusammen« zu sein, und das Mindeste, was Ben tun konnte, war, dies gelten zu lassen.
    Samos, zwischen der Ägäis und dem Dodekanes gelegen, erwies sich

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