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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sterz darum nicht mehr zu kümmern.
    Er setzte den Helm auf und startete seine Maschine, eine Harley Night Rod Special. Sie war zwar mattschwarz lackiert, aber durch ihre Form und die verchromten Doppelauspuffe auf jeder Seite so auffällig, dass sie ebenso gut grellpink hätte sein können. Allerdings hätten sich dann mehr Kinder an die Harley erinnert als Erwachsene, wie er Elisa einschätzte.
    Die Kleinste würde er nachher abholen und mit ihr den obligatorischen Zoo-Besuch absolvieren. Er wusste gar nicht mehr, wie oft er dort schon gewesen war. Immerhin verdankte der Zoo seiner Elisa eine Patenschaft für einen Pinguin, den sie Kowalski nannte, angelehnt an eine Zeichentrickserie.
    Die Harley tuckerte und blubberte zwischen seinen Schenkeln. Es war ein Umbau mit weiteren Modifikationen, die nicht für die Straße gedacht waren.
    Früher hatte Ares damit Rennen für die Demons gefahren. Beschleunigungsrennen, stur geradeaus und Vollgas. 179 PS schoben 250 Kilogramm an. Ein Geschoss auf zwei Rädern. Er schaffte mit seiner Night Rod eine Viertelmeile unter acht Sekunden.
    Sollte er einer Streife begegnen, würde er sich ein Rennen liefern müssen. Aber da er auch kein Nummernschild besaß, konnten sie ihm nichts anhaben; die Halter-Ermittlung auf diesem Weg fiel aus. Straßensperren musste er auch nicht fürchten, denn die Bullen schafften es nicht, sie schnell genug aufzubauen.
    Ares rollte den Feldweg hinunter und bog auf die Straße ab. Er musste nur ein bisschen Gas geben, dann hatte er den Golf nach wenigen Sekunden eingeholt. Der künftige Vladimir Iwanow fuhr vorschriftsmäßig, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Nach gemütlicher Fahrt ging es auf die A4 zur Raststätte Rabensteiner Wald.
    Ares folgte dem VW, ließ aber immer einige Wagen dazwischen, bis der Golf auf den Rastplatz abbog.
    Ares stellte die Night Rod weiter entfernt auf dem Parkplatz ab, während der Fahrer des VW auf dem Behindertenparkplatz anhielt und ausstieg. Dort lehnte er sich gegen den Wagen. Er wartete.
    Ein Blick durch das Fernglas bestätigte es: Gunther Sterz, gesuchter Polizistinnenkiller, spezieller Feind des Bildermörders aufgrund schlechter Kopie der Vorgehensweise.
    Ares würde zu gerne wissen, was der Verrückte mit Sterz anstellte, aber leider würde dieser in die Hände der Gesetzeshüter wandern.
    Der neue Haarschnitt stand Sterz nicht schlecht, und das Bärtchen machte ihn männlicher. Doch das würde ihn nicht retten.
    Ares nahm im Schutz eines abgestellten Lkw den Helm ab und zog sich eine Strumpfmaske über; dann nahm er den ausziehbaren, flexiblen Totschläger aus der Gesäßtasche. Er trabte auf Sterz zu. »Deine Brieftasche, du Wichser!«, schrie er ihn an.
    Die Menschen vor dem Restaurant wichen schreiend vor ihm zurück, einige schossen Fotos, andere riefen die Polizei. Genau, wie Ares es vorausgesehen hatte.
    Sterz zuckte herum, langte in Gürtelhöhe auf den Rücken und zog die Pistole, die einmal Schwedt gehört hatte – doch der Teleskopschlagstock zuckte pfeifend nieder und traf den rechten Unterarm. Knackend brach der Knochen, die Waffe fiel auf den Boden.
    »Das war nicht die Brieftasche, Wichser!«, brüllte Ares und versetzte dem Killer einen Tritt mit der Sohle gegen die Brust, so dass Sterz nach hinten gegen den Golf knallte. Das Seitenfenster zerbrach, Hunderte Splitter rieselten auf den Boden und den Fahrersitz. Schon bekam er den Totschläger wieder ab, dieses Mal auf den anderen Oberarm, und zwar mit großer Kraft.
    Der Getroffene schrie unter dem Hieb auf und krümmte sich leicht.
    Ares packte ihn mit einer Hand im Nacken, zog ihm mit dem Fuß die Beine weg und schleuderte ihn brutal auf den Asphalt. Die Nase wurde regelrecht zerschmettert, und Sterz erschlaffte. Er würde für eine lange Zeit außer Gefecht gesetzt sein.
    Hastig tastete Ares den Verbrecher ab, fand ein Ersatzmagazin und die Brieftasche, die er rasch plünderte; auch den Ausweis nahm er mit. Die Pistole entlud er und drückte sie dem Bewusstlosen in die Finger, damit die eintreffenden Beamten gleich vorsichtiger wurden, sobald sie den Mann sahen.
    Um die Leute, die herumstanden, kümmerte er sich nicht. Niemand wollte den Helden spielen, und das war auch gut so.
    Ares erhob sich und rannte los, ohne die Strumpfmaske abzuziehen, erreichte seine Night Rod und streifte sich den Helm über. Der Plan war aufgegangen.
    Sekunden darauf bretterte er in einem Höllentempo vom Rastplatz und sah auf der Gegenfahrbahn gerade

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