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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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einen Streifenwagen mit Blaulicht, der auf die Abfahrt fuhr.
    Er grinste und nahm die nächste Ausfahrt, kehrte auf Umwegen und kleinen Sträßchen zum Feldweg zurück, wo er die auffällige Harley in den Pferdeanhänger schob, den er sich von einem Freund zusammen mit dem Geländewagen ausgeliehen hatte. Der Smart wäre an dem Gewicht verreckt.
    Ares zückte sein Smartphone und wählte Pitts Nummer.
    »Rhode?«
    »Hey, Pitt«, sagte er locker. »Was machst du gerade?«
    »Ach, du bist es. Seit wann rufst du mit unterdrückter Nummer an?«
    »Ein Versehen.« Er sicherte die Maschine mit der Polsterung aus Folie und Strohballen gegen Umfallen.
    »Das ist gar nicht schlecht, dass du dich meldest. Ich kann dir wegen deiner Anfrage weiterhelfen. Das hatte ich neulich total vergessen.«
    »Klar hast du das.« Ares lachte erleichtert auf. »Perfekt!«
    »Freu dich auf heute Abend und Jogging. Danach gehen wir essen. Du schuldest mir was.«
    »Machen wir. Oh, du, ich habe gehört, dass die Streife einen Mann auf dem Rastplatz Rabensteiner Wald gefunden hat, der zusammengeschlagen wurde und keinerlei Papiere besitzt. Er hat eine Pistole bei sich, und ich bin bereit zu wetten, dass es die Dienstwaffe deiner Kollegin ist.«
    Pitt schwieg.
    »Bist du noch da?«
    »Ja, ich …« Sein Freund beging nicht den Fehler, am Telefon nachzufragen, auch wenn es sein Privathandy war. »Ich kümmere mich darum. Danke für den Hinweis. Jetzt müssen wir heute Abend unbedingt zusammen joggen gehen.«
    Ares grinste und machte ein Spiel draus. »Ich kann nicht.« Er stapelte die Strohballen vor dem Hinterrad zu einer Sichtschutzwand, falls er angehalten wurde und die Klappe öffnen musste. »Ganz viele Kunden, Pitt.«
    »Ich bestehe darauf«, betonte er und ließ keinerlei Widerworte zu. »Oder ich komme bei dir vorbei, und wir joggen in deinem Wohnzimmer.«
    Er hätte beinahe laut losgelacht. Sein Freund würde ihn bis ins kleinste Details ausquetschen, warum ausgerechnet er wusste, wo sich Sterz herumtrieb. Abgesehen davon brauchte er die Informationen zum Gesicht aus der Vergangenheit. »Schön. Sagen wir 20 Uhr? Im Johannapark an der kleinen Brücke?«
    »Ich freue mich. Bis denn!« Er legte auf.
    Ares schloss die Klappe des Pferdeanhängers, setzte sich ans Steuer des Wagens und fuhr gemütlich nach Leipzig zurück.
    Die Gerechtigkeit nahm gelegentlich verschlungene Pfade und mitunter bediente sie sich der Hand eines Menschen. Das Geheimnis des Messermannes sollte zudem auch noch fallen. Besser konnte es nicht mehr kommen.
    Aber zuerst wartete Kowalski auf seinen Fisch, den er aus der Hand von Elisa bekommen sollte.
    Ares fürchtete, dass sie ihn zu drei weiteren Pinguinpatenschaften nötigen würde. Die Namen waren klar: Skipper, Private und Rico.

    Ares nahm es Pitt nicht übel, dass er zu spät kam. Nach der Verhaftung des vermutlichen Mörders von Anke Schwedt würde im Revier viel los sein.
    Sein Smartphone meldete sich.
    Stirnrunzelnd sah er auf die Nummer. Aufgrund der Durchwahl musste es die Polizeidirektion sein, aber es war nicht sein Freund. »Ja?«
    »Hallo, Herr Löwenstein. Kommissar Lackmann hier.«
    Ares erinnerte sich an den hochaufragenden Kriminaler, der sogar größer war als er – bei höchstens einem Drittel seines Gewichts, wie er vermutete. Sie hatten sich ein paarmal auf Pitts Zwangsfesten gesehen, wie Beförderungen und runden Geburtstagen. Jedes Mal kam ihm der Begriff Hungerturm in den Sinn.
    Aber warum rief er bei ihm an?
    »Was gibt’s, Herr Lackmann?«
    »Herr Löwenstein, ich weiß, dass Herr Rhode meistens um diese Zeit mit Ihnen Dauerlauf im Johannapark macht, und ich dachte, ich könnte ihn vielleicht über Sie erreichen.«
    »Ich warte noch auf ihn. Es wird ihn etwas aufgehalten haben.«
    »Oh. Mhm.« Lackmann klang enttäuscht. »Ja, das fürchten wir auch.«
    »Soll ich was ausrichten?«
    »Es geht um Sterz. Wir haben ihn gefasst …«
    Ares grinste zufrieden. »Oh, schön! Und ich soll es ihm sagen?«
    »Nein, er weiß es schon. Er wollte selbst nach Chemnitz fahren und die Überführung machen, aber sie sind überfällig.«
    »Wie lange schon?« Auf Ares’ Glatze zog sich unter der wärmenden Mütze die dünne Haut zusammen – zumindest fühlte es sich so an.
    »Er müsste seit Stunden hier sein. An sein Handy geht er auch nicht.«
    »Herr Lackmann, Sie haben angenommen, er kommt mit dem Verdächtigen zuerst bei mir vorbei, bevor er ihn in die Zelle verfrachtet?« Ares erhob sich und ging

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