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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Eiweiß- und Müsliriegel. Die Zähne wurden kurz geschrubbt und nur einmal mit stillem Wasser aus seiner Flasche gespült. Das musste reichen.
    Anfangs galt es zu verhindern, dass die Bullen ihn bemerkten. Sie hätten sicherlich Fragen zu der Heckler & Koch P 7 sowie den drei Ersatzmagazinen gehabt, die er in einem Gürtelholster trug. Vandal hatte sie ihm auf die Schnelle besorgt, und garantiert war die Halbautomatik bereits bei einem Verbrechen zum Einsatz gekommen.
    Egal.
    Nachdem die Bullen abgerückt waren, ging es ihm darum, dass der Mörder ihn nicht entdeckte.
    Ares konnte nicht einmal mit Bestimmtheit sagen, ob es einen Sinn ergab, was er da tat. Lackmann unterrichtete ihn, dass die Suchmannschaften keine technischen Geräte aus den Trümmern gezogen hatten.
    Auf einer neu aufgetauchten Website des Bildermörders standen Aufnahmen der Laokoon-Gruppe zum Anklicken. Ohne Kommentar. Noch rätselten die Profiler darüber, was es zu bedeuten hatte: stiller Triumph?
    Vor allem unterlief der Täter damit wie so oft die Informationssperre der Polizei. Leipzig wusste dank der Medien und der sehr hartnäckig recherchierenden Baum-Schmidtke, dass es einen neuen Tatort gab und wer die Opfer waren. Die bewährte Journalistin war einfach zu gut informiert, sie konnte auf zu viele Kontakte quer durch die Polizeitruppe zurückgreifen. Auf zehn Verschwiegene kam ein Maulwurf, so hatte es den Anschein.
    Für Ares war es unerheblich. Er hoffte einfach, dass der Mörder noch einmal zurückkehrte. Der Grund spielte keine Rolle.
    Lackmann sandte ihm außerdem die Botschaft, die sie auf den Netzhäuten der Polizisten gefunden hatten. Der verrückte Täter machte klare Ansagen und bedrohte die gesamte Stadt. Ares freute sich darauf, den Maskierten vor die Mündung zu bekommen.
    Der dritte erfolglose Tag neigte sich dem Ende zu.
    Ares schrieb Elisa eine Gutenachtmail und mahnte Karo, nicht den viel zu kurzen Rock anzuziehen. Mehr väterliche Fürsorge konnte er gerade nicht verteilen.
    Gegen Abend tauchten plötzlich ein Fotograf und eine ältere Dame auf.
    Sie liefen über die Bruchstücke, und der Mann machte nach den Anweisungen seiner resoluten Begleiterin Aufnahmen; währenddessen spazierte sie herum, den Blick unentwegt auf die Steine gerichtet, machte sich Notizen und drapierte Fundstücke dramatischer, die er gleich darauf ablichten musste.
    Ares hob das Fernglas und erhöhte die Vergrößerung.
    Das Gesicht des Mannes war ihm unbekannt, aber die Frau entpuppte sich als Daniela Baum-Schmidtke. Ihr war gesteckt worden, wo sich der Tatort befand.
    Ares verzog den Mund. Das ergab bestimmt einen widerlichen Aufmacher, der mit der Sensationsgier der Leserschaft spielte.
    Nach einer Stunde waren sie verschwunden, und die Nacht kam.
    Das Summen fiel zuerst wegen des Ratterns der Züge auf den benachbarten Gleisen nicht auf, doch es wurde immer deutlicher, bis Ares sah, welche Geräuschquelle dahintersteckte: eine Drohne. Ihre vier Rotoren waren nebeneinander zu einem Viereck angeordnet.
    Ares wurde von Aufregung gepackt.
    Sie senkte sich über dem eingefallenen Gebäude herab, huschte wie eine verschreckte Schwebfliege über die Trümmer, sondierte und erhob sich weit in die Luft, um danach zwischen den VEB-Gebäuden zu verschwinden.
    Lackmann hatte in dem Dossier etwas über die Drohne geschrieben. War sie nicht beim Psycho -Mord zum Einsatz gekommen? Der Täter hatte sich auf diese Weise den Tatort von Anke Schwedt betrachtet.
    Dann geschah eine Stunde lang gar nichts.
    Ares kaute angespannt seinen Eiweißriegel und wandte die Augen nicht mehr von der Ruine. Dann hörte er ein charakteristisches Motorradröhren, gleich darauf schoss eine Geländemaschine ohne Licht über das Areal und näherte sich zielstrebig dem eingefallenen Gebäude, raste dann aber daran vorbei und blieb an einem Nebenhaus stehen.
    Die behelmte Gestalt stieg ab und kletterte durch ein Fenster hinein.
    Ares war sich nicht sicher: echter Täter oder Testköder, der geschickt wurde, um herauszufinden, ob Polizei an der Ruine wartete?
    Was immer Ares tat, es konnte die falsche Entscheidung sein. Wäre er damit verantwortlich für explodierende Bomben in der Stadt?
    Dann sah er die Gestalt wieder: Sie schwang sich aus dem Fenster des obersten Stocks, kletterte behende am Fallrohr aufs Dach und bog einen schiefen Blitzableiter zu sich. Sie streckte den Arm, um etwas davon zu entfernen. Mit Sicherheit war es eine Kamera oder eine ähnliche

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