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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Locations, aber die werden immer weniger.«
    »Und in den letzten Wochen auch?«
    Jaroslaf sah zuerst zu Korff. »Wir wurden auch in der Alten Messe gesehen, an der Halle, stimmt’s? Wo sie Guernica gefunden haben.« Er schluckte. »Wir haben mit den Morden nichts zu tun, Herr Kommissar! Das war Zufall! Mir ist schlecht geworden, als ich gehört habe, dass ich Peggy nackt geknipst habe, während der Verrückte vielleicht nur ein paar Meter entfernt herumschlich und seine Mordvorbereitungen traf.«
    Lackmann konnte sich vorstellen, dass ihr Täter genau wusste, was das Pärchen mit dem eher ungewöhnlichen Hobby in der Halle machte, aber sie nicht weiter störte. Sie fielen nicht in sein Beuteschema. »Damit kann ich mir meine Frage sparen, ob Sie etwas Auffälliges gesehen haben«, schloss er aus der Antwort.
    Jaroslaf bestätigte. »Sonst hätte ich mich schon lange gemeldet.« Er sah wieder zu seinem Chef, als befürchtete er eine Reaktion. Doch Korff wirkte gelassen, machte ein beruhigendes Gesicht.
    Lackmann kam bereits die nächste Idee. »Schießen Sie gelegentlich Aufnahmen nur von den Gebäuden? Ohne Ihre Kirsche?«
    »Das hängt davon ab. Manchmal ziehe ich allein los und treffe eine Vorauswahl für ein Shooting«, erklärte der Azubi. »Nicht immer sind die Häuser sicher, wissen Sie. Und bevor Peggy was passiert, schaue ich mir die Mauern und alles genau an.«
    Lackmann atmete auf. »Dann hätte ich gerne Kopien von sämtlichen Fotos der letzten zwei Monate. Mit und ohne Ihre Freundin. Am besten sofort und unter Angabe der Orte, wo sich diese Gebäude befinden.«
    »Die habe ich nicht hier. Die sind auf der Festplatte zu Hause, und auch noch ungeordnet«, wich Jaroslaf aus, bis er an der Miene des Kommissars erkannte, dass dies keine Bitte, sondern eine Anordnung gewesen war. »Können Sie mich nach Hause fahren?«
    »Kann ich. Ich meine, nein. Kann ich nicht. Ich rufe uns ein Taxi.« Lackmann sah zu Korff. »Das geht in Ordnung?«
    Der Bestatter nickte. »Klar. Wenn es hilft, den Bildermörder zu finden.«
    Jaroslaf schaute verwirrt zwischen ihnen hin und her. »Aber ich habe diese Werke nicht fotografiert. Ich wusste ja gar nicht, dass sie da waren.« Er trank seinen Kaffee aus und schien noch immer zu fürchten, dass man ihn verhaften wollte.
    »Darum geht es dem Kommissar gar nicht.« Korff setzte sich an den Schreibtisch. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie hoffen, auf Jaros Bildern könnte sich ein zufälliger Hinweis auf den Mörder befinden?« Mit einem kurzen Anruf bestellte er ein Taxi zum Ars Moriendi.
    Lackmann zeigte ein Lächeln, das der Sphinx ähnlich war, und schob den Azubi zum Ausgang. »Gehen wir, junger Mann. Ihre nackte Freundin wird bei mir sicher sein.«
    Sie verließen das Büro und gleich darauf das Institut. Das Taxi war innerhalb weniger Minuten vor Ort.
    Lackmann fühlte Zuversicht, ohne dass er vom Wodka trank. Es konnte sein, dass er dem Bildermörder auf die Spur kam. Er! Der Suchthaken, der Hungerturm, der Nixkönner. Durch einen kleinen Hinweis.
    Außerdem musste er der SoKo mitteilen, dass sie die Suche nach dem Pärchen einstellen konnte. Das Geheimnis hatte er somit auch gelöst. Dank Sangria-Kurti und Schorsch und einer Visitenkarte. Passenderweise Ausgestoßene wie er.
    ***
    Leipzig, Südost, 19. Dezember
    »Was sehen wir da?« Der neue Mann an der Spitze der SoKo Bildermorde, Kriminalhauptkommissar Christian Stern vom BKA, saß neben dem Spezialisten vom KTI, der sich mit allen Arten von Bildbearbeitungsprogrammen auskannte. Grübelnd blickte er auf den Monitor. »Geht das nicht genauer?«
    »Mit der Originalvorlage zum Abgleich wäre es leichter. Der Computer gibt sein Bestes.« Der Mann hackte auf die Tastatur ein. »Ich versuche noch was.« Er veränderte Darstellungsparameter, den Kontrast, den Weißabgleich, zoomte ein und wieder aus, drehte an Skalen, um die Anzeige der Optogramme zu verändern, damit etwas Lesbares erschien. Parallel zu seinen Bemühungen lief ein Computerprogramm über die gewonnenen Informationen, das auf Mustererkennung aus war.
    Für jedes Augenpaar der drei Opfer wurde der gleiche Aufwand betrieben.
    Es zeichnete sich ab, dass Rhode, Richter und Ignatius jeweils verschiedene Dinge gesehen hatten. Nun ging es um die Details. Man musste allerdings bedenken, dass die Abbildungen auf den Netzhäuten spiegelverkehrt sichtbar gemacht wurden.
    Stern musste gerade lernen, dass es eine Sache bedeutete, die Bilder von der Netzhaut zu

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