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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Überwachungsvorrichtung.
    Ares beschloss, es darauf ankommen zu lassen.
    Er kroch rückwärts aus seinem Versteck, sprintete die Treppen hinunter, sprang aus seinem Fenster und hetzte über die offene Fläche hinüber zum Nachbarhaus.
    Doch die Gestalt auf dem Dach hatte ihn bemerkt: Sie griff unter die Motorradkombi, zog eine Pistole und eröffnete sofort das Feuer.
    Ares warf sich inmitten der Ruine in Deckung, während die Schüsse hallten und rings um ihn herum Dreck aufspritzte; das peitschende Knallen des Beschusses klang durch die umgebenden Häuser scheppernd.
    Er sparte sich den Versuch, im schwachen Licht der Sterne und auf die Entfernung auf den Maskierten zu schießen. Seine letzten Tage auf dem Schießstand zusammen mit Pitt waren lange her. Außerdem war er mehr der Nahkämpfer. Niemand sagte etwas von Eleganz, dafür war er effektiv. Jetzt musste Ares sich nur noch die Gestalt greifen und ausschalten.
    Der Schütze war verschwunden, doch das Geländemotorrad stand noch an derselben Stelle.
    Ares wagte sich hervor, sprintete die letzten Meter bis zum Backsteingebäude, drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand und zog die Waffe. Auf kurze Distanz standen seine Trefferchancen besser.
    Abhauen wird dir schwerfallen. Mit einem raschen Griff riss er ein paar Schläuche vom Motorblock der Maschine ab.
    Im Innern vernahm er ein Scharren, dann das Knacken abplatzender Putzbröckchen und das reibende Knirschen von Schmutz unter den Sohlen. Der Unbekannte pirschte sich voran, auf sein Motorrad zu.
    Ares warf einen knappen Blick durch ein Fenster, konnte jedoch niemanden ausmachen. Er schwang sich hindurch, landete auf unebenem Boden und verursachte mehr Krach, als er wollte.
    Sofort knallte es.
    Die Kugel jagte dicht neben ihm in die marode Wand und schlug ein Loch, als hätte jemand mit dem Hammer dagegengedroschen. Das Mündungsfeuer blendete Ares; seines Erachtens musste der Schuss schräg von oben gekommen sein, von der Treppe.
    Ares tauchte ab und robbte langsam vorwärts, schaute sich ständig um, horchte; Stützpfeiler dienten als sporadische Deckung.
    Wieder krachte es, dieses Mal näher an ihm dran, rechts von ihm.
    Doch das Geschoss ging weit daneben, sirrend prallte es von einem Stützpfeiler ab. Die Silhouette seines Gegners wurde vom Schein des eigenen Mündungsfeuers für Bruchteile von Sekunden beleuchtet, ohne dass es Ares blendete. Er hatte ein Ziel.
    Jetzt! Ares feuerte.
    Prompt wurde zurückgeschossen.
    Seine rechte Schulter zuckte unter einem harten Einschlag, schien von einer brennenden Kerze getroffen, die sich mit Hochgeschwindigkeit durch sein Fleisch fraß. Er schrie unterdrückt, ließ die P 7 aber nicht fallen. Warmes Blut lief aus dem Einschussloch und rann über seinen Arm.
    Er kroch nach hinten und wechselte die Pistole in die andere Hand. Jetzt würde er nur durch einen sehr großen Zufall überhaupt etwas treffen, das kleiner als ein Auto war.
    Ares unterdrückte ein Stöhnen und wartete ab.
    Ein Stück Plastik schleifte in der Stille und rastete ein.
    Das Geräusch kannte Ares als ehemaliger Biker sehr genau. Der Maskierte hatte das Visier des Helms geöffnet.
    »Sie sind nicht von der Polizei«, sprach eine Stimme in reinstem Hochdeutsch. »Von der Statur her kommen Sie mir bekannt vor. Ich sah Sie zusammen mit Kriminalhauptkommissar Rhode. Wie war Ihr Name noch gleich?«
    Das würde er dem Wahnsinnigen garantiert nicht verraten. Die kräftigen Finger spannten sich um den Griff der P 7. Er musste aufpassen, dass er nicht an den Abzug kam, der Druckpunkt lag bei dem Modell sehr niedrig.
    »Sie schweigen? Nun, ich finde es heraus. Es wird sicherlich einfach«, sprach der Mann weiter. Ein Sprachneutrum, ohne Anwandlung eines Zungenschlags, ohne erkennbares Lokalkolorit. »Wollen Sie als guter Freund in Rhodes Bresche springen? Sein Platz in diesem Spiel ist frei geworden.«
    Ares ging auf die Provokation nicht ein. Der Mann war der bessere Schütze und dazu unverletzt. Er blieb in seinem Versteck und wartete auf eine Chance.
    Schritte bewegten sich vorwärts.
    »Sie sind demnach der einsame Rächer. Eine Variante Mensch, die ich bewundere. Sie haben Mut und Hartnäckigkeit bewiesen, was man von der Polizei nicht eben sagen kann. Ich hätte mit Beamten gerechnet, die sich auf die Lauer legen, aber der neue Leiter der SoKo scheint gelernt und meine Optogramme entschlüsselt zu haben. Er hält sich an die Regeln. Stattdessen treffe ich auf Sie. Und Sie halten sich nicht an die

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