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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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er den Demon in sich restlos zugelassen hatte.
    Ares fühlte sich endlich stark genug, um sich der Vergangenheit zu stellen. Er musste es einfach, wenn er den Kopf freibekommen und nicht länger an den Widersacher von einst denken wollte. Der Bildermörder erforderte seine gesamte Aufmerksamkeit, und nicht das Phantom aus den lange zurückliegenden Zeiten.
    Robert Grimm, der sich zu seinen aktiven Zeiten Knives nannte.
    Das war der Name seines Gegners, der auf ihm gesessen hatte, mit dem Messer, während dessen Auto im Hintergrund lichterloh brannte.
    Pitt hatte für Ares die Schwester ausfindig gemacht, und nach einem kurzen Telefonat versprach sie, sich mit Robert in Verbindung zu setzen.
    Mitten im Gespräch mit Lackmann war die SMS reingekommen, dass Grimm sich mit ihm treffen wollte. In Taucha. Im Schnellrestaurant. Anscheinend hielt ihn sein Feind von einst für gefährlich.
    Ares trat durch die Tür und sah sich um.
    Es war nicht viel los, die Menschen schienen gerade keinen Hunger auf Burger und Pommes zu haben, die auf dem Tablett nie so lecker wie in der Werbung aussahen.
    In der Ecke, etwas abseits, erkannte er Robert Grimm, der im Knast stärker gealtert war. Er hatte sich einen Kaffee genommen und sah aus dem Fenster, strafte Ares mit Nichtbeachtung.
    Der kräftige Mann trug über seinen Ledersachen wirklich die abgewetzte Jeansjacke mit dem Messeremblem, obwohl die Demons es untersagt hatten. Das Chapter der Leipziger Klingen, wie sich die Biker einst nannten, galt als aufgelöst. Also hatte er ihn wirklich gesehen!
    Ares schlenderte an die Theke und bestellte bei dem sehr nervös wirkenden jungen Mann einen Kaffee.
    Der Angestellte wusste sicherlich nicht, was die Leipziger Klingen waren, aber das Aussehen der beiden auffälligen Gäste reichte ihm aus, um in Alarmbereitschaft zu sein.
    »Keine Sorge. Wir zerlegen den Laden nicht«, beruhigte Ares ihn und hängte sich die Tasche um, damit er den Pappbecher greifen konnte.
    Der Angestellte nickte nur und wurde blass.
    Ares bewegte sich in die Ecke, stellte sein Getränk ab und rutschte auf den Sitz, Robert Grimm genau gegenüber. Langsam nippte er am Kaffee, musterte den Rocker aus dem verfeindeten Motorradclub.
    Das Gesicht des älteren Mannes war eingefallen. Senkrecht an der linken Wange hinauf verlief eine Narbe, die Grimm damals noch nicht gehabt hatte. Eine Attacke im Knast? Ein Gruß von den Demons? Die rötlich blonden Haare waren extrem kurz geschnitten und bildeten keine echte Frisur. Der helle Vollbart war nur an den Wangen leicht ausrasiert.
    Ares hatte damit gerechnet, Angst zu spüren oder zumindest ein Echo der damaligen Furcht.
    Aber nichts von dem trat ein.
    Er saß Robert Grimm einfach gegenüber und trank Kaffee, als wären sie zufällige Kunden des Restaurants, die sich einen Tisch teilen mussten. Knives hatte keinerlei Wirkung auf ihn, weder gute noch schlechte. Ein Phantom ohne Schrecken.
    Innerlich atmete er auf.
    »Ich war überrascht«, sagte Grimm langsam und richtete den Blick aus den dunkelgraublauen Augen auf ihn. »Nach all den Jahren? Warum?«
    Die reibende Stimme hatte es in sich. Ares musste sich beherrschen, um keine Reaktion zu zeigen. Ein Rest Unwohlsein war also doch geblieben; er dachte sogar, Feuergeruch im Gebäude zu bemerken. »Ich hörte, dass sie dich rausließen.«
    Grimm lachte kurz auf. »Habe ich dir damals so viel Schiss eingejagt? Willst du von mir hören, dass ich dir nichts tue?« Die Pupillen glitten an seiner Statur hinunter und wieder hinauf. »Du bist fetter geworden.«
    Spott, der ihn nicht traf. »Ich wollte dich fragen, was mit dem Gefallen ist.«
    Grimm schlürfte am Kaffee, stellte den Becher ab, ohne ihn loszulassen, und lehnte sich nach hinten; der Arm streckte sich. Die Jacke verrutschte, und der Griff eines Stiefelkampfmessers wurde in einem Gürtelholster sichtbar. »Ich schulde dir nichts.«
    Ares runzelte die Stirn. »Umgekehrt, dachte ich.«
    Jetzt machte der Rocker ein angestrengtes Gesicht, dann: »Es fällt mir wieder ein! Stimmt, ich sagte, dass ich eines Tages von dir was verlangen würde. Dafür, dass ich dir dein Leben gelassen habe.«
    Ein kalter Schauer rollte seinen breiten Rücken hinab. Grimm hatte es vergessen! Einfach vergessen. Und ich Idiot erinnere ihn. »Ich … es kam vor kurzem wieder hoch. Die Erinnerungen an die alte Zeit und wie sie mich losschickten, um deine Karre abzufackeln. Du hättest mich abstechen können …«
    »Scheiße, hast du geglaubt, dass ich

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