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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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der Brauerei jedoch auch.
    Nach Löwensteins Schießerei-Einlage und Unterredung mit dem Mörder hatte Lackmann seine Erkenntnisse an den BKA-Ermittler Stern weitergegeben. Eine Observierung der beiden ermittelten Objekte war umgehend angeleiert worden, aus großer Entfernung und ohne sich den Gebäuden zu nähern. Die Spielregeln des Täters.
    Unter den Tisch hatte man die ballistischen Ergebnisse der P 7 fallen lassen, die Löwenstein gehörte. Die gleiche Waffe war bei einem Banküberfall benutzt worden, aber das interessierte die SoKo Bildermorde nicht. Der Hüne behauptete, die Halbautomatik verloren zu haben – und trug sie garantiert mit sich herum.
    Was Lackmann unterschätzt hatte, war Löwensteins Bekanntheitsgrad. Magda Gabor machte ihn darauf aufmerksam, dass der Name des Personal Trainers immer wieder im Zusammenhang mit den Heaven’s Demons sowie zahlreichen Überfällen genannt worden war. Ein Spitzel aus den Reihen der Biker hatte sie informiert, dass Löwenstein hinter den Planungen steckte, aber beweisen konnte man nichts. Trotzdem erinnerten sich manche Ermittler an den Glatzköpfigen und fanden es nicht gut, dass er ein und aus ging. Das machte Lackmann noch mehr Spaß.
    Sterns Angebot, in die SoKo Bildermorde zurückzukehren, lehnte der Kommissar ab. Er und Löwenstein formten bereits eine Sondermission.
    Das kraftvolle Klopfen verkündete, wer ihm einen Besuch abstattete.
    »Herein.«
    Löwensteins gewaltige Umrisse schoben sich ins Büro. Er trug schwarzes Leder und hatte nichts mehr mit einem Fitnesstrainer zu tun. Er wirkte einschüchternd und gefährlich, die grünen Augen blickten fast immer kalt und mitleidslos.
    Einen Arm trug er noch in der Schlinge, der Schuss des Mörders hatte das Schultergelenk verletzt. Aber einer Operation, wie ihm die Ärzte vorschlugen, um die Genesung zu beschleunigen, wollte er sich nicht unterziehen, bis der Fall gelöst war. Die Schlinge, natürlich in Schwarz, schmälerte die Wirkung nicht. »Da bin ich, Kommissar.«
    »Breit wie eh und je«, kommentierte Lackmann gut gelaunt, was dem Alkohol geschuldet war. »Uhriger vom BKA hat Sie schon gesucht.«
    »Ich bin nicht ans Telefon.« Löwenstein setzte sich an den Schreibtisch, der einst Rhode gehört hatte, und stellte seine Tasche ab.
    »Es hätte wichtig sein können.«
    »Dann hätten Sie mich angerufen«, konterte er. »Was wollte er?«
    »Nochmals die Aussagen von dem Abend durchgehen, als Sie auf den Bildermörder trafen.«
    »Kann er sich sparen. Ich habe alles gesagt. Und sobald mir mehr einfällt, lasse ich es ihn wissen. Wir sind alle auf dem gleichen Stand. Und wenn Sie den Eindruck haben, dass man uns was verheimlicht, sagen Sie es bloß.«
    Lackmann bewunderte, wie nonchalant sich der Hüne über alles hinwegsetzte, was man als Beamter Dienstvorschrift nannte. Hilfreich waren dazu noch die diversen Kontakte, die er dank seiner Kunden hatte und die er voll ausnutzte. Er hatte es sogar über den Ramschkönig Tzschaschel geschafft, dass man dem Innenminister so lange Feuer machte, bis man Löwensteins Beteiligung an dem Fall tolerierte. Der Hauptgrund: Der Mörder hatte einen Wettstreit zwischen ihm und dem BKA ausgelobt.
    Lackmann deutete auf die Tasche. »Soll ich helfen?«
    »Geht schon.« Löwenstein packte sein Pad aus und schaltete es ein, klinkte sich ins WLAN-Netz des Präsidiums und schien mehrere Nachrichten zu versenden. »Ich habe Ihnen Aussagen des Täters geschickt, die mich beschäftigten.«
    »Aha.« Geduldig wartete Lackmann, bis die Mails bei ihm eingingen, dann öffnete er die Bilder, die als Anhang angefügt waren. »Und …« Verwundert sah er zu, wie der Hüne auf sein Smartphone schaute, wieder aufstand, das Pad einpackte und die Tasche schloss. »Sie gehen?«
    »Ja. Ich muss noch was zu Ende bringen. Es beschäftigt mich zu sehr, um damit länger zu warten.«
    »Sie meinen aber nicht unseren Mörder?«
    »Nein.« Löwenstein nickte. »Bis nachher. Und gut durchlesen, was Sie von mir bekommen haben.« Mit donnernden Schritten verließ er das Büro.
    Zu Ende bringen. Lackmann wünschte demjenigen, den es traf, eine gute Krankenversicherung.
    ***
    Leipzig …
    Sie kuschten vor ihm. Vor ihm und seinem Einfallsreichtum, seinem Wissen und seinen Spielregeln – und er genoss es!
    Die Polizei hatte verstanden, dass er mehr war als ein Psychopath, der stilvoll mordete.
    Er sog an der Shisha, ein neues Modell, das er sich in einem benachbarten Laden gekauft hatte, und

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