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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bericht. Er war nicht dort gewesen.
    Die Reporterin, die in den letzten Monaten viele Artikel über die Taten geschrieben hatte, war in vollkommener Dunkelheit aufgefunden worden. Das Team drang mit Nachtsichtgeräten in das Haus ein, Rether hatte die Augen der Leiche noch in der engen, blutnassen Kabine entnommen, präpariert und sie für die Auswertung vorbereitet.
    Erst danach gingen die Spurensicherer ans Werk, während ein SEK-Team das Haus durchsuchte. Ohne Erfolg. Der Mörder war durch den Keller entkommen, wie sich bald herausstellte, und zur Harley entwischt.
    Zunächst blieb das BKA ratlos, was die Darstellung sein konnte, die der Täter für dbs ausgesucht hatte – bis man herausfand, dass er den Tod der russischen Journalistin Anna Stepanowna Politkowskaja aus dem Jahr 2006 inszeniert hatte.
    Den entscheidenden Hinweis hatten die Verletzungen und der Fundort gegeben. Eine Kugel traf dbs in die Brust, eine weitere in den Kopf, aber genau so, dass die Augen nicht verletzt wurden; wie in Moskau fanden sich vier Patronenhülsen verteilt.
    Ares blickte zwischendurch auf die Uhr. Er musste noch auf den Folklore-Abend des russischen Konsulats, wie er es Sorokin versprochen hatte. Großväterchen Frost sollte in zwei Stunden in vollem Ornat vor große und kleine Kinder treten. Er hatte die russischen Sprüche dafür auswendig gelernt.
    Eine Parallelwelt, behütet, ohne Angst und Verbrechen und Leichen.
    Ares dachte an seine Töchter und blieb ruhig. Der Mörder würde niemals etwas über sie herausfinden, da sie nicht seinen Nachnamen trugen. Er schloss aus, dass der Verrückte sie auf dem Weihnachtsmarkt gesehen hatte, mit Pitt und dessen Kindern, sonst hätte er diesbezüglich eine Bemerkung gemacht.
    Er sah nach vorne, richtete die Konzentration erneut auf die Bilder.
    Während die SpuSi noch vor Ort tätig war, konnte Rether zunächst die ursprünglichen Optogramme zeigen. Andere Darstellungen warfen die optisch verbesserten Ergebnisse an die Wand, die das KTI mit Computern nachbearbeitete.
    Neben Rether erschien eine junge rothaarige Frau in legerer Kleidung, die aus den Reihen des BKA stammte, und nahm Platz. »Das sind die Grundinformationen, die ich von den Netzhäuten ziehen konnte«, erläuterte der Arzt. »Danach übergab ich die eingescannten Ergebnisse an die Bildbearbeitungsexperten von KTI und BKA, denn wie Sie sehen: Allein hätte ich die Aufnahmen niemals auswerten können. Dazu sind sie zu verschwommen, zu vage. Es kann sein, dass es einen Hauch von Licht in der Kabine gab. Daher die unzureichenden Ergebnisse.«
    »Die Computerprogramme konnten uns weiterhelfen. Zusammen mit der Aussage des Täters am Telefon«, übernahm die Frau, ohne sich vorzustellen, »schlossen wir diverse Gegenstände aus, die uns die elektronische Auswertung als wahrscheinlich vorschlug.« Sie drückte auf das Touchpad. »Durch einige Rechentricks und Wahrscheinlichkeitsberechnungen haben wir insgesamt fünf Häuserfronten auswählen können, die als möglicher Wohnort des Täters in Leipzig in Frage kommen. Hilfreich war dabei ein Internetprogramm, das die Straßen der Stadt abfuhr und digitalisierte. Anhand neuralgischer Punkte an der Fassade oder im Umfeld wurden die wahrscheinlichsten Gebäude ermittelt. Chefermittler Stern hat bereits Teams losgeschickt, die sich die Objekte zunächst aus der Entfernung ansehen«, ratterte sie runter und klang dabei stolz. »Da er uns selbst die Adresse gab, gehen wir nicht davon aus, dass es sich um einen Hinterhalt handelt; dennoch werden wir zuerst Roboter und Sprengstoffspürhunde bei der Erkundung einsetzen.«
    »Das setzt voraus, dass er aus Leipzig kommt«, warf Ares ein.
    »Das ist korrekt, Herr Löwenstein«, antwortete sie. »Die Profiler gehen davon aus, also taten wir das auch.« Sie machte weiter und rief das Oval auf, das nur schwer als Gesicht erkennbar war. » Das wiederum bereitet uns mehr Kopfzerbrechen. Wir wissen, dass es ein Gesicht ist. Von der Form her und anhand gewisser signifikanter Punkte können wir davon ausgehen, dass es die Züge einer Frau sind. Aktuell arbeitet der Computer an der genaueren Zuordnung der Nasenform. Auch die Lippen könnten wir rekonstruieren sowie die Stellung der Augen. Aber was die Haarfarbe oder Frisur angeht, da kann ich schon jetzt eine Absage erteilen. Mehr haben wir nicht.« Sie nickte dankend in die Runde.
    »Wann gibt es dazu neue Resultate?«, wollte Lackmann wissen.
    »Dazu? In zwei bis drei Stunden müsste Brauchbares

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