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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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von einer Russin, die ihre Einkäufe bei mir hat stehenlassen.« Sie sah auf die Uhr. »Ich muss mich gleich um meinen Sauerteig kümmern. Warum sich Antonowa als Flatow ausgegeben hat, musst du mir unbedingt erzählen. Und bring sie nicht um.«
    »Nur mit Blicken«, warf Karo ein.
    Sie schob Ares noch ein Teilchen zu. »Nimm das für Nancy mit. Sie kann das gut vertragen. Aber wehe, du futterst es selbst.« Und in Richtung Karo: »Willst du auch was? Für dich und deine Mutter?« Karo nickte. »Dann packe ich dir was ein.« Sie stand auf und strich dem Mädchen über den dunklen Schopf.
    »Ich schwöre, dass Nancy das Teilchen bekommt.« Ares bedankte sich mit einem Grinsen. »Du schaust nach Teig, ich nach teigigen Leuten. Mein Ramschkönig ist wieder an der Reihe.« Er erhob sich und packte das Gebäck behutsam in eine Plastikdose, die er aus seinem Rucksack zog. Er hatte sie stets dabei, wenn er seine Schwester im Laden besuchte; rasch ließ er seine Beute darin verschwinden.
    Noch konnte Ares es nicht fassen, dass die Gesuchte bereits gefunden war. So leicht. So schnell. Vermutlich war es wirklich besser, zuerst Sport zu machen und sich abzureagieren, bevor er Antonowa beehrte.
    Charlotte kehrte mit einer Tüte aus der Backstube zurück und drückte sie Karo in die Hand. »Schoko, Kirsch und Leipziger Leichen. Weil du sie so magst.«
    »Danke!« Karo lächelte glücklich und umarmte die breite Frau.
    Bruder und Schwester drückten sich, dann verließen er und seine Tochter das Café.
    Sie liefen zum Smart, auf den gerade eine Dame des Ordnungsamtes zuhielt.
    »Leg einen Zahn zu«, sagte er. »Das Knöllchen spare ich mir.«
    »Hättest du dir ein Ticket gezogen«, fing Karo an, aber sie ging dennoch schneller.
    Sie überholten die Politesse und stiegen in den Smart. Ares zwinkerte ihr zu und stieß rückwärts aus der Parkbucht. Karo stöhnte wegen der rüden Fahrweise und hielt sich an ihrer Tüte fest.
    Die Politesse nahm es sportlich und grinste.
    Karo sah zu, wie sich die Frau Notizen machte. »Die hat sich dein Kennzeichen aufgeschrieben, wetten? Damit stehst du auf ihrer roten Liste. Das nächste Mal ziehst du dir lieber ein Ticket, Papa.«
    Ares glaubte, ihre Mutter sprechen zu hören. »Ich sehe nicht ein, dass ich fürs Parken nach 18 Uhr Geld bezahle.«
    Karo hob nur kommentierend die geschwungenen Augenbrauen.
    Auch wie ihre Mutter, dachte Ares. »Dann bringe ich dich mal schnell rum.«
    »Fährst du danach zu Herbie?«
    Er fand es befremdlich, dass sie Tzschaschel bei seinem Spitznamen nannte. Er hatte ihn einmal erwähnt, und sie amüsierte sich köstlich darüber. »Genau.« Ares wusste, dass die Frage weniger unschuldig war als vermutet. Sie spekulierte auf ein Sonderangebot aus den Beständen des Ramschladenversorgers: modische Handtaschen, alberne Kätzchenshirts, Schminksets oder dergleichen, und alles in billig.
    Er dachte unwillkürlich an das Geschenk, das Tzschaschel ihm von Georg Richard Wolke ausgehändigt hatte: Bier de luxe. Abgefüllt in schicken 0,75-Liter-Flaschen und höllenteuer; auf diese Weise hatte der Intendant Entschuldigung dafür sagen wollen, dass er sich wie ein Arschloch benommen hatte.
    Nancy und er hatten zwei Flaschen gekillt und übersehen, dass es sich dabei um die Starkbiersorten handelte. Ein lustiger Abend war die Folge gewesen, mit viel Lachen, viel Sex und Lachen und einem traumlosen Schlaf. Der einzige in den letzten Wochen.
    Aber sich jeden Abend 1,5 Liter Starkbier zu geben und danach ausgiebig Sex zu haben, das konnte auf Dauer anstrengend und ungesund werden. Das war keine Alternative. Deswegen freute er sich noch mehr, Antonowa gefunden zu haben. Seine Rückführerin. Auf die Geschichte war er gespannt.
    Mehr und mehr fiel die Anspannung der letzten Wochen ab. Der Messermann verlor bereits an Einfluss auf seine Gedanken, das Pendel würde ihn gänzlich verschwinden lassen.
    »Ich frage ihn, ob er was für kleine Mädchen hat«, neckte er Karo, die sich bereits als erwachsen betrachtete, und reihte sich in die Schlange hinter der Ampel ein. Er sah auf den Rucksack im Fußraum des Beifahrersitzes und dachte an das Teilchen. Eines könnte er noch vertragen.
    »Das gehört Nancy«, hörte er seine Tochter sagen, die seine Gedanken lesen konnte. »Und von mir bekommst du auch nichts. Dein Bäuchlein ist immer noch da.«
    »Du grausames Mädchen.« Ares blickte sie an – und dabei fiel sein Blick aus dem Seitenfenster.
    Ein Mann in einfacher, unauffälliger

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