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Totenblick: Thriller (German Edition)

Totenblick: Thriller (German Edition)

Titel: Totenblick: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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überhaupt fairer?
    Der positive Nebeneffekt: Solange ihr Wahnsinniger Sterz jagte, konnte er sich nicht um die Vorbereitungen für seine nächste Tat kümmern.
    ***
    Leipzig …
    Die Kohle glühte vor sich hin, das Mundstück lag unangetastet neben dem Sessel auf dem Boden des Raumes der Inspiration; der feuchte Tabak dämpfte in der Hitze.
    Er starrte auf das Bild auf dem LED-Bildschirm zu seiner Rechten. Unentwegt schüttelte er den Kopf; vor lauter Wut konnte er nicht einmal die Shisha genießen.
    Das Standbild zeigte eine Szene des Duschmordes aus Psycho.
    Auch auf allen anderen Fernsehern harrte Marion Crane aus, wartete auf die Messerstiche, hatte den Mund zum Schrei geöffnet oder lag mit offenen Augen auf dem Boden der Badewanne. Es ging um Details.
    Um ihn herum ausgebreitet und vom diffusen Schwarz-weißlicht beleuchtet lagen die ausgedruckten Bilder des Tatortes in der Prager Straße: die ermordete Anke Schwedt, der verwahrloste Raum, die zerstörte Wanne, vieles mehr an Kleinigkeiten, so gut sie mit der Drohne zu schießen waren.
    »Nichts passt«, raunte er zornig. »Nichts!«
    Der Mörder der Polizistin hatte bei dem Versuch, ihm, dem Meister, die Tat in die Schuhe zu schieben, alles falsch gemacht. Dieser Idiot kaufte einen weißen, undurchsichtigen Duschvorhang, die Befestigungsringe stimmten genauso wenig, das Duschkopfmodell passte nicht einmal im Ansatz.
    Und sich dann noch ein Szene aus einem Film auszusuchen, die damit endete, dass die Leiche mit offenen, mit offenen Augen starb! Wo blieb der Clou an der Sache?
    Sogar das Opfer ähnelte Marion Crane in keiner Weise. Nichts gegen Anke Schwedt, die fraglos gut aussah, aber sie ging nicht einmal als Schwester des Filmopfers durch. Dass der Mörder ihr die Haare abgeschnitten hatte, betrachtete er nicht als mildernde Umstände.
    Grollend lehnte er sich zurück, legte eine Hand gegen die Wange. Aber um größtmögliche Gleichheit zwischen Original und Nachahmung war es dem Kretin auch gar nicht gegangen. Er wollte die Tat feigerweise nicht auf sich nehmen.
    Seine eigenen Nachforschungen zur Identität des Täters liefen, doch es war nicht einfach. Er durfte sich nicht zu weit aus seiner Deckung wagen, sonst würde Rhode vielleicht durch einen Zufall auf ihn aufmerksam werden, wo er doch die Brücken zu sich abgebrochen hatte. Es galt, noch mindestens ein Kunstwerk anzugehen.
    Mindestens!
    Aber dieses Mal würde es kompliziert werden.
    Er brauchte umfangreiche Vorbereitungen, mehr als eine Leiche und zusätzliche Komponenten, die er einer aufwendigen Bearbeitung unterziehen musste, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Das Original, das bei seiner letzten Auswahl durch Zufall auf dem Bildschirm erschienen war, verlangte ihm viel ab. Reines handwerkliches Geschick und seine umfangreichen technischen Kenntnisse nutzten dafür wenig.
    Sein Werk würde sich unmöglich in einem einzigen Arbeitsgang gestalten lassen. Also musste er Komponenten einfrieren, um sie am Verwesen zu hindern, während er andere präparierte. Es lieferte schlussendlich den entscheidenden Beweis, dass niemand sonst in der Lage war, ein solches Opus zu verwirklichen.
    Der Blick richtete sich auf die sterbende Marion Crane, dann auf Anke Schwedts tote Augen in der Wanne.
    Die brennende Wut auf den impertinenten Stümper schoss erneut in ihm hoch. Er wollte diesen dumm-dreisten Menschen zermalmen, ihn entsorgen, ihn ausrotten und bestrafen, damit es keiner mehr wagte, seine Vorgehensweise zu imitieren.
    Es erschien ihm geradezu blasphemisch, seinen Genius anzukratzen. Das erhöhte den Druck auf Atlas’ Schultern und ließ das Gewicht von Sisyphus’ Stein anwachsen.
    Einen ähnlichen Zorn spürte er auf Rhode.
    Der Kriminalhauptkommissar weigerte sich, der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass sie einen anderen suchten. Das mochte ermittlungstaktische Gründe haben, um Schwedts Mörder in Sicherheit zu wiegen, doch er fühlte sich herausgefordert. Absichtlich provoziert.
    Von nun an betrachtete er es als etwas Persönliches.
    Rhode würde seiner Strafe nicht entgehen, doch alles zu seiner Zeit. Sollte der Polizist gehofft haben, ihn aus der Reserve zu locken, würde er enttäuscht werden.
    »Alles zu seiner Zeit, nicht wahr?«, murmelte er, die Augen wieder auf Marion Crane gerichtet.
    Sein Verstand heckte bereits einen anderen Plan aus und beschäftigte sich parallel dazu mit dem Problem, die Leichen zu kühlen.
    In beiden Fällen fand er innerhalb weniger Minuten eine

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