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Totenflut

Titel: Totenflut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bent Ohle
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habe ich schon gedacht!«
    Elin zog eine Digitalkamera und eine Perücke aus ihrer Handtasche.
    Â»Jetzt ist mein Alter doch ausnahmsweise mal von Vorteil!«, grinste sie.
    Â»Sie wollen Ihr eigenes Bild da reinstellen? Was, wenn er Sie erkennt? Winkler wusste von meinem Rückenproblem. Glauben Sie im Ernst, er kennt Sie nicht? Sie waren im Fernsehen, verdammt!«
    Â»Ich trage eine Perücke! Ich kann mich schminken, dass mich nicht mal meine eigene Mutter wiedererkennen würde!«
    Â»Wir verraten unsere Strategie. Und Sie bringen sich in Gefahr. Das gefällt mir nicht.« Schröder rieb sich angestrengt die Stirn.
    Â»Schröder, wann sagen Sie mir endlich, was Sie wirklich denken? Sie glauben, Sie kennen den Mörder, nicht wahr? Wer war die Frau vorhin?«
    Er überlegte eine Weile und biss sich dabei ständig auf die Unterlippe.
    Â»Machen Sie schon! Setzen Sie das verdammte Ding auf!«, sagte Schröder und warf Elin die Perücke in den Schoß.
    Elin verdrehte die Augen. Schröders Sturheit machte sie noch verrückt. Aber das hier würde sie durchziehen. Mit oder ohne ihn.
    Zehn Minuten später öffnete sich die Badezimmertür, und Elin kam in ihrer Maskerade heraus. Schröder klappte der Kiefer herunter. Es war fast unheimlich, wie verändert Elin aussah. Sie war ihm fremd. Eine andere Person. Durch die langen Haare wirkte ihr Gesicht viel schmaler, und ihre Augen und Lippen hatte sie derart betont, dass sie ein ganz anderer Typ Frau geworden war.
    Â»Verdammt!«, sagte Schröder.
    Â»Das hatte ich hören wollen!«, freute sich Elin.
    Wegener hatte Schröder und Elin in sein Büro gebeten. Keller und Trostmann stießen ebenfalls hinzu. Wegener wollte eine Zusammenfassung der neuen Fakten und Beweise haben.
    Â»Wir haben zwei Ärzte gefunden, die infrage kämen«, sagte Keller, »Ein Zahnarzt und ein Chirurg. Der Zahnarzt hat einen riesigen Teich über mehrere Ebenen mit Kois und dem ganzen Quatsch. Der andere hat ein Aquarium mit Piranhas. Komischer Kerl, aber beide haben Alibis für mindestens zwei Morde!«
    Â»So kommen wir nicht weiter!«, ärgerte sich Wegener.
    Â»Ist dieser Brender wirklich der Vater von unserem Mann?«, wollte er wissen.
    Â»Ich habe keinen Zweifel!«, sagte Elin.
    Â»Können wir das irgendwie nutzen? Was, wenn er sich im Fernsehen an seinen Sohn wendet? Ihn überredet, sich zu stellen?«
    Â»Das wird nichts bringen.«
    Schröders Handy klingelte. Er stellte sich etwas abseits und ging ran.
    Â»Es gibt keine Vernunft, die ihn dazu bewegen könnte aufzuhören. Er muss töten, wie er atmen und essen muss.«
    Â»Aber wir brauchen Ergebnisse! Das ganze verdammte Land schaut auf uns! CNN , sogar das neuseeländische Fernsehen steht da draußen und lauert auf jeden einzelnen kleinen Schritt, den wir tun!«
    Schröder legte auf und kam wieder dazu.
    Â»Wir haben die Mutter gefunden! Sie wohnt hier in Osnabrück!«
    Kapitel 32
    Â»Das ist kein Zufall!«, sagte Elin.
    Â»Was meinen Sie?«, fragte Wegener nervös.
    Â»Er ist hier, weil sie hier ist! Trostmann, Keller, ich will, dass Sie beide überprüfen, wo die Mutter überall gewohnt hat. Ich wette, dass er seiner Mutter seit Jahren folgt. Wenn er in Remscheid war, wird sie auch dort gelebt haben. In jedem ihrer Wohnorte werden wir mindestens eins der Gräber finden. Seine Mutter ist der Schlüssel! Er will ihr etwas zeigen! Er tut das alles, um sie zu beeindrucken. Er tut es für sie!«
    Er saß am Computer und gab sein Passwort ein, drückte die ENTER -Taste, und schon war er drin. Mitten in einer unendlichen Welt, einem Schlaraffenland. Ein riesiges Kaufhaus, durch dessen Gänge man jahrelang gehen konnte. Die Regale waren vollgestopft mit Waren, die man sich einfach nehmen konnte. Es kostete nichts. Ihn kostete es nichts. Sie kostete es das Leben. Dies war sein Land, das nur für ihn gemacht worden war. Es gehörte ihm und alle, die darin waren, auch. Sie waren sein Besitz.
    Er machte einen Spaziergang, einen Schaufensterbummel. Er klickte Bild um Bild an, bis plötzlich dieses eine Foto auftauchte. Elins Gesicht war auf seinem Bildschirm zu sehen. Seine Hand schwebte über der Maus. Langsam hob er sie, führte sie zum Bildschirm und strich Elin vorsichtig über die Wange.
    Schröder und Elin hatten Frau Brender aufgesucht. Herr Traber, ihr Lebensgefährte, hatte

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