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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Slidell durchaus Wirkung.
    »Gut.« Seine Skepsis ließ ihn schroff klingen. »Ihr Kinn ist gebrochen, der Arm ist gebrochen, und die Finger sind zerquetscht. Wie ergibt sich daraus Mord?«
    »Die Profilspuren auf ihren Oberschenkeln sagen uns, dass der Tod durch ein Fahrzeug verursacht wurde. Aber das ist kein normaler Unfall mit Fahrerflucht. Das Opfer stand nicht am Straßenrand. Es ist nicht getrampt. Hat nicht auf dem Bankett auf einen Freund gewartet, der sie abholen kommt. Sie wurde genau in den Rücken getroffen.«
    Larabee nickte zur Bestätigung der Schlussfolgerung, die er selbst schon getroffen hatte, aber erst noch aussprechen musste.
    Slidell starrte weiter die Aufnahme an.
    »Stellen Sie sich Folgendes vor«, sagte ich. »Sie geht, vielleicht läuft sie sogar. Ein Auto kommt von hinten auf sie zu. Vielleicht versucht sie davonzulaufen. Vielleicht nicht. So oder so, das Auto pflügt ihr von hinten in die Beine.«
    Slidell sagte nichts. Larabee nickte wieder.
    »Sie knallt hart auf den Boden, die Arme ausgestreckt. Ihr Kinn kracht auf den Asphalt. Sie gerät unter das Chassis. Die linken Reifen überrollen ihre linke Hand, zerquetschen ihr die Finger.«
    »Sind Sie sicher?«
    Ich deutete auf Larabee.
    »Ein Fußgänger, der von einem Fahrzeug angefahren wird, prallt typischerweise auf die Windschutzscheibe oder wird seitlich und nach außen weggeschleudert, wodurch Verletzungen des Kopfes, des oberen Torsos oder der Beine entstehen«, sagte er. »Dieses Opfer hier hat keine Schädel-oder Brustkorbverletzungen, die bei einem Aufprall auf die Windschutzscheibe oder einer schnellen nach links oder rechts gerichteten Verzögerung definitiv vorhanden wären.«
    Slidell wirkte noch immer nicht überzeugt.
    Ich nahm die Tatortfotos zur Hand, wählte zwei aus und gab sie ihm. Er betrachtete beide, atmete dann langsam durch die Nase aus.
    »Keine Schlitterspuren.«
    »Genau. Der Fahrer trat nie auf die Bremse.«
    »Verdammt.«
    Ich wandte mich Larabee zu.
    »Sie schätzen das PMI auf sieben bis zehn Stunden?« Ich fragte nach dem postmortalen Intervall, der Zeit ab dem Eintritt des Todes.
    »Um sicherzugehen. Die Leiche kam heute Morgen kurz nach neun hier an. Die Lufttemperatur sank gestern Nacht auf neun Grad. Es waren schon Leichenflecken da, aber sie ließen sich noch wegdrücken. Rigor –«
    »Moment, Moment. Nicht so schnell, Doc.« Slidell zog einen Stift und einen kleinen Spiralnotizblock aus der Tasche und fing an, sich Notizen zu machen.
    Larabee deutete auf die Leiche. »Sehen Sie die purpurrote Sprenkelung auf ihrem Bauch, den Vorderseiten der Oberschenkel, den Unterseiten der Arme und auf der rechten Gesichtshälfte?«
    Slidell hob kurz den Kopf und schrieb weiter.
    »Diese Verfärbungen nennt man Leichenflecken. Verursacht werden sie dadurch, dass das Blut sich auf der Unterseite der Leiche sammelt, sobald das Herz aufhört zu schlagen. Als ich den Daumen ins Fleisch drückte, wurden die Gefäße beiseitegeschoben, sodass ein Bereich der Blässe entstand.«
    Slidell verzog den Mund.
    »Ein weißer Fleck«, erklärte Larabee. »Nach etwa zehn Stunden hätten sich die roten Blutzellen und die Kapillaren genügend zersetzt, sodass man die Leichenflecken nicht mehr hätte wegdrücken können.«
    »Und Rigor ist, wenn eine Leiche steif wird.« Slidell sprach es wie Rigger aus.
    Larabee nickte. »Als die Leiche eintraf, war der Rigor mortis in den kleinen Muskeln bereits vollständig ausgeprägt, aber nicht in den großen. Ihr Kiefer war steif, aber Knie und Ellbogen konnte ich noch bewegen.«
    »Als sie hierherkam, war sie also mehr als sieben Stunden tot, aber weniger als zehn.« Slidell rechnete die Zeit im Kopf nach. Das dauerte eine Weile. »Also irgendwann zwischen elf und zwei.«
    »Es ist keine präzise Wissenschaft«, sagte Larabee.
    »Was ist mit dem Mageninhalt? Nachdem Sie sie aufgeschnitten haben.«
    »Achtundneunzig Prozent ihrer letzten Mahlzeit hätten ihren Magen nach sechs bis acht Stunden Verdauung passiert. Mit etwas Glück finde ich ein paar Fragmente, Mais, vielleicht Tomatenhäute, in einer Falte ihrer Darmschleimhaut. Ich sage Ihnen Bescheid.«
    »Was ist mit Glaskörperflüssigkeit?« Ich fragte nach einer Flüssigkeit, die dem Auge entnommen werden kann. »Können Sie die auf Kalium testen?«
    »Ich habe eine Probe entnommen, aber das wird die Zeitspanne nicht wirklich eingrenzen.«
    »Wie nahe war sie an den Schienen der Stadtbahn?«, fragte ich Slidell.
    »Sie lag auf dem

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