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Totengeld

Totengeld

Titel: Totengeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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aus.«
    Slidell trottete zur Wand und zurück zum Tisch.
    Larabee schaltete eine kleine UV-Lampe ein und richtete sie auf den linken Schenkel des Mädchens.
    Ein Spritzmuster leuchtete bläulich-weiß auf ihrer Haut.
    Sperma.
    Während Larabee den Strahl langsam bewegte, fluoreszierten einige Flecken intensiver als andere.
    »Mehrere Spender?«, fragte ich.
    »Wir brauchen DNS zur Bestätigung«, sagte Larabee. »Aber das ist mein Eindruck.«
    »Reden wir von Vergewaltigung?« Slidells Mund war direkt an meinem Ohr.
    »Ich habe keine Risse oder Abschürfungen im Vaginalbereich gefunden. Kein Hinweis auf ein anales Eindringen.«
    »Also sind wir wieder bei meiner ersten Vermutung.« Ich hörte, wie Slidell sich aufrichtete. »Das Mädchen ging auf den Strich.«
    Ich verkniff mir eine Erwiderung.
    Larabee schaltete die Lampe aus. »Bitte Licht wieder an.«
    Slidell betätigte den Schalter.
    »Glauben Sie, Sie können ihr mutmaßliches Alter weiter eingrenzen?«, fragte mich Larabee, während das Neonlicht wieder ansprang.
    »Hat Joe schon Zahnaufnahmen gemacht?« Ich meinte Joe Hawkins, den erfahrensten unserer Techniker.
    Larabee deutete auf einen braunen Umschlag, der auf einem Lichtkasten auf der Arbeitsfläche lag.
    Ich ging hin und schüttelte die kleinen schwarzen Quadrate auf die Glasplatte des noch dunklen Lichtkastens. Nachdem ich ihn eingeschaltet hatte, arrangierte ich die Aufnahmen anatomisch und betrachtete das erleuchtete Gebiss.
    »Alle vier zweiten Backenzähne zeigen normalen Gebissschluss, die Wurzeln sind bis in die Spitzen komplett ausgebildet. Das heißt, sie war über zwölf. Die dritten Backenzähne sind noch nicht durchgebrochen und zeigen minimale Wurzelentwicklung. Ich bin keine Odontologin, aber ich würde sagen, sie ist im Bereich zwischen dreizehn und siebzehn.«
    Die Männer warteten, während ich weiter die Röntgenaufnahmen studierte.
    »Am ersten linken Backenzahn zeigt sich ein übler Abszess. Insgesamt viel Karies, aber keine einzige Füllung.«
    »Kein Hinweis darauf, dass sie je bei einem Zahnarzt war.« Larabee verstand, was ich meinte.
    »Also muss ich mir nicht den Arsch aufreißen, um nach einem Zahnstatus zu suchen.« Slidell stemmte die Hände in die Hüften. »Ein Abszess. Der muss doch höllisch wehgetan haben, oder?«
    »Leute haben unterschiedliche Schmerzschwellen«, sagte Larabee. »Aber wahrscheinlich ja. Woran denken Sie?«
    »Vielleicht war sie in einer dieser freien Kliniken. Sie wissen schon, um sich Medikamente zu besorgen oder sonst was.«
    »Gute Idee, Detective.«
    Wie ein Spielzeug, das man per Post zugeschickt bekommt, muss auch das menschliche Skelett noch zusammengebaut werden. Die meisten Knochen sind bei der Geburt bereits vorhanden, es fehlen aber noch die Höcker und Gelenkenden, die sie erst komplett machen. Im Verlauf von Kindheit und Pubertät bilden sich diese schnörkeligen Teile, die sogenannten Epiphysen, und verschmelzen miteinander. Anhand des Verschmelzungsgrads lässt sich das Alter einschätzen.
    Ich ging jetzt zu den Röntgenaufnahmen des Skeletts. Nach mehr als einem Jahrzehnt der Arbeit mit mir wusste Joe Hawkins genau, welche Ansichten ich brauchte. Und er hatte sie, wie gewohnt, auch angefertigt.
    Ich fing mit einer Aufnahme an, die die Hand-und Armknochen des Mädchens zeigte. Slidells stures Beharren darauf, dass die Kleine bestimmt eine Nutte war, ging mir auf die Nerven. Da ich wusste, dass es ihn nerven würde, redete ich wieder »Fachchinesisch«. Das ist zwar kindisch, aber das war mir egal.
    »Die distale radiale Epiphyse befindet sich noch im Prozess der Verschmelzung, die distale Ulnaepiphyse ist erst kürzlich verschmolzen. Die restlichen Handknochen sind komplett.«
    Ich ging zu einer Aufnahme, die Schulter und Arm der linken Seite zeigte.
    »Die Akromialepiphysen sind an beiden Scapulae vorhanden, aber noch unverschmolzen.«
    Ich zeigte auf den gebrochenen Oberarmknochen.
    »Der mediale Epikondylus und die distalen und proximalen Epiphysen befinden sich im Prozess der Verschmelzung.«
    Weiter zum Becken.
    »Die Crista iliaca ist vorhanden, aber noch unverbunden.« Ich meinte den Knochenstreifen, der später den oberen Rand des Hüftknochens bilden würde.
    Zum Oberschenkel.
    »Femoraliskopf und Trochanter sind verschmolzen. Die distale Epiphyse befindet sich im Prozess der Verschmelzung.«
    Der Unterschenkel.
    »Die proximalen und distalen Epiphysen der Tibiae und Fibulae befinden sich im Prozess der Verschmelzung.«
    Der

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