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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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und die Erschöpfung in den blassen Zügen so vieler frischgebackener Mütter erschreckte ihn. Abgesehen von dem Stolz, der aus ihren eingesunkenen Augen strahlte, wirkten sie, als wäre das Krankenhaus genau der richtige Aufenthaltsort für sie. Und die Babys erst. So winzig, so zerbrechlich. Teigige Züge, als seien ihre Gesichter noch nicht richtig ausgebildet. Manche hatten Plastikschläuche in den Nasen, festgeklebt an ihren winzigen Wangen.
    Nicht zum ersten Mal betrachtete er seine dicken Finger mit ihrem Netz aus Kerben und Schnitten, die er sich beim Rugby geholt hatte, und dachte, dass er am wenigsten von allen Menschen auf der Welt für so etwas geeignet sei.
    »Kann ich Ihnen helfen?«
    Wie ertappt ließ er seine Hände sinken und sah die vogelartige Frau an, die leise an ihn herangetreten war. »DI Jon Spicer.« Er fummelte nach seinem Ausweis und wurde sich zu seiner Verlegenheit plötzlich bewusst, dass er Laufschuhe anhatte, eine Trainingshose voller Farbspritzer und ein altes Rugbytrikot unter der Jacke.
    »Ich habe gerade mit jemandem an der Sprechanlage …«
    »Ja, ich hab’s gehört. Ich bin Schwester Cooper.« Um ihm in die Augen sehen zu können, musste sie ihren Kopf in den Nacken legen. »Ganz schöne Riesen, die sie heutzutage bei der Polizei züchten.« Ihr Blick blieb kurz auf dem Höcker auf seinem Nasenrücken hängen und senkte sich dann auf das Abzeichen auf seiner Brust. Dort fanden sie die Erklärung für seine Verletzung. »Rugbyspieler?«
    Jon nickte. Er war sich nie sicher, ob das Eingeständnis ein wissendes Lächeln oder einen argwöhnischen Blick hervorrufen würde.
    Schwester Cooper lächelte. »War mein Mann auch. Jetzt kann er nur noch aus dem Sessel meckern.«
    »Na dann sehen Sie ihn jetzt am Wochenende wenigstens öfter.«
    »Zu meinem Leidwesen«, erwiderte sie, theatralisch die Augen verdrehend. »Jetzt ist er mir ständig im Weg. Wie ein kleiner Hund, der sich verlaufen hat. Weiß nichts mit sich anzufangen, seit er nicht mehr spielt.«
    Jon lachte.
    »Bitte.« Sie winkte ihn den Flur entlang in einen Aufenthaltsraum. Auf den gepolsterten blauen Sitzen zu beiden Seiten des Zimmers saßen zwei andere Hebammen.
    »Wird das ein vertrauliches Gespräch?«
    Die Hebammen wussten offensichtlich schon, dass er kommen würde, und machten sich bereit, das Zimmer zu verlassen. »Nein, bloß nicht«, sagte Jon mit einer entsprechenden Handbewegung. »Bitte bleiben Sie sitzen. Ich muss nur etwas nachprüfen.« Er schob ein Exemplar des Lokalblattes beiseite und setzte sich. Er wusste, dass seine Hünengestalt nicht unbedingt zur Schaffung einer entspannten Atmosphäre beitrug. »Ich habe mit Carol Millers Mutter gesprochen, und sie erwähnte, dass Carol abnehmen wollte. Sie erzählte, dass Carol ganz aufgeregt von der Arbeit heimgekommen sei, weil sie etwas Neues entdeckt hatte, um ihre Figur wieder in Form zu bringen. Ich möchte gerne wissen, ob Sie ein Anschlagbrett fürs Personal haben, an dem Leute Sachen zum Verkauf anbieten.«
    »Es hängt genau hinter Ihnen.« Schwester Cooper zeigte an die Wand hinter ihm.
    Jon drehte den Kopf und sah das Brett, vollbehängt mit Zetteln. Er stand auf, um sie durchzusehen.
     
    Salsaunterricht. Spanischer Lehrer.
    Donnerstags abends.
     
    Panasonic Videokamera.
     
    Einkommenssteuer und Vorbereitung
    von Steuerunterlagen.
     
    Gartenarbeiten und Rasenmähen.
     
    3-in-1-Kinderwagen.
     
    »Hat Sie Ihnen gegenüber vielleicht etwas erwähnt?«, fragte er über die Schulter.
    Eine der Hebammen sagte: »Ja. Hängt da eine Anzeige für ein Rudergerät? Sie hat mal darüber gesprochen, wie effektiv Rudergeräte zum Kalorienverbrennen sind.«
    Alle drei gesellten sich jetzt zu ihm und suchten gemeinsam mit ihm die Anzeigen ab. Nach zwei Minuten hatten sie alle durch, doch gefunden hatten sie nichts.
    Jon wollte schon aufgeben, da rief Schwester Cooper:
    »Hier ist es.« Sie hatte ein großes Blatt mit dem Foto eines zum Verkauf stehenden Nissan Micra hochgehoben.
    Darunter hing eine einfache Postkarte.
     
    Rudergerät York Sprinter. Computeranzeige von Schlägen, Zeit, Entfernung, Kalorien. £80 (Neu preis £ 139). Nie benutzt. DW 241, Pete.
     
    Jon nahm die Karte ab und hoffte, dass keine der Frauen die Durchwahl gesehen hatte. »Ich leihe mir die aus, mehr brauche ich nicht. Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich will Sie gar nicht länger aufhalten.« In der Hoffnung, dass sein Abgang nicht allzu abrupt war, ging er zur Tür.
    »DI Spicer?« Es

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