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Totenhaut

Titel: Totenhaut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Simms
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gestellt. Der Pathologe, der den Tatort kurz besichtigt hatte, war zu dem Schluss gekommen, dass Carol erst nach ihrem Tod hierher transportiert worden sei. Er hatte einen Arm angehoben und auf das lange Gras darunter gedeutet. »Kein Blut. Wenn sie hier gehäutet worden wäre, wäre alles voller Blut.«
    Jon war aus dem weißen Zelt getreten, das den Leichnam umhüllte, und hatte sich umgesehen. Er stand im Mittelkreis eines sträflich vernachlässigten Fußballfelds. In der Nacht hatte es geregnet, und dadurch war wichtiges forensisches Beweismaterial von der Leiche gespült und die vielen Fußspuren in den schlammigen Stellen darum herum verwischt worden. Der Park war von Wohnhäusern umgeben. Der ungepflegte Rasen war mit Hundehäufchen übersät – anscheinend nutzten die Hundebesitzer den ganzen Tag, außer spät nachts, die Grünfläche als Klo für ihre Lieblinge. Auch jetzt trieb sich eine Frau wie ein Ghul mit einem gescheckten Staffordshire Bullterrier hinter der Polizeiabsperrung herum und beobachtete verstohlen die Vorgänge. Jon ging auf die andere Seite des weißen Zelts, so dass es ihn vor den neugierigen Blicken der Frau verbarg. Er betrachtete die modernen Gebäude mit den billigen Sozialwohnungen. Die Fenster im Erdgeschoss, lang und schmal, um Einbrecher abzuschrecken, verliehen ihnen das Aussehen von Verteidigungsanlagen, Maschinengewehrschlitze in Schutzbunkern.
    Dahinter stieß ein großer Kirchturm seine Spitze in den flachen grauen Himmel, der das grüne Kupfer besonders deutlich hervortreten ließ. Jon schüttelte den Kopf: An diesem trostlosen Ort gab es wenig Anzeichen für die Kräfte des Guten. Er senkte den Blick wieder auf die Erde, auf die lockere Schar Möwen, die am anderen Ende des Fußballplatzes warteten. Ihre gekrümmte Haltung schien ihren Ärger darüber auszudrücken, dass er ihren Futterplatz besetzte.
    Das gleichmäßige, gedämpfte Rumpeln des Verkehrs auf der A57 hinter sich lassend, ging Jon zwischen den Leuten von der Spurensicherung hindurch, die sich anschickten, das Gelände auf Händen und Knien zu untersuchen, hinüber auf die andere Seite des Parks. Am Sockel des Zauns, der den Park umgab, hatte sich der Abfall angesammelt, den der unablässig über die triste Grasfläche wehende Wind dort abgeladen hatte. Am oberen Ende des Parks befand sich ein Basketballplatz, auf dessen rissigem Betonboden Moospolster wie Fell sprossen. Glasscherben knirschten unter seinen Schritten, als er darüberging. Zu seiner Linken zählte er ein weiteres Parktor.
    Das war schon das fünfte. Als er den ganzen Park umrundet hatte, waren noch sieben dazugekommen. Zwölf mögliche Eintrittspunkte für den Mörder. Man würde den ganzen Park absperren müssen. Unter einem drahtigen Baum blieb er stehen, bemerkte die ersten Blattknospen auf den nackten Zweigen über sich und fand Trost bei dem Gedanken, dass bald der Frühling kommen und diesen freudlosen Ort verwandeln würde.
    Warum sollte der Täter das Risiko auf sich nehmen, die Leiche hier abzuladen, in einem Park, den man von so vielen Häusern aus einsehen konnte? Sollte an dem Opfer vielleicht ein Exempel statuiert werden? Sollte es eine Warnung sein?
    Jon musste dem Pathologen zustimmen. Unmöglich konnte der Mörder es hier getan haben. Was eigentlich? Seinen chirurgischen Eingriff? Er ging zurück, ins Zelt hinein. »Beim ersten Opfer gab es geteilte Meinungen – darüber, ob der Mörder chirurgische Kenntnisse hatte oder nicht. Angenommen, dieselbe Person war auch hier am Werk, was würden Sie sagen?«
    Der Pathologe wollte sich eben einen Handschuh ausziehen. Er hielt inne und ließ den Gummi wieder über sein Handgelenk schnalzen. »Wenn ich richtig informiert bin, ist dem ersten Opfer nur die Haut von der Brust und den Oberarmen abgezogen worden?«
    Jon nickte.
    »Und hier sehen wir, dass er die Haut von Hals, Brust, Bauch und Oberschenkeln abgeschält hat. In beiden Fällen ist es keine besonders schwierige Prozedur. Jeder, der auch nur die Grundbegriffe der Chirurgie kennt, wahrscheinlich sogar ein Metzger, könnte das machen.«
    »Wirklich?« Jon war verblüfft.
    Der Pathologe lächelte. »Haben Sie schon mal die Haut von einer rohen Hühnerbrust entfernt? Wirklich anders ist es auch hier nicht. Sie benutzen einfach die Spitze eines sehr feinen Skalpells, um die Haut von der darunterliegenden Schicht zu lösen – da haben Sie was, mit dem Sie sich amüsieren können, wenn Sie das nächste Mal Eintopf kochen.«
    Eine

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