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Totenkopf-TV

Totenkopf-TV

Titel: Totenkopf-TV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tafel entdeckten wir ebenfalls. »Wenn mich nicht alles täuscht, befinden sich die Studios in den unteren Geschossen«, erklärte Bill Conolly.
    »Dann los!«
    Die Lifttüren glänzten wie poliertes Silber. In Rot glühten die Anzeigezahlen der einzelnen Etagen auf. Bevor wir den Lift betraten, schaute ich noch einmal zurück.
    Der Portier hatte uns zwar bemerkt, doch es war ihm durch die Telefoniererei nicht möglich, uns aufzuhalten. So fuhren wir in die Tiefe.
    »Wie fühlst du dich?« fragte Bill.
    »Ich mag keine Studios.«
    »Seit wann das denn nicht?«
    »Studios erinnern mich immer an Nadines Schicksal und an den Fall mit der Knochenuhr. Bisher habe ich mit ihnen keine guten Erfahrungen gesammelt. Wie mir scheint, bestätigt sich das wieder.«
    »Hoffentlich nicht.«
    »Wir werden sehen.«
    Der Lift stoppte. Die Tür öffnete sich automatisch, und wir befanden uns nach zwei Schritten in einem der typischen Studiogänge. Ziemlich eng, mit zahlreichen Türen rechts und links. Natürlich fehlte auch nicht die Normaluhr in dem steril wirkenden Gang.
    Nach links hatten wir uns gewendet, passierten die Garderobe und sahen auch die graugestrichene Metalltür. Über ihr blinkte eine rote Lampe. Der Zutritt war verboten.
    Wir kümmerten uns nicht darum. Kaum hatte ich die Tür geöffnet und war in den dahinterliegenden großen Raum getreten, als sich schon von zwei Seiten die Aufpasser näherten. Es waren die Männer, die sonst die Kabel trugen oder die Kulissen schoben. Jedenfalls Burschen in grauen Kitteln, und sie sahen nicht so aus, als würden sie zudem noch Spaß verstehen.
    »Raus!«
    So ließ ich mich nicht gern anfahren. Einen Kommentar gab ich nicht ab und zeigte nur meinen Ausweis. Als die Typen das Wort Scotland Yard lasen, wurden sie ruhiger. »Wo wollen Sie hin?«
    »Gibt es hier einen Aufnahmeleiter?«
    »Ja.«
    »Mit dem wollen wir reden.«
    »Der sitzt in seinem Büro und telefoniert. Für Besucher ist er nicht zu sprechen.«
    »Wir gehen trotzdem hin.«
    »Wie Sie wollen, aber ich habe Sie gewarnt. Ross Beckman kann unheimlich sauer werden.«
    »Wir auch«, erwiderte ich. Zurück brauchten wir nicht mehr, wurden nach rechts geführt, passierten einige Scheinwerfer und hörten die erregten Stimmen diskutierender Menschen.
    »Wie geht es denn Miss Page?« fragte ich den Mann.
    »Weiß ich nicht.«
    »Wollen Sie es nicht sagen?«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    »Aber Sie haben die Sache miterlebt?«
    »Nein, ich war in der Kantine.«
    Kooperativ zeigte sich der Bursche nicht gerade. Ich hoffte, dass wir bei Beckman mehr Glück hatten. Wir betraten einen schmalen Flur, von dem nur eine Bürotür abzweigte. Dahinter hatte sich der Aufnahmeleiter verbarrikadiert.
    »Gehen Sie rein!« empfahl uns der Mann im Kittel und zog sich diskret zurück.
    »Beckman muss ein Menschenfresser sein«, meinte Bill. »Die scheinen alle Schiss vor ihm zu haben.«
    Ich hob die Schultern. »Vielleicht ist er nur nervös.« Mein Klopfen war entweder über-oder gar nicht gehört worden. Ich zog deshalb die Tür auf und schaute auf einen Mann, der hinter einem Schreibtisch aus Kunststoff hockte, der einen Telefonhörer gegen sein Ohr gepresst hielt und stöhnend die Antworten gab.
    »Ja, Sir, ich werde sehen, dass ich die Sache regle. Sie können den Firmen sagen, dass wir die ausgefallene Werbezeit nachholen. Wir geraten schon nicht in Verruf, Sir, wirklich nicht.«
    Ich hatte Zeit, mir den Mann genauer anzuschauen. Er war vielleicht in meinem Alter. Nur ging ich öfter zum Friseur als er. Sein braunes Haar bildete einen wilden Wirbel, dafür wuchs es weit in den Nacken hinein, und die Bügel seiner Brille verdeckte es ebenfalls. Das Gesicht war wohl mal braun gewesen. Nun hatte es die Bräune aus dem Solarium verloren und einen käsigen Anstrich bekommen.
    Im Ascher auf dem Schreibtisch verqualmte eine Zigarette. Sie thronte über einer regelrechten Kippenflut. So nervös wie diesen Beckman hatte ich kaum einen Menschen zuvor gesehen.
    »Sir, Sie können sich auf mich verlassen. Ich werde in Ihrem Sinne handeln und reagieren.«
    Wahrscheinlich redete er mit einem seiner Bosse, die alles finanzierten. Und es waren auch die letzten Worte, die er von sich gegeben hatte, denn er legte auf, blieb für einen Moment sitzen und erschlaffte regelrecht. Uns nahm er nicht zur Kenntnis.
    Ich wollte ihn schon ansprechen, als Bill flüsterte: »Gleich passiert's. Warte ab!«
    Der Reporter behielt recht. Urplötzlich wirbelte der Typ

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