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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Dose auf dem Esstisch nach Blutspuren. Währenddessen schoss der Tatortfotograf ein Bild nach dem anderen.
    Detective Ricky Corbí und seine Partnerin, Detective Cathy Ellison, standen vor der Wohnung im Hausflur. Drei weitere Polizisten in Uniform waren mit der routinemäßigen Befragung der Nachbarn beschäftigt.
    »Detective Corbí?«, fragte Hunter, als er aus dem schlecht beleuchteten Treppenaufgang trat.
    Der große Afroamerikaner drehte sich zu Hunter um. Er war etwa fünfzig Jahre alt, hatte ein verkniffenes Gesicht und kurzgeschnittene Haare mit einer Spur Grau darin. Er trug eine Hornbrille, einen braunen Anzug, und seiner Figur nach zu urteilen hatte er früher vermutlich Football gespielt. Er sah immer noch sehr durchtrainiert aus.
    »Das wäre dann wohl ich«, sagte er in sattem Bariton. »Und so, wie Sie zwei aussehen, müssen Sie die Leute von Mord I sein.« Er streckte ihnen die Hand hin. »Detective Hunter, nehme ich an.«
    Hunter nickte. »Nennen Sie mich Robert.« Corbís Händedruck war fest und kräftig. Er winkelte die Hand dabei leicht nach unten ab, was, so wusste Hunter aus Erfahrung, in der Regel das Erkennungsmerkmal einer dominanten Persönlichkeit war. Corbí stellte von Anfang an klar, dass er derjenige war, der hier das Sagen hatte. Nicht, dass Hunter die Absicht gehabt hätte, ihm seine Autorität streitig zu machen.
    »Nennen Sie mich Ricky. Das hier ist meine Partnerin, Detective Cathy Ellison.«
    Ellison trat vor und begrüßte Hunter und Garcia. Ihr Händedruck war fast genauso stark wie der von Corbí. Sie war etwa eins fünfundsechzig groß, schlank mit leicht hängenden Schultern, und hatte kurze, stufig geschnittene dunkle Haare. In ihrem Blick lag die Intensität eines Menschen, der seine Arbeit sehr ernst nahm. »Cathy«, sagte sie und unterzog die beiden Detectives einer flüchtigen Musterung.
    »Ich habe es Ihnen ja schon am Telefon gesagt. Der Grund, weshalb ich Sie angerufen habe, ist, dass wir das hier im Wohnzimmer des Opfers gefunden haben«, sagte Corbí mit einem Nicken in Richtung Wohnungstür. Er reichte Hunter eine Visitenkarte. »Das ist doch Ihre?«
    Hunter nickte.
    Corbí langte in seine Brusttasche und holte sein Notizbuch hervor. »Thomas Lynch, auch bekannt als Tito. Er war seit elf Monaten auf Bewährung draußen, hat vorher in Lancaster eingesessen. Seiner Akte zufolge« – Corbí wandte sich an Garcia – »waren Sie derjenige, der ihn vor sieben Jahren verhaftet und ihn zu einem Geständnis bewegt hat.« Er hielt inne und überlegte kurz. »Oder sollte ich besser sagen: Sie waren derjenige, der ihn dazu bewegt hat, sich auf einen Deal einzulassen. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass er seit seiner Freilassung so was wie Ihr Informant gewesen ist.«
    »Nicht wirklich«, sagte Garcia.
    Corbí fixierte ihn mit stechendem Blick. »Dann ein Freund?«
    »Nicht wirklich.«
    Corbí nickte, nahm seine Brille ab, hauchte auf beide Gläser und polierte sie mit dem Zipfel seiner blauen Krawatte.
    »Wollen Sie mich dann vielleicht darüber aufklären, wie er an Ihre Visitenkarte gekommen ist? Eine schöne, neue Visitenkarte wohlgemerkt.«
    Den letzten Satz sagte er mit leicht spöttischem Unterton.
    Garcia hielt Corbís Blick stand. »Wir haben vor kurzem Kontakt zu ihm aufgenommen, weil wir eine Auskunft von ihm brauchten – aber er war kein Informant«, fügte er hinzu, ehe Corbí die Chance hatte, einzuhaken. »Er war lediglich jemand, der auf einer Liste von Namen aufgetaucht ist.«
    Ricky Corbí war erfahren genug, um zu wissen, dass Garcia nicht aus bloßer Sturheit mauerte. Er sagte ihm ganz einfach das, was er zum gegenwärtigen Zeitpunkt zu sagen bereit war. Weiter nachzubohren wäre zwecklos. Er nickte Garcia kaum merklich zu.
    »Können Sie mir sagen, wann Sie ihn zuletzt gesehen haben?«, wollte Ellison nun wissen.
    »Gestern Nachmittag«, antwortete Hunter.
    Corbí und Ellison tauschten einen erstaunten Blick.
    »Nach Aussagen des Leichenbeschauers wurde Ihr Junge irgendwann letzte Nacht ermordet.« Corbí setzte seine Brille wieder auf. »Genauer, in den frühen Morgenstunden. Die Leiche wird gerade für den Transport fertig gemacht. Wenn Sie vorher noch einen Blick drauf werfen wollen …«
    Hunter und Garcia nickten.
    »Ich habe keine Ahnung, mit wem er sich gestern Nacht angelegt hat«, setzte Corbí hinzu, während er den beiden je ein Paar Latexhandschuhe und Schuhüberzieher reichte. »Aber wer auch immer es war, er hat bei diesem

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