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Totenkünstler (German Edition)

Totenkünstler (German Edition)

Titel: Totenkünstler (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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sich im Raum zu bewegen, ohne hineinzutreten.
    »Ist schon gut.« Dr. Hove winkte ihn und Garcia heran. »Der Fußboden wurde bereits fotografiert.«
    Trotzdem gab Hunter sich allergrößte Mühe, dem Blut auszuweichen. Vorsichtig näherte er sich dem Bett und der verstümmelten Leiche von Derek Nicholson.
    Nicholsons Gesicht war blutverschmiert. Er hatte Augen und Mund weit aufgerissen, als wäre er unmittelbar vor seinem letzten Schrei gestorben. Bettlaken, Kopfkissen und Matratze waren an mehreren Stellen zerrissen.
    »Er wurde hier im Bett getötet«, verkündete Dr. Hove und stellte sich neben Hunter.
    Dieser betrachtete weiterhin die Leiche.
    »Den Spritzspuren und der Blutmenge nach zu urteilen«, fuhr sie fort, »hat der Mörder seinem Opfer so viele Schmerzen wie nur irgend möglich zugefügt und ihm erst dann erlaubt zu sterben.«
    »Der Mörder hat ihn bei lebendigem Leib zerstückelt?«
    Die Rechtsmedizinerin nickte. »Und er hat mit den kleinen, nicht lebensbedrohlichen Amputationen angefangen.«
    Hunter zog die Brauen zusammen.
    »Ihm wurden sämtliche Zehen abgeschnitten. Und die Zunge.« Hoves Blick glitt zu der abstoßenden Skulptur aus Nicholsons Gliedmaßen. »Ich würde sagen, das ist zuerst passiert, bevor er zerstückelt wurde.«
    »Er war allein im Haus?«
    »Ja«, antwortete Garcia. »Melinda, die Pflegeschülerin, die du unten gesehen hast, wohnt zwar übers Wochenende hier, aber sie schläft drüben in der Gästewohnung über der Garage. Ihrer Aussage nach sind Mr Nicholsons Töchter jeden Tag vorbeigekommen und haben mindestens zwei Stunden mit ihrem Vater verbracht. Gestern Abend waren sie bis circa einundzwanzig Uhr hier. Danach hat Melinda Mr Nicholson bettfertig gemacht und noch ein bisschen im Haus aufgeräumt. Gegen dreiundzwanzig Uhr ist sie zurück in ihre Gästewohnung gegangen. Sie war bis halb vier wach, weil sie für eine Prüfung lernen musste.«
    Hunter fiel es nicht weiter schwer, nachzuvollziehen, weshalb die Pflegerin nichts gehört hatte. Die Garage lag vorn und war etwa zwanzig Meter vom Haus entfernt. Nicholsons Schlafzimmer wiederum befand sich im rückwärtigen Teil des Hauses, es war das letzte im Flur. Die Fenster gingen zum hinteren Garten hinaus. Man hätte in dem Raum eine Party feiern können, ohne dass Melinda etwas davon mitbekommen hätte.
    »Kein Panikknopf?«, wollte Hunter wissen.
    Garcia deutete auf eine der Asservatentüten in der Ecke. Sie enthielt ein Stück Kabel, an dessen Ende ein Druckknopf hing. »Der Draht wurde gekappt.«
    Hunters Aufmerksamkeit richtete sich auf die Blutspritzer auf Bett, Möbeln und Wänden. »Hat man die Tatwaffe gefunden?«
    »Bis jetzt noch nicht«, antwortete Garcia.
    »Das sprühnebelartige Blutverteilungsmuster und die ausgefransten Wundränder deuten darauf hin, dass der Täter eine Art elektrische Säge verwendet hat«, warf Dr. Hove ein.
    »Eine Kettensäge?«, fragte Garcia.
    »Möglich.«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Eine Kettensäge wäre zu laut. Zu riskant. Das Letzte, was der Täter gewollt hätte, wäre, jemanden auf sich aufmerksam zu machen, bevor er fertig war. Eine Kettensäge ist außerdem schwer zu handhaben, erst recht wenn man auf Präzision aus ist.« Er studierte die Leiche noch eine Zeitlang, bevor er sich vom Bett entfernte und dem Couchtisch mitsamt seiner grotesken Skulptur zuwandte.
    Mr Nicholsons Arme waren an den Handgelenken seltsam verdreht und abgewinkelt. Sie bildeten zwei separate, in ihrer Gestalt nicht näher erkennbare Figuren. Noch seltsamer war, dass die abgetrennten Füße an den Armen befestigt worden waren. Zusammengehalten wurde das Ganze von einem dünnen, aber stabilen Metalldraht – derselbe Draht, mit dem der Täter auch mehrere abgetrennte Zehen am Rand der zwei Figuren angebracht hatte. Nicholsons parallel zueinander liegende Beinstümpfe bildeten den Sockel der Skulptur. Alles war über und über mit Blut bedeckt.
    Hunter ging langsam einmal um die Skulptur herum. Er bemühte sich, jede Einzelheit zu erfassen.
    »Was auch immer das darstellen soll«, sagte Dr. Hove, »so was baut man nicht in ein paar Minuten zusammen. Das hat gedauert.«
    »Und wenn der Täter sich so viel Zeit dafür genommen hat«, führte Garcia den Gedanken fort, während er gleichzeitig einen Schritt näher trat, »muss es was zu bedeuten haben.«
    Hunter ging auf Abstand und betrachtete das makabre Werk aus der Entfernung. Es sagte ihm rein gar nichts.
    »Glauben Sie, Ihr Labor könnte davon eine

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